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Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen

Titel: Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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an.
    Gerade als er seinen Unglauben darüber ausdrücken wollte, dass es wirklich jemanden gab, der Manchester United noch nie hatte spielen sehen, erreichten sie das Ende der Treppe und der Anblick, der sich ihm bot, verschlug ihm die Sprache.
    Sie befanden sich in einem riesigen Garten, der von einer Mauer aus gewaltigen Steinblöcken umgeben war, die leuchtend rot waren und im Licht der Sonne zu glühen schienen. Durch Schießscharten flogen Möwen hin und her, die im Verhältnis zur Mauer wie kleine weiße Fliegen wirkten.
    Während Jason und Rick mit offenen Mündern dastanden, schritt Maruk auf die Mitte des Gartens zu. Hier gab es Palmen, Bäume, Schilf und künstliche Seen. Inmitten dieser ganzen Pracht erhoben sich elegante Gebäude mit zahllosen Säulen. Dann schlug das ägyptische Mädchen eine von kleinen Sphinxen gesäumte Allee ein.
    Jason und Rick folgten ihr zögernd, blieben aber wieder staunend auf einer Wiese stehen, auf der Kraniche und Reiher umherstolzierten.
    Â»Jason, wo sind wir bloß gelandet?«, fragte Rick leise.
    Â»Ich … ich habe nicht die leiseste Ahnung«, stammelte Julias Bruder. »Aber wir sollten die einzige Person, die uns das sagen kann, nicht aus den Augen verlieren.«
    Â»Wenn es euch nichts ausmacht, schaue ich kurz bei meinem Lehrer vorbei«, sagte Maruk. »Dann stelle ich euch meinem Vater vor, dem Obersten Schreiber.«
    Â»Gut«, erwiderte Jason. Leise flüsterte er Rick zu: »Glaubst du, dass das eine gute Idee ist?«
    Maruk blieb vor einer Statue stehen, die dreimal so groß wie ein erwachsener Mann war und einen Menschen mit den Kopf eines Pavians darstellte, der eine Rohrfeder in der Hand hielt. »Dies ist der Gott Thot«, sagte sie und grüßte den Pavianmenschen. Danach ging sie auf ein quadratisches Gebäude hinter der Statue zu.
    Rick räusperte sich und las aus dem Wörterbuch vor: »›Thot: Altägyptischer Gott, der den Menschen die Schrift und die Mathematik brachte.‹«
    Â»Sag bloß nicht, dass wir Tausende von Jahren durch die Zeit gereist sind, um vor einer Schule zu landen«, stöhnte Jason.
    Sein Freund zuckte mit den Schultern und las weiter. »Scheinbar hat er den Menschen auch die Musik und die Spiele gebracht.«
    Â»Da bin ich ja beruhigt.« Jason kratzte sich am Kopf und betrachtete das Gebäude, vor dem Maruk auf sie wartete. Ein Fries aus bunten Hieroglyphen schmückte die Fassade des Bauwerks.
    Â»Haus der Schreiber.« Rick stutzte. »Aber … Jason!«
    Â»Frag mich bloß nicht, wie das sein kann«, antwortete sein Freund, als sie Maruk ins Innere des Hauses der Schreiber folgten, »aber ich kann das auch lesen.«
    Im Haus der Schreiber war es dunkel und kühl. Als Maruk mit ihren beiden neuen Freunden eintrat, verbeugten sich alle vor ihnen.
    Rick und Jason waren vollkommen verblüfft und versuchten eine Zeit lang die Ehrerweisungen zu erwidern. Dann wagte Rick zu fragen: »Wenn dein Vater der Oberste Schreiber ist, muss er doch eine sehr wichtige Persönlichkeit sein, oder?«
    Maruk lächelte schüchtern und warf sich schwungvoll den Zopf auf den Rücken. »Ich denke schon, dass er hier am Ort die wichtigste Person nach dem Pharao und dem Hohepriester ist.«
    Rick schluckte.
    Ãœber einen schmalen Flur, dessen Wände eng mit Hieroglyphen beschrieben waren, erreichten sie einen weitläufigen Saal mit durchbrochener Decke und einem künstlichen Wasserfall, der sich in eine türkis geflieste Wanne ergoss.
    Â»Dies ist unser Wassersaal«, erklärte Maruk. »Dort hinten sind die Kalligrafiesäle. Auf der anderen Seite die Blumenbecken. Die Treppe dort drüben führt zur Terrasse. Wartet dort auf mich, ich komme wieder, sobald ich fertig bin.«

    Nestor reichte Julia eine Tasse dampfenden Tee und beobachtete, wie sie daran schnupperte.
    Â»Ich glaube, es war Ägypten«, sagte sie nach einer Weile.
    Â»Ã„gypten. Sicher«, murmelte der Gärtner leise. »Und wie seid ihr dort hingekommen?«
    Es dauerte noch eine Weile, bis Julia endlich Lust hatte, zu erzählen, was alles geschehen war, nachdem sie durch die Tür zur Zeit gegangen waren. Dann aber ließ sie nichts aus, weder das runde Zimmer noch den Weg nach unten, den Sprung im Dunkeln, die Rutschbahn, die von Glühwürmchen erhellte Höhle und die Metis. »Jason war es, der das Steuer ergriff und
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