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Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 15

Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 15

Titel: Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 15
Autoren: In der Geisterstadt
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Ketchup-Reste vom Mund. »Bitte, was wollen Sie?«, fragte er irritiert. Doch zu einer Antwort kam Dr. Keppler nicht, denn seine beiden Kollegen begannen damit, Eisenstangen mit einem Presslufthammer in die Erde zu schlagen. Jetzt erst bemerkte der Kommissar die Serviette. Nervös stopfte er sie in die Jacke. Dr. Keppler hielt ihm währenddessen ein behördliches Schreiben vor die Nase.
    »Ich muss mich kurz fassen, denn viel Zeit bleibt uns nicht. Die Lage ist ernst – sehr ernst.«

    »Und was bedeutet das?«, fragte der Polizist.
    »Das bedeutet sofortige Evakuierung. Alarmstufe gelb. Die Stadt muss geräumt werden.«

Big One
    Kommissar Reynolds setzte seine Brille auf und nahm das Schreiben entgegen. »Nun mal ganz  langsam. Wovon sprechen Sie überhaupt?«  Dr.  Keppler öffnete einen kleinen tragbaren  Computer. »Es tut mir Leid, dass ich es Ihnen mitteilen muss. Für Rocky Beach besteht akute Erdbebengefahr.«  Der Kommissar reagierte darauf fast erleichtert.
    »Ach so, und ich dachte schon an was richtig  Schlimmes. Wissen Sie, wir haben uns hier an die kleinen Hustenanfälle im Erdboden gewöhnt.  Gerade heute Morgen hat es wieder ein wenig  geruckelt. Ich habe dabei meinen Kaffee verschüttet  – mehr ist nicht passiert.«
    »Sie sind gut«, mischte sich plötzlich Mister Porter von hinten ein. Auch ihn hatte die Neugier zum Messwagen getrieben. »Sie haben nur mit Kaffee gekleckert – sehen Sie sich mal meine  Schaufensterscheibe an!«
    »Wenn unsere Berechnungen stimmen, werden  wir hier bald mehr zu beklagen haben, als ein paar zersprungene Scheiben«, unterbrach ihn Dr. Keppler barsch. »Ich spreche von einem lokalen Beben mit der Stärke 7 bis 7,5 auf der Richterskala.«
    »7,5?«, wiederholte Kommissar Reynolds un gläubig.
    »Wenn wir Glück haben. Alle unsere Daten wie sen darauf hin. Meine Kollegen sind im Moment damit beschäftigt, Messlanzen in den Boden zu rammen. Die moderne Erdbebenvorwarnung ver-schafft uns einen zeitlichen Vorsprung von gerade vierundzwanzig Stunden. Wer bis dahin sein Haus nicht verlassen hat, wird hier sein Grab finden.«  Mittlerweile hatten sich das halbe Revier und viele Passanten um sie herum versammelt. Der  Schock saß tief in den verschreckten Gesichtern.  Ratlos kratzte sich Reynolds am Kopf. »Können Sie mir das bitte noch einmal genauer erläutern!«, bat er den Wissenschaftler.  Dr. Keppler schob daraufhin die Seitentür des Messwagens auf. Eine Unmenge an Computerbild schirmen und technischen Geräten kam zum  Vorschein. »Also, hier haben wir hochmoderne  Anlagen für über eine halbe Million Dollar untergebracht. Sehen Sie auf den mittleren Bildschirm!  Er zeigt eine schematische Darstellung der pazifi-schen und nordamerikanischen Kontinentalplatte.  Genau dazwischen liegt der San-Andreas-Graben  mitten in Kalifornien. Und jetzt betrachten Sie die rot eingefärbten seismischen Impulszonen! Wir haben Werte im obersten Grenzbereich. Verbindet man die aktiven Vektoren, dann kreuzen sie sich im Epizentrum. Genau dort liegt Rocky Beach. Eine massive Destruktion im Umkreis von fünf Meilen steht unmittelbar bevor.«  Niemand hatte auch nur ein Wort begriffen.
    »Big One«, ergänzte Dr. Keppler mit düsterer  Miene.  Diese zwei Worte verstanden alle Anwesenden  und erstarrten. »Big One«, das richtig große  Erdbeben, war das Schreckgespenst Kaliforniens.

    Seit Jahren prophezeiten die Wissenschaftler aus der ganzen Welt dieses Beben, das von San  Francisco und Los Angeles nichts mehr übrig  lassen sollte. Doch wirklich glauben wollte niemand an diese Katastrophe.
    »Und wieso sollte Big One nur in Rocky Beach  stattfinden?«, fragte plötzlich Justus in die Stille hinein. Verärgert stellte sich Mister Porter vor ihn.
    »Das hat doch Dr. Keppler gerade erklärt. Es liegt an den roten Impulsfaktoren – eben dem Epi-Dingsbumms zwischen den Platten und so weiter.  Hast du in der Schule nicht aufgepasst?«  Justus kam nicht dazu, weiter zu fragen, denn genau in dem Moment ertönte aus dem Wagen eine kreischende Sirene und grellrote Signallampen blitzten auf.  Aufgeregt rannten die Männer mit den Messlanzen zu Dr. Keppler. »Was ist passiert?«, rief er ihnen entgegen. Einer seiner Kollegen tippte hektisch auf den Computertastaturen herum und sagte mit tiefer Stimme: »Es ist schlimmer, als wir vermutet haben. Die Vergleichswerte der Satellitenanalyse sprechen eine eindeutige Sprache. Da braut sich was zusammen. Es gibt jetzt
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