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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst
Autoren: Cabot Meg
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Personalabteilung,
    was soll ich sagen? Sie haben mich erwischt. Ich vermute, meine schwerwiegenden Probleme – darunter
    * Alkoholismus
    * Drogenabhängigkeit
    * Spielsucht
    * ein gewalttätiger Lebenspartner
    * Schlafstörungen
    * Depressionen
    und jede Menge weiterer Umstände haben mich auf meinen ganz persönlichen Tiefpunkt gebracht. Bitte nehmen Sie mich sofort ins New-York-Journal’s- Mitarbeiter-Unterstützungsprogramm auf! Ich wäre Ihnen wahnsinnig dankbar, wenn Sie mir einen Seelenklempner besorgen könnten, der aussieht wie Brendan Fraser und seine Sitzungen vorzugsweise mit freiem Oberkörper abhält.
    Der Hauptgrund meines Leidens ist nämlich, dass ich eine siebenundzwanzigjährige Frau mit Wohnsitz in New York bin, die keinen anständigen Partner findet. Dabei wünsche ich mir doch nur einen Mann, der mich nicht betrügt, der nicht noch bei seiner Mutter lebt und der sonntagmorgens nicht als Erstes das Feuilleton im Chronicle aufschlägt – falls Sie verstehen, was ich meine. Ist das zu viel verlangt???
    Bitte überprüfen Sie, ob das New-York-Journal’ s-Mitarbeiter-Unterstützungsprogramm dies leisten kann.
    Mel Fuller
    Seite 10
    New York Journal
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Aaron Spender < [email protected] >
    Betreff: Wie erwachsene Menschen diskutieren
    Da gibt es nichts zu diskutieren. Ehrlich, Aaron, es tut mir aufrichtig leid, dass ich meine Tasche nach dir geworfen habe. Der Wutausbruch war kindisch, und ich bedaure ihn zutiefst.
    Ãœbrigens: Du sollst nicht glauben, der Grund für unsere Trennung hätte irgendetwas mit Barbara zu tun. Ehrlich, Aaron, das mit uns war schon lange zu Ende, bevor du mir von Barbara erzählt hast. Sagen wir doch einfach, wie es ist: Wir sind zu verschieden. Du stehst auf Stephen Hawking und ich auf Steven King.
    Tief in dir drin weißt du, dass es nie funktioniert hätte.
    Mel
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Dolly Vargas < [email protected] >
    Betreff: Aaron Spender
    Ich habe meine Tasche nicht nach ihm geworfen. Sie ist mir aus der Hand gerutscht, als ich nach meinem Drink gegriffen habe. Dabei flog sie leider durch die Luft und traf Aaron am Auge.
    Und wenn du ihn haben willst, Dolly: bitteschön!
    Mel
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Wo ich war
    Ja, ja, schon gut – ich hätte anrufen sollen. Aber die letzten Stunden waren der reinste Albtraum, ehrlich. Weshalb? Also, pass auf. Es ist absolut unglaublich: Aaron hat mich in Kabul betrogen.
    Ja, ganz genau. Du errätst nicht, mit wem – darauf kommst du nie. Versuch’s ruhig, aber du hast keine Chance.
    Gut, ich sag’s dir: Barbara Bellerieve.
    Hmhm. Ganz genau: Barbara Bellerieve, ehrwürdige BBC -Nachrichtenkorrespondentin, Talkmasterin von TwentyFourSeven und laut People vom letzten Monat zu einem der fünfzig schönsten Menschen gewählt.
    Kannst du dir vorstellen, dass sie mit AARON geschlafen hat? Ich meine, sie könnte George Clooney haben! Was will sie mit AARON ?
    Nicht dass ich das alles nicht geahnt hätte. All die Mails, die er in diesem Monat, als er im Auslandseinsatz war, geschrieben hat, waren dermaßen blasiert und affig.
    Weißt du, wie ich dahintergekommen bin? Er hat es mir selbst ERZÄHLT ! Er habe das Gefühl, er sei jetzt bereit für die »nächste Ebene der Intimität« mit mir, und (dreimal darfst du raten, was jetzt kommt) dazu müsse er »reinen Tisch machen«. Er sagt, »das schlechte Gewissen« würde »ihn zerfressen« und dass das alles ȟberhaupt nichts zu bedeuten« habe.
    Gott, was für ein Schwachkopf. Ich fasse es immer noch nicht, dass ich drei volle Monate meines Lebens mit ihm verschwendet habe.
    Wieso gibt es eigentlich keine vernünftigen Männer mehr? Ich meine, Tony ist natürlich eine Ausnahme. Ich schwöre, Nadine, dein Freund ist der letzte anständige Mann auf Gottes Erdboden. Der allerletzte. Halt ihn fest, und lass bloß nicht locker. Ich sage dir: Da draußen ist der Dschungel!
    Mel
    P. S.: Ich kann heute nicht mit dir mittagessen gehen, weil ich nach Hause fahren und mit dem Hund meiner Nachbarin Gassi gehen muss.
    P. P.
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