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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Lücke: Dort hatte das
Wörterbuch der vergessenen Sprachen
gestanden.
    Â»Um verstehen zu können, was es mit diesem Haus auf sich hat«, überlegte Jason, »müssen wir die Geschichte seines letzten Besitzers herausbekommen.«
    Â»Nestor erzählte mir, dass in diesem Zimmer der Stammbaum der Familie Moore sein soll«, sagte Julia.
    Sie öffneten eine der Messingtüren, hinter der kleine, in schwarzen Stoff eingebundene Bücher standen. Auf dem Rücken trugen sie jeweils eine goldfarbene eingeprägte Zahl.
    Â»Vielleicht ist es dieses hier«, vermutete Julia und schlug eines auf.
    Die ersten Seiten waren vollkommen leer. Dann kam ein Schwarz-Weiß-Foto eines streng dreinblickenden Mannes mit einem riesigen weißen Schnurrbart. Er trug eine britische Militäruniform. Im Hintergrund war ein Elefantenstoßzahn zu sehen.
    Unter dem Foto stand deutlich zu lesen, dass es sich um Mercury Malcolm Moore handelte. Er hatte im 19. Jahrhundert gelebt.
    Darauf folgten die unterschiedlichsten Briefe und Urkunden. Die Umschläge trugen exotische Briefmarken und Stempel.
    Â»Es sieht ganz so aus, als hätte sich dieser Mercury in Indien oder irgendwo da in der Gegend herumgetrieben«, stellte Julia fest, während sie weiter in dem Buch blätterte.
    Auf Mercury Malcolm und seine Korrespondenz folgten Fotos von Thomas und Annabelle Moore in Jagdkleidung. Auch für sie war eine Sammlung von Fotos, Briefen und Urkunden zusammengestellt worden.
    Jason nahm ein anderes kleines schwarzes Buch aus dem Regal. Darin fanden sich weitere Namen und ordentlich eingeheftete Dokumente.
    Die Zwillinge setzten sich auf das Sofa und vertieften sich in ihre Lektüre. »Wer weiß, wie lange es gedauert hat, alles so zu ordnen«, überlegte Jason laut. Dann schlug er sein Buch wieder zu und meinte: »Trotzdem ist das hier kein richtiger Stammbaum. Eher eine Sammlung von Briefen der Familienmitglieder.«
    Julia ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und stutzte auf einmal. »Wow, Jason, schau mal nach oben!«
    Jason blickte zur Decke hinauf. Er sah fünf Medaillons, die durch die Äste eines gemalten Baums miteinander verbunden waren. An und auf den Ästen waren die seltsamsten Tiere und Früchte abgebildet und jeweils mit Namen versehen.
    Â»Der Stammbaum!«, rief Jason. »Cantarellus Moore … Tiberius und Adriana Moore … Xavier Moore …«
    Julia und Jason lasen der Reihe nach alle Namen. Der Baum hatte viele Verzweigungen. Ganz oben an der Spitze gab es nur noch zwei Abbildungen: zwei Möwen mit den Namen Ulysses und Penelope, die letzten Vertreter des Geschlechts.
    Â»Er ist wunderschön«, sagte Julia begeistert und staunte mit offenem Mund.
    Â»Ich verstehe nicht, dass wir ihn bisher nicht bemerkt haben«, flüsterte Jason.
    Â»Wir haben einfach nie nach oben geschaut.«
    Die Geschwister fanden an den gemalten Ästen bald die Namen der Personen, die in den Büchern verzeichnet waren.
    Â»Sieh dir das mal an!« Jason hatte den Blick auf die Wurzeln gerichtet. »Der Stammbaum der Moores wächst aus den Rücken von drei Schildkröten heraus! Schon wieder dieses Symbol …«
    Â»Schon wieder?«
    Â»Das gleiche war doch über der Tür zur Höhle in den Klippen. Und im Land Punt, im Zimmer, das es nicht gibt, zu Füßen der Statuen der Gründer.« Nachdem er sich die in eines der Medaillons gemalten Schildkröten angeschaut hatte, konzentrierte er sich auf die übrigen vier: Sie rahmten Bilder jener Tiere ein, die die vier Schlüssel der Tür zur Zeit zierten. »Endlich ein Hinweis!«
    Julia stimmte ihm zu, auch wenn sie sich nicht vorstellen konnte, wie in aller Welt ihnen das weiterhelfen sollte.
    Auf dem Deckengemälde erkannte Jason die Silhouetten der
Metis
und eines anderen Segelschiffs wieder. Das erinnerte ihn an die Holzmodelle im Turmzimmer und er beschloss sie sich nochmals anzusehen. Er verließ die Bibliothek, öffnete die Spiegeltür und betrat den Raum, der einen Ausblick über die gesamte Bucht von Kilmore Cove bot.
    Das Turmzimmer erschien ihm unverändert. Das kaputte Fenster war geschlossen. Am Boden lagen Tagebücher und Hefte, die Schiffsmodelle standen auf der Truhe. Jason hob das
Auge der Nofretete
auf und dachte an den Obersten Schreiber, der es gebastelt hatte. Dann betrachtete er die anderen: einen Einbaum, eine Gondel, ein kleines Segelboot,
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