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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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»Vielleicht ist das keine gute Idee. Ich weiß nicht, ob wir zeigen sollten, dass wir hier sind.«
    Von der anderen Seite kam ein Klopfen zurück. Darauf folgte ein stärkerer Schlag, den Jason ebenso energisch beantwortete.
    Â»Jason«, murmelte seine Schwester, »hast du nicht gehört, was Rick gesagt hat?«
    Â»Pscht!«
    Ein hohes, schrilles Kreischen ließ Julia das Blut in den Adern gefrieren.
    Â»Habt ihr das gehört?«, fragte Jason.
    Â»J…ja«, stammelte Julia. »Was war das?«
    Â»Das könnte Eisen gewesen sein, das über einen Steinfußboden geschleift wurde.«
    Sie lauschten eine Weile, aber von dem Unbekannten auf der anderen Seite war nichts mehr zu hören. Dann bebte plötzlich der Boden unter ihren Füßen.
    Jason stutzte, bevor er hastig einen Schritt von der Mauer zurücktrat und den anderen zurief: »Los! Rennt schnell weg!«
    Es gab einen fürchterlichen, donnernden Knall. Und eine weiße Staubwolke stieg auf.
    So schnell sie konnte, lief Julia die Treppe hinunter. Geschickt wich sie Rick aus und stürmte auf den Korridor zu. Hinter sich hörte sie Jasons Rufe. »Weg! Bloß weg hier!«
    Sie merkte, dass Rick ebenfalls losgesprintet war, verdoppelte ihre Geschwindigkeit, bog um die nächste Ecke und vernahm hinter sich das Krachen der einstürzenden Wand. Sie hörte auch Rick, der hustend schrie: »Weg! Weg!«
    Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, riss Julia die Tür auf, durch die sie gekommen waren und rannte weiter ins Dunkel hinein. Sie stolperte über irgendetwas, das am Boden lag, verlor das Gleichgewicht und landete weich auf einem Teppich.
    Einem Teppich?
    Als sie sich umdrehte, sah sie gerade noch, wie sich die Tür zur Zeit mit einem leisen Klack! schloss.
    Die Schreie von Rick und ihrem Bruder verstummten.
    Wie elektrisiert sprang Julia auf.
    Wo war sie bloß?
    Sie sah einen Teppich, ein Tischchen, einen zur Seite geschobenen Schrank, ein türkisblaues Sofa und ein paar kleine Sessel. Sie hörte, wie der Regen draußen gegen die Fensterläden schlug.
    Â»Villa Argo?«, fragte sie laut. Dann sah sie den Schatten eines Mannes und kreischte auf.
    Auch Nestor schrie und ließ die losen Blätter fallen, die er gerade zur Hand genommen hatte.
    Als sich beide wieder beruhigt hatten, fragte der Gärtner: »Julia? Geht es dir gut?«
    Sie öffnete den Mund, konnte ihm aber nicht antworten. Sie starrte die Tür zur Zeit an und begriff immer noch nicht, was gerade geschehen war.
    Â»Wo sind die anderen?«, wollte Nestor wissen.
    Julia schüttelte den Kopf und schluckte.
    Rick war nicht da. Jason auch nicht. Und die Tür zur Zeit war zu.

    Miss Cleopatra Biggles, die fünfundsechzig Jahre ihres Lebens ausschließlich in Kilmore Cove verbracht hatte, wachte davon auf, dass jemand an ihre Haustür klopfte. Im Dunkeln suchte sie nach dem Schalter der Nachttischlampe und knipste sie an. »Antonius, was ist los?«, fragte sie einen der beiden dicken Kater, die neben ihrem Bett schliefen. »Hast du das auch gehört?«
    Antonius war aufs Fensterbrett gesprungen und sah mit steifem Rücken und hochgerecktem Schwanz hinaus. Der andere Kater dagegen schlief weiter, als sei nichts gewesen.
    Â»Ich wecke dich nur ungern, Cäsar, aber ich glaube, es ist jemand an der Tür.« Cleopatra Biggles rieb sich die Augen und griff nach dem alten Wecker, der neben einem Familienfoto auf dem Nachttisch thronte. Sie kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, und stellte fest, dass es kurz nach Mitternacht war. »Wer kann das um diese Zeit nur sein?«
    Wieder klopfte jemand gegen die Tür, diesmal etwas kräftiger.
    Â»Ich komme ja schon!«, rief Miss Biggles und fischte mit ihren nackten Füßen nach den Pantoffeln unterm Bett. Dabei trat sie aus Versehen auf den Schwanz einer weiteren Katze, die vor Schreck auf ihr Kopfkissen sprang. »Entschuldige bitte, Marc Aurel!«
    Miss Biggles strich sich die Haare glatt und stieg, ohne weitere Lampen einzuschalten, die Holztreppe ins Erdgeschoss hinunter. Auch auf der Treppe schliefen Katzen. »Weg, Jungs! Lasst mich durch!«, sagte sie so laut, dass auch die übrigen ihrer zwanzig kleinen Lieblinge auf vier Pfoten aufwachten. »Ich muss zur Tür.«
    Der Regen trommelte laut gegen die Fenster. Durch das Glas der Haustür schimmerte das Licht der Straßenbeleuchtung und ließ
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