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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Landungstruppen gekommen, diese eigentümlichen, furchteinflößenden schwarzen Riesen, die sich hier unten als ebenso unbesiegbar und fast unverwundbar erwiesen hatten wie in der EXCALIBUR. Der Kampf hatte weniger als eine halbe Stunde gedauert. Trotzdem waren die militärischen Einrichtungen der Basis nach der Auseinandersetzung so gut wie zerstört, und mehr als die Hälfte der Verteidiger war tot oder kampfunfähig. Hätte Charity den Kommunikationssatelliten mit dem Störsender auch nur zehn Minuten später vernichtet, hätten sie Euro-eins nur noch als brennende Ruine vorgefunden. Charity schätzte, daß es ein Jahr dauern würde, um die angerichteten Schäden auch nur halbwegs wieder zu bereinigen. Und sie war ziemlich sicher, daß sie dieses Jahr nicht hatten. Ein besonders greller Blitz löschte für einen Moment die Dunkelheit vor den Fenstern aus und ließ alle Anwesenden für einen Moment in ihren Gesprächen innehalten und erschrocken aufsehen. Charity wurde aus ihren Gedanken gerissen. Während sie sich mit einer unbewußten Geste über die immer noch schmerzenden Rippen fuhr, suchte ihr Blick Hartmann. Sie versuchte sich zu erinnern, was er in den letzten fünf oder auch zehn Minuten gesagt hatte, doch sie konnte es nicht. Es war vermutlich auch egal. Diese überflüssigste alle überflüssigen Krisensitzungen, die der Rat in aller Eile einberufen hatte, dauerte nun schon zwei Stunden, und das Gespräch drehte sich seit genau diesen zwei Stunden im Kreise und würde es auch weitere zwei oder auch zweihundert Stunden tun. Wieso waren Skudder und sie eigentlich die einzigen hier im Raum, die das zu begreifen schienen? »Ich weigere mich einfach zu glauben«, sagte Drasko im diesem Moment, »daß Ihre Leute absolut nichts über die Identität der Angreifer in Erfahrung gebracht haben.« Hartmann spießte ihn mit Blicken regelrecht auf, doch seine Stimme klang erstaunlich ruhig, als er antwortete. Charity verstand ohnehin nicht mehr, woher Hartmann die Selbstbeherrschung nahm, die er seit ihrer Rückkehr an den Tag legte. »Es ist aber leider so«, sagte er. »Jedenfalls im Moment. Wir wissen weder, wer sie sind, noch woher sie kommen oder warum sie hier sind.« »Über das warum gibt es wohl keine Zweifel«, warf Harris spöttisch ein. »Wenn das ein Freundschaftsbesuch war, möchte ich sie nicht schlecht gelaunt erleben.« »Der Angriff war ausgezeichnet vorbereitet«, bestätigte Hartmann. »Sie wußten ganz genau, wie und wo sie uns treffen müssen, um den größtmöglichen Schaden anzurichten.« »Sind sie sicher?« fragte Drasko. »Ich meine… Sie sind Soldat, General Hartmann. Es ist Ihre Aufgabe, Ihre Gegner als gefährlich zu betrachten. Aber wir sollten jetzt nicht in Hysterie geraten. Ich halte diese Fremden nicht für so gefährlich wie Sie.« »Warum sehen Sie nicht einfach aus dem Fenster?« schlug Skudder vor. »Ich habe nicht gesagt, daß ich sie für ungefährlich halte«, antwortete Drasko ruhig. »Aber einen Gegner zu überschätzen kann ebenso gefährlich sein wie das Gegenteil. Letztendlich sind Sie mit einem Dutzend Schiffen und einigen hundert Soldaten gekommen –« »Die um ein Haar ausgereicht hätten«, fiel Skudder ihm ins Wort. »Wir haben gesiegt, oder?« Skudder wollte auffahren, doch Hartmann brachte ihn mit  einer raschen Geste zum Schweigen und wandte sich betont ernst an Drasko. »Nein, Gouverneur, das haben wir nicht.« sagte er ruhig. »Wir hatten Glück, das war alles. Verdammt großes Glück. Wir hatten rein zufällig die besten Kampfmaschinen dort oben, über die die Erde zur Zeit verfügt. Und hinter ihren Kontrollen saßen – ebenfalls rein zufällig – die mit Abstand besten Piloten, die wir haben. Captain Laird hat das Gefecht praktisch allein entschieden. Und hätten wir nicht – und auch das wieder durch pures Glück – im allerletzten Moment den feindlichen Störsender erwischt, hätte das alles nichts genutzt. Glauben Sie mir, Gouverneur: Die Wahrscheinlichkeit, daß wir noch einmal so viel Glück haben, ist mehr als gering.« »Ein Grund mehr, herauszufinden, wer die Fremden sind!« sagte Drasko. »Das werden wir«, sagte Hartmann. »Aber es braucht Zeit. Leider ist es uns nicht gelungen, Gefangene zu machen. Natürlich werden wir die Schiffswracks untersuchen, die uns in die Hände gefallen sind, aber auch das braucht Zeit. Alles, was wir bis jetzt sagen können ist, daß unsere Feinde anscheinend menschenähnlich sind. Ihre
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