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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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»Was willst du damit machen?« Sie reichte sie ihrem Bruder. »Nestor sagt, dass sich die Tür nur öffnen lässt, wenn die, die durch sie gegangen sind, zurück sind«, fuhr Julia fort. »Oder nicht mehr heimkehren können.«
    Jason steckte den Schlüssel mit dem Dachs in das oberste Schlüsselloch. »Ich frage mich, ob anstelle von mir und Rick auch jemand anderer in die Villa Argo hätte kommen können?« Er führte den zweiten und den dritten Schlüssel in die Schlösser: Reh, Esel.
    Â»Jason, ist das vernünftig?«
    Â»Was?«
    Schließlich war der Schlüssel für das unterste Schlüsselloch an der Reihe: der mit dem Hasen.
    Â»Sie wieder zu öffnen.«
    Klack, klack, klack, klack
machte das Schloss. Die Tür zur Zeit sprang auf.
    Jason und Julia blieben unbeweglich auf der Schwelle stehen. Vor ihnen lag das runde Zimmer. Trotz der Dunkelheit konnten sie die drei Ausgänge sehen, von denen einer zur unterirdischen Höhle der
Metis
führte.
    Â»Der Schlüssel, den Manfred Nestor gestohlen hatte, sah so ähnlich aus«, sagte Julia plötzlich. Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die Griffe. »Aber ich habe ihn mir nicht genau angesehen … Es regnete und ich … ich hatte so furchtbare Angst.«
    Â»Ein weiterer Schlüssel«, überlegte Jason. »Zu welcher Tür der wohl gehörte?«
    Â»Ich weiß es nicht«, entgegnete Julia. »Ich wollte Nestor auch nicht fragen, er war gestern so durcheinander.«
    Â»Wie kommt es, dass du diesen alten Kauz plötzlich magst?«
    Â»Du hättest ihn sehen sollen, Jason«, antwortete Julia. »Er riskierte sein Leben, um das Haus zu verteidigen. Dieser Manfred benahm sich wie ein Wahnsinniger. Er war gefährlich. Nestor kann zwar ziemlich unfreundlich sein, aber er ist kein schlechter Mensch. Und alles, was er uns bisher erzählt hat, hat sich als wahr erwiesen.«
    Â»Dann stimmt es wohl auch, dass Ulysses Moore nicht hier ist.« Jason seufzte. »Wir müssen ihn suchen. Wir haben nichts, was uns weiterhilft. Wir haben die Karte nicht mehr und damit auch keine Spur, der wir folgen könnten. Es macht den Anschein, als wäre der Kontakt zwischen uns und dem ehemaligen Besitzer abgebrochen.« Er sah in das runde Zimmer. Dann meinte er: »Ob das Schiff wohl zu diesem Ufer des Sees zurückgekehrt ist? Glaubst du, die Glühwürmchen fliegen immer noch in der Höhle herum?«
    Seine Schwester ahnte, woran er dachte. »Bleib bloß stehen! Wenn wir über diese Schwelle treten, müssen wir auch an Bord der
Metis
gehen.«
    Â»Wie kommst du darauf?«
    Â»Nestor hat mir das erklärt«, flunkerte Julia, die einfach nur verhindern wollte, dass Jason in ein neues Abenteuer stolperte.
    Ihr Bruder fuhr mit der Spitze seines Schuhs über die Schwelle. »Also beginnen die Zeitreisen hier. Nur noch ein Schritt und …«
    Julia beugte sich vor und zog die Tür wieder zu. »Jetzt nicht«, sagte sie. »Wir haben in Kilmore Cove noch einiges zu erledigen.«
    Auf dem Weg in den ersten Stock nahmen sie sorgfältig alle Porträts der früheren Besitzer unter die Lupe. Anstatt anschließend gleich ins Turmzimmer zu gehen, betraten sie die Bibliothek.
    Obwohl die Vorhänge aufgezogen waren, wirkte der Raum dunkel. Vielleicht lag das an den Bücherregalen und der bemalten Decke. Dabei konnte man durch eines der beiden Fenster auf die Kronen der Bäume im Park sehen, während das andere einen Ausblick auf den Hof und das Gartentor bot.
    Sämtliche Wände wurden von dunklen Holzregalen verdeckt, von denen einige mit Türen versehen waren. Kleine Schildchen zeigten die verschiedenen Sachgebiete an.
    In der Mitte der Decke hing eine bronzefarbene Lampe in Form eines Reihers. Sie beleuchtete einen Couchtisch mit einer Glasplatte und ein Ledersofa. Zwei Sessel und ein Klavier vervollständigten die Einrichtung.
    Während Julia fasziniert alte, in goldverziertes Leder eingebundene Bücher betrachtete, hob Jason den Deckel des Klaviers hoch und stützte sich mit seinen Ellbogen auf den Tasten ab. Ein schrilles Quietschen ertönte und ließ Julia erschrocken zusammenfahren.
    Â»Mach das nie wieder!«, stammelte sie lachend.
    Â»Zu Befehl!«, antwortete ihr Bruder und klappte den Deckel wieder zu.
    In einem Regal, das ein Schildchen mit der Aufschrift »Paläografie« trug, klaffte eine
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