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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Fremden jedoch bestand aus einem weiteren Schuß, der den Jet wie eine angeschlagene Glocke dröhnen ließ. Hartmann fluchte noch lauter, und Charity feuerte ein drittes Mal. Der Fremde löste sich im gleißenden Licht auf, und Charity beobachtete fassungslos, wie eine weitere Gestalt in einem schwarzem Schutzanzug hinter dem brennenden Landungsschiff hervorsprang und auf sie anlegte. Bevor der Fremde den Laser abfeuern konnte, steuerte Hartmann den Jet hastig wieder von dem Schleusentor weg. »Das Wort aufgeben scheint nicht zu ihrem Vokabular zu gehören«, sagte Skudder kopfschüttelnd. »Das kann ja heiter werden.« Charity schenkte Skudder einen warnenden und Hartmann einen beruhigenden Blick, streckte die Hand aus und stellte eine Verbindung zur Himmelsstadt her. Der kleine Bildschirm blieb dunkel, aber die blinkende Anzeige verriet Charity, daß der Ruf empfangen wurde. »Hier spricht Captain Laird«, sagte sie betont. »Ich bin die Kommandantin der Flotte, die Sie auf Ihren Monitoren sehen. Falls Captain Barnes oder einer der anderen leitenden Offiziere Skytowns noch am Leben sind, würde ich ganz gern mit ihnen reden.« Nichts geschah. Der Bildschirm blieb dunkel, und auch der kleine Lautsprecher darunter rührte sich nicht. Nach einigen Sekunden fuhr Charity fort: »Also gut. Ich wende mich hiermit direkt an den Kommandanten der fremden Truppen, die Skytown in ihre Gewalt gebracht haben. Sie wissen, daß ihre Lage aussichtslos ist. Ihr Transporter ist zerstört, und wir werden jedes Schiff vernichten, das sich Skytown nähert, um Sie und ihre Leute abzuholen. Sie wissen, daß wir dazu in der Lage sind. Wir fordern Sie hiermit auf, zu kapitulieren. Wenn Sie innerhalb von fünfzehn Minuten  irdischer Zeitrechnung Ihre Waffen abliefern und sich ergeben, werden sie als Kriegsgefangene betrachtet und entsprechend behandelt. Weder Ihnen noch einem Ihrer Leute wird irgend etwas geschehen.« Sie schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort, den Blick fest auf Hartmanns Gesicht gerichtet: »Uns ist klar, daß ein direkter Angriff auf Skytown große Opfer unter der Zivilbesatzung fordern würde, aber wir werden trotzdem nicht zögern, Skytown zu stürmen. Sie haben fünfzehn Minuten Zeit. Ihre Frist beginnt genau – jetzt.«  Sie unterbrach die Verbindung, und Skudder sagte: »Ist dir klar, daß du Sie praktisch dazu aufgefordert hast, die Besatzung von Skytown als Geiseln zu nehmen?« »Quatsch«, sagte Hartmann, bevor Charity antworten konnte. »Das haben sie doch längst.« »Ich habe nicht vor, die Station stürmen zu lassen«, sagte Charity. »Wir würden eine Woche brauchen, um die Leute da rauszuholen, und wahrscheinlich ein paar hundert Männer verlieren.« »Und was hast du vor?« fragte Skudder. Charity hob die Schultern. »Ich sage es dir, sobald ich es weiß.« Skudder verdrehte die Augen, sagte aber nichts, und auch Hartmann schwieg. Charity fühlte sich hilflos. Sie hatte tatsächlich nicht die leiseste Ahnung, was sie unternehmen sollten. Sie hatte eines der Landungsschiffe von innen gesehen und wußte, daß sie Platz für gut und gerne fünfzig Männer boten – was bedeutete, daß sie es mit bis zu hundert dieser schrecklichen, nahezu unverwundbaren Krieger zu tun hatten. Ein direkter Angriff kam nicht in Frage. Selbst eine ganze Kompanie schwerbewaffneter Marines hätte vermutlich kaum eine Chance gegen die Fremden gehabt. Ganz davon abgesehen, daß Charity nicht bereit war, ein Gemetzel unter der Besatzung der Station zu riskieren, was die unvermeidliche Folge eines Sturmangriffes wäre. Sie konnte nur hoffen und beten, daß der Kommandant der Fremden dies nicht ebensogut wußte wie sie und auf ihren Bluff hereinfiel. »Wir können eine Anzahl Großprojektoren heraufschaffen lassen und versuchen, die Station mit Betäubungsstrahlen zu überfluten«, schlug Hartmann vor. »Ganz Skytown?« Skudder schüttelte heftig den Kopf. »Das ist vollkommen unmöglich. Wir würden einen Tag brauchen, um ausreichend Projektoren hierherzubringen.« »Und wenn es eine Woche dauert!« brüllte Hartmann. Er funkelte Skudder eine Sekunde an, dann beruhigte er sich ebenso plötzlich wieder, wie er die Beherrschung verloren hatte. »Entschuldige«, sagte er. »Ich –« Skudder winkte ab. »Schon gut. Wir sind alle nervös. Warten wir einfach ab. Vielleicht geben sie ja auf.« Der Computer meldete einen eingehenden Funkspruch. Charity schaltete das Gerät ein und blickte in das Gesicht des
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