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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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von Kilmore Cove dabeihatte, als er hierher aufgebrochen ist«, fuhr Julia fort. »Er ist durch die Tür gegangen, die sich im Zug der Ewigen Jugend befindet.«
    »Richtig«, schmatzte Jason.
    »Während wir die Tür zur Zeit in der Villa Argo genommen haben.«
    Jason zog eine Augenbraue hoch. »Also?«
    »Also … sind wir beim Kreuzgang der Verlorenen Zeit herausgekommen, Black dagegen …« Julia blätterte fieberhaft im Notizbuch. »Er muss irgendwo anders gelandet sein.«
    »Aber wo?«
    »Hm«, machte Julia. »In Punt hat es uns in die Lagerräume des Hauses der Gäste verschlagen …«
    »Ja, und dann hast du die Flucht ergriffen.«
    »Während Oblivia durch die Tür im Haus von Miss Biggles nach Punt gelangt ist.«
    »Genau rechtzeitig, um uns die Karte zu klauen«, sagte Jason. Dann schrie er plötzlich auf: »Aua!«
    »Pscht«, machte Julia. »Was ist denn nun wieder los?«
    »Ich hab mir die Finger verbrannt«, sagte Jason und biss in ein Kotelett, von dem das Fett nur so tropfte.
    »Du bist ekelhaft.«
    »Mach ruhig weiter.«
    »Venedig: Durch die Tür zur Zeit in der Villa Argo sind wir in die Casa Caboto gekommen …«
    »Oblivia hat es jedoch durch die Tür im Haus der Spiegel ganz woandershin verschlagen«, ergänzte Jason. »Wunderbar, aber worauf willst du denn hinaus?«
    »Wo mag in dieser Festung der Eingang sein, der der Tür der Ewigen Jugend entspricht?«
    Jason biss wieder in das Kotelett. »Vielleicht beim Brunnen der Ewigen Jugend?«
    »Vielleicht.« Julia schaute abermals ins Notizbuch.
    »Nicht bewegen«, zischte Jason ihr da plötzlich zu.
    Julia hob langsam den Kopf. »Was?«
    »Bei drei …«, flüsterte ihr Bruder und starrte auf etwas, das sich hinter seiner Schwester befand, »läufst du zum Ausgang. Eins … Dreh dich nicht um! Zwei …«
    In diesem Augenblick rief jemand: »He, ihr! Wer zum Teufel seid ihr?«
    »Drei!«, schrie Jason und stürmte los.
    Die Zwillinge flitzten aus der Küche.
    »Ihr elenden kleinen Diebe! Aber wartet nur, wir werden euch erwischen!«, brüllte einer der Köche hinter ihnen her.
    Allgemeines Durcheinander brach aus. Julia und Jason stürzten in die Gasse.
    Allerdings lief Jason nach rechts und Julia nach links. Unentschlossen blieben sie stehen.
    »In diese Richtung!«, brüllte Jason.
    »Nein, in diese!«, widersprach Julia ihm.
    »Kommt lieber mit mir!«, hörten sie mit einem Mal eine Stimme über sich.
    »Wer war das?«, fragte Julia und sah sich um.
    Eine zierliche Gestalt hing über ihren Köpfen und ließ sich an einem Seil auf den Boden herab. Sie rollte das Tau auf und sagte: »Ich kann euch verstecken.«
    Es war ein Junge. Er war vielleicht zehn Jahre alt, hatte sehr helle Augen und flinke Hände. Er war barfuß und trug ein seltsames Gewand aus zusammengenähten Lumpen. Um seine Taille und quer über die Schulter hatte er mehrere Seile gewickelt, an deren Enden spitze Haken befestigt waren.
    Jason und Julia mussten nicht lange überlegen. Sie folgten dem Jungen und bogen hinter ihm in eine winzige Gasse ein. Von dort aus gelangten sie zu einer kleinen Tür, die die Form eines Nilpferds hatte und zu einer engen, hohen Wendeltreppe führte. Der Junge flitzte vor ihnen hinauf, öffnete die Luke darüber und kletterte auf einen Dach boden. Dort sah er sich um, bis er ein Fenster entdeckte, durch das er ins Freie schlüpfte.
    »Rutscht nicht aus!«, warnte der geheimnisvolle Retter sie und hangelte sich am steilen Dach entlang.
    Julia, die direkt hinter ihm war, sah kurz nach unten und hoffte, dass Jason nicht wieder Höhenangst bekam. Doch ihr Bruder war zu sehr damit beschäftigt, ihnen zu folgen, und schien gar nicht zu merken, wo sie sich gerade befanden.
    Der Junge mit den hellen Augen kletterte bis zum Dachfirst hinauf und kroch auf allen vieren zu einem großen Schornstein. Er umrundete ihn und sprang auf ein anderes Dach. Von dort aus gelangte er zu einem viereckigen Türmchen, auf dem zwei Olivenbäume wuchsen. Hier wartete er auf Julia und Jason. Dann rollte er eines seiner Seile aus und warf den Haken so, dass er an einem Mauervorsprung des Türmchens hängen blieb. Er reichte Julia das Seilende und schleuderte dann einen zweiten Haken empor. Flink wie ein Wiesel kletterte er an dem Seil nach oben.
    »Du zuerst«, sagte Jason zu seiner Schwester.
    Julia ergriff das Seil mit beiden Händen, stemmte die Füße gegen die Wand des Türmchens und zog sich daran hoch. Bald war sie auf der Dachterrasse angelangt und beugte sich vor, um zu
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