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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Offiziers, der den Angriff auf die EXCALIBUR leitete. »Commander«, sagte sie nickend. »Wie sieht es aus?« »Wir sind bisher auf keinerlei Widerstand gestoßen«, antwortete der Commander. Nach einem kurzem, aber spürbar unbehaglichen Zögern fügte er hinzu: »Sie scheinen… nicht mehr da zu sein.« »Was soll das heißen, sie scheinen nicht mehr da zu sein?« schnappte Skudder. »Es sieht so aus, als hätten sie noch ein oder zwei weitere Landungsschiffe versteckt gehabt«, antwortete der Offizier. »Sie sind weg. Anscheinend haben sie auch all ihre Toten und Verletzten mitgenommen. Wir haben jedenfalls bis jetzt keine gefunden.« »Eine hervorragende Leistung, Commander«, sagte Skudder   spöttisch. »Ich muß schon sagen, daß –« »Es ist gut«, sagte Charity rasch. »Vielleicht sollten wir froh sein, daß sie fort sind. Für einen Tag hatten wir mehr als genug Tote. Was ist mit der Besatzung der EXCALIBUR?« »Sie hatten ziemlich hohe Verluste, fürchte ich«, antwortete der Offizier. »Gottlob war der Kommandant klug genug, ziemlich schnell zu kapitulieren.« »In Ordnung, Commander«, sagte Charity. »Setzen Sie Ihre Suche fort. Aber seien Sie vorsichtig.« Sie unterbrach die Verbindung, schaute auf die Uhr und wandte sich an Hartmann. »Wer immer diese Fremden sind – sie akzeptieren zumindest eine Kapitulation. Wahrscheinlich haben sie die Zivilbesatzung von Skytown verschont.« Hartmann reagierte nicht. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Charitys Worte waren als Trost gedacht, und wahrscheinlich klammerte er sich auch verzweifelt an die winzige Hoffnung, die sie beinhalteten. Trotzdem mußte er innerlich durch die Hölle gehen. Charity schaute wieder auf die Uhr. Noch zehn Minuten, bis das Ultimatum ablief. Und dann? Was, um alles in der Welt, sollten sie tun, wenn die Fremden nicht aufgaben? Die Zeit verstrich quälend langsam. Charity ertappte sich dabei, immer öfter auf die Uhr zu sehen. Jedesmal schien der Sekundenzeiger sich langsamer zu bewegen. Aus den zehn Minuten wurden fünf, vier, drei… »Da tut sich was«, sagte Hartmann plötzlich. Er blickte gebannt auf seine Instrumente. »Sie haben irgend etwas mit der Energieversorgung der Station gemacht. Ich kann nicht genau erkennen, was sie getan haben, aber… die Werte jagen regelrecht in die Höhe.« »Dann fahren sie die Generatoren hoch«, knurrte Skudder. »Wahrscheinlich, um sich auf den Angriff vorzubereiten. Die  geben nicht auf.« Charity schwieg. Mit klopfendem Herzen schaute sie abwechselnd auf das Abbild der Station auf den Monitoren, dann wieder auf die Uhr. Noch eine Minute. Dreißig Sekunden. Sie mußten sich einfach melden. Der Kommandant der Fremden mußte doch wissen, daß er diesen Kampf nicht gewinnen konnte! Noch zehn Sekunden. Fünf. Null. Die Frist, die Charity den Fremden gesetzt hatte, war abgelaufen. Das Funkgerät blieb stumm. »Wie ich es euch gesagt habe«, sagte Skudder. »Die geben nicht auf.« Charity schaute wieder auf die Uhr. Das Ultimatum war seit zwölf Sekunden überschritten. Als der Sekundenzeiger die fünfzehn erreichte, explodierte Skytown in einem ungeheuerlichen, weißblauen Feuerball. 
     
Kapitel 9 
    Obwohl über dem großen Raum mehr als zwanzig Personen zusammengekommen waren, herrschte eine fast unheimliche Stille. Draußen, fünfundzwanzig Stockwerke unter dem Konferenzsaal, der in der oberen Etage des Zentralturmes lag, waren die Lösch- und Aufräumungsarbeiten noch immer in vollem Gange. Dann und wann zerriß der Blitz einer kleineren Explosion das Grau der hereinbrechenden Dämmerung. Obwohl der Überfall mittlerweile gute sechzehn Stunden zurücklag, war es den Männern immer noch nicht gelungen, das brennende Treibstofflager vollkommen zu löschen. Und vermutlich sterben dort unten selbst in diesem Augenblick noch Menschen, dachte Charity matt. Der Angriff hatte weitaus mehr Todesopfer gefordert, als sie alle in der ersten Euphorie des Sieges erkannt hatten. Die Fremden hatten hart und mit fast chirurgischer Präzision zugeschlagen. Genau wie oben in Skytown sahen die Schäden auf den ersten Blick gar nicht einmal so schlimm aus, um sich beim zweiten Hinsehen dafür als um so verheerender zu erweisen. Die Rochenschiffe hatten bereits bei ihrem allerersten Angriff mehr als fünfzig Prozent der Verteidigungsanlagen der Basis zerstört. Die drei nachfolgenden Angriffswellen hatten den Rest der Abwehr niedergemacht; dann waren die
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