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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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die Umrisse einer Person erkennen.
    Cleopatra Biggles dachte an die vielen Filme, in denen sie ähnliche Szenen gesehen hatte. Deshalb hängte sie vorsichtshalber die Sicherheitskette ein, bevor sie die Tür öffnete.
    Â»Miss Newton, Sie sind es!«, rief sie kurz darauf überrascht. »Was ist denn passiert?«
    Â»Machen Sie uns auf, Miss Biggles?«, fragte Oblivia Newton mit eisigem Lächeln zurück und schlang ihren schwarzen Pelzmantel enger um ihren Körper. »Hier draußen ist es ziemlich ungemütlich.«
    Cleopatra Biggles hängte die Kette wieder aus, öffnete die Tür und ließ ihren Gast eintreten. Das Klappern von Oblivia Newtons Stilettoabsätzen auf dem Parkett klang wie Maschinengewehrfeuer. Augenblicklich verkrochen sich die Katzen fauchend im dunklen Wohnzimmer.
    Â»Miss Newton, ich bedaure zutiefst, dass ich Sie im Nachthemd empfange, aber ich hatte wirklich nicht mit Ihrem Besuch gerechnet. Es ist nicht aufgeräumt und …« Sie wollte gerade die Haustür schließen, als eine kräftige Hand sie wieder aufdrückte.
    Im Licht eines Blitzes sah Cleopatra Biggles das hässliche Gesicht von Manfred, der reglos auf der Schwelle stand. Sie hielt sich erschrocken eine Hand vor den Mund. Hinter ihr fuhren Antonius und Marc Aurel die Krallen aus. »Miss Newton! Gehört dieser Mann zu Ihnen? Was … was ist denn los?«
    Oblivia antwortete nicht. In Gedanken versunken ging sie auf den Flur zu, der Wohnzimmer und Küche verband, und blieb vor der Kellertür stehen. »Gibt es in diesem Haus denn kein Licht?«, rief sie genervt, bevor sie merkte, was an der Haustür vor sich ging. »Oh ja, Miss Biggles, wären Sie so nett, auch meinen Chauffeur hereinzulassen?«
    Cleopatra Biggles trat einen Schritt zurück. »Bitte!«, sagte sie kühl.
    Manfred warf den beiden Katern, die Miss Biggles zu bewachen schienen, einen angewiderten Blick zu. Dann blieb er tropfnass mitten im Raum stehen und verkündete: »Ich hasse Katzen!«
    Vor der Kellertür streifte Oblivia Newton den Pelzmantel ab und ließ ihn zu Boden fallen. In dem Outfit, das sie darunter trug, hätte sie auch eine Spätabend-Show im Fernsehen moderieren können: Sandaletten mit schwindelerregend hohen Stilettoabsätzen, ein weißer Leinenrock, eine luftige Bluse mit Manschetten aus Leopardenfell und eine Pelzstola. Dazu trug sie eine auffällige Kette aus gehämmertem Gold, die ihren schlanken Hals betonte.
    In Anbetracht von so viel Eleganz versuchte Miss Biggles hastig ihr Haar in Ordnung zu bringen und das blaugeblümte Nachthemd etwas vorteilhafter zu arrangieren. »Miss Newton, Sie haben da eine wunderbare …«
    Â»Licht!«, befahl Oblivia. »Machen Sie das Licht an!«
    Cleopatra Biggles schaltete die Lampe im Flur ein.
    Â»Endlich«, sagte Oblivia, die gefunden zu haben schien, wonach sie gesucht hatte. »Endlich haben wir sie!«
    Während sie sich bemühte Antonius und Marc Aurel zurückzuhalten, die mit ihrem Besuch ganz offensichtlich nicht einverstanden waren, erkundigte sich Miss Biggles: »Bitte, was haben Sie gesagt?«
    Oblivia fuhr mit der Hand über das Schloss der alten Tür. Dann bückte sie sich und hob etwas Sand auf, der auf dem Fußboden gelegen hatte. »Nichts Wichtiges, meine Liebe …«, erwiderte sie mit falscher Freundlichkeit. »Warum gehen Sie nicht einfach wieder schlafen?«
    Wie auf ein Stichwort schnellte in diesem Augenblick Manfreds Arm vor und drückte Miss Biggles ein mit Chloroform getränktes Taschentuch auf den Mund.
    Die ältere Dame riss erschrocken die Augen auf, doch schon Sekundenbruchteile später glitt sie ohnmächtig in die Arme des Chauffeurs. Die Katzen sprangen auf und strichen unruhig um sie herum.
    Â»Wir sehen uns später, Manfred«, zischte Oblivia Newton. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Aus der Tasche ihres Rocks zog sie einen verrosteten, mit einem Katzenkopf verzierten Schlüssel, steckte ihn in das Schloss von Miss Biggles’ Kellertür und drehte ihn um.



Als sich der Staub gesetzt hatte, war das Erste, was Jason sah, das drohende Gesicht eines steinernen Hundes, der zwischen den Ziegeln zum Vorschein gekommen war. Jason erkannte sofort, dass es sich um Anubis, den Schakalgott der alten Ägypter, handelte. Er war ihr Totengott. »Julia?«, rief er und rappelte sich mühsam auf. Dann bemühte
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