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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth
Autoren: Christopher Golden
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Chicago. Das kommt der Hälfte nicht mal nahe.“
    Drake runzelte die Stirn. „Ich war im Rechnen noch nie gut. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Luka ist tot, und so wie du dich verhältst, ist offensichtlich, dass du denkst, derjenige, der ihn getötet hat, sei mit dem Morden noch nicht fertig. Wenn du vorhast, mich in eine Sache reinzuziehen, bei der ich am Ende mit ein paar Gliedmaßen weniger in einer Reisetruhe enden könnte, wüsste ich zumindest gern, worauf ich mich da einlasse.“
    Sully warf ihm einen harten Blick zu. „Das wüsste ich selbst gern.“
    Er stieß einen langen Atemzug aus, gab nach und sah sich um. Er wollte sichergehen, dass ihnen niemand übermäßige Beachtung schenkte, ehe er seine Hände in die Jackentaschen stieß und seinen Blick, während er leise sprach, nach vorn richtete.
    „Hier sind die Fakten“, begann Sully. „Vielleicht erinnerst du dich, dass Jadas Mutter starb, als sie noch ein Kind war?“
    „An Brustkrebs, oder?“, fragte Drake.
    „An Lungenkrebs“, korrigierte ihn Sully. „Vor ein paar Jahren hat Luka wieder geheiratet, eine Frau namens Olivia. Jada nannte sie die böse Stiefmutter . Olivia Hzujak arbeitet für ein Unternehmen namens Phoenix Innovations. Der Generaldirektor ist ein Typ namens Try Henriksen – Norweger, schätze ich. Phoenix fungiert hauptsächlich als Waffenhersteller, mit Geschäftspartnern auf der ganzen Welt. Aber sie haben auch eine Forschungsabteilung, die sich nur ungern in die Karten schauen lässt, was ihre Aktivitäten betrifft.“
    „Warum bringt dieser Name bei mir eine Glocke zum Läuten?“, fragte Drake. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf einen Wagen, der am Rande seines Blickfelds abbremste. Wie sich zeigte, handelte es sich um ein Taxi, das einen Fahrgast absetzte, aber Sully hatte ihn mit seiner Nervosität angesteckt. „Bei Tyr Henriksen, nicht bei der Firma.“
    „Dachte mir schon, dass dir das nicht entgehen würde“, entgegnete Sully. „Henriksen ist Antiquitätensammler, und es macht ihm nichts aus, Kunstwerke auf zwielichtige Weise in seinen Besitz zu bringen, wenn es auf legalem Weg nicht klappt.“
    „Er heuert also, falls nötig, Schmuggler und Diebe an“, brachte Drake es auf den Punkt.
    Sully zog eine Augenbraue hoch. „Genau. Kaum zu glauben, oder? Schurken und Bösewichter.“
    Drake sagte nichts weiter zu Sullys scherzhafter Bemerkung, auch wenn er die Anspielung nicht sonderlich komisch fand. Drake beugte, wo nötig, selbst die Regeln, und manchmal brach er sie auch. In seinem Gewerbe kam man mit einigen ziemlich unappetitlichen Gestalten in Kontakt, doch er selbst betrachtete sich nicht als einen von denen.
    „Vor drei Monaten hat Henriksen über Olivia Kontakt zu Luka aufgenommen, ein Versuch, ihn zur Mitarbeit an einem privaten Projekt zu bewegen“, fuhr Sully fort. „Luka hatte ein mieses Gefühl, was Henriksens Angebot betraf, schätze ich. Er hat sich ein wenig umgehört und die Nachforschungen in Angriff genommen, um die Henriksen gebeten hatte. Dabei stolperte er offenbar über etwas, das ihm solche Sorgen bereitete, dass er hinschmiss. Bloß dass er die Sache nicht wirklich hingeschmissen hat. Er arbeitete weiterhin an dem Projekt, jetzt aber auf eigene Rechnung, nicht mehr für Tyr Henriksen.“
    „Das klingt alles ziemlich vage.“
    Sie waren einige Blocks weit gegangen und blieben jetzt an der Ecke 81. Straße und Broadway stehen, um darauf zu warten, dass die Ampel umsprang. An der Südost-Ecke der Kreuzung befand sich ein Starbucks , und Drake ertappte sich dabei, dass es ihn nach einem Kaffee gelüstete. Doch er konzentrierte sich weiter auf Sully und die Leute um sie herum.
    Eine junge Geschäftsfrau – eine Inderin oder Pakistanerin – führte einen winzigen, affektierten Hund Gassi. Obwohl die Ampel auf Rot stand, überquerten zwei Männer mit Starbucks -Bechern in den Händen die Straße und lachten. Drake konnte keinerlei Bedrohung ausmachen, auch wenn er sie zu fühlen glaubte. Doch er nahm an, dass das größtenteils daran lag, wie sich dieser Tag bislang entwickelt hatte.
    „Zuerst hat Luka Jada bloß erzählt, dass Henriksen wolle, dass er ein Rätsel für ihn löse und dass es dabei um einen Schatz ginge. Um etwas Unbezahlbares“, sagte Sully. „Um etwas … “
    „… das es wert ist, sogar dafür zu töten“, brachte Drake den Satz zu Ende.
    „Sieht ganz so aus, nicht wahr?“, erwiderte Sully.
    Die Ampel sprang um, und sie gingen über den Broadway weiter
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