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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus
Autoren: Vampira VA
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anspielte.
    »Hör mal«, sagte er, »ich möchte dir helfen, und ich werde es tun, so gut ich kann. - Aber ich bin kein Frauenarzt. Ich schnipple nur an Toten herum, das ist was ganz anderes .«
    Seven brachte ein winziges Lächeln zustande. »So habe ich das auch nicht gemeint. - Ich möchte, daß du . etwas anderes für mich tust.«
    »Und das wäre?«
    Seven atmete tief durch. »Untersuche Ryder Maguires Sperma!«
    *
    Tote aufzuschneiden und ihnen in den Eingeweiden herumzuwühlen, das war etwas, das viele Leute schon für abartig hielten. Aber das war eine Sache, und sie war bisweilen eben notwendig.
    Aber einer Leiche die Hoden aufzuschlitzen, das war eine ganz andere, und die empfand selbst Darren Secada als pervers.
    Und trotzdem tat er es .
    Die normale Dienstzeit war längst vorbei. Darren hatte diese Angelegenheit ganz bewußt hinausgeschoben. Jimmy Potts mußte ja nicht alles wissen, und Darrens Ruf im Police Department war schon übel genug; da wollte er sich nicht auch noch nachsagen las-sen, daß er toten Männern an die - Na ja .
    Im Gegensatz zu sonst ging Darren in diesem Fall überaus ungeschickt zu Werke. Weil er so etwas nie zuvor gemacht hatte, nicht einmal während des Studiums, und da hatten sie eine Menge absonderlicher Dinge tun müssen, die sich in der Praxis nie wiederholen würden. Aber schließlich schaffte er es doch.
    Mit dem Skalpell durchtrennte er die Samenleiter, dann nahm er Ryder Maguires Hoden mit spitzen Fingern und legte sie in eine Nierenschale. Darren stöhnte dabei unter imaginärem Schmerz, der sich genauso anfühlte, als sei ihm mit einem spitzen Stöckelschuh in die Weichteile getreten worden. Die höllisch scharfe Klinge zerlegte die dunklen, grob eiförmigen Gebilde .
    ... und beide Male machte Darren die gleiche, unmögliche Feststellung.
    »Das . das gibt's doch gar nicht«, flüsterte er fassungslos. Aber jeder Irrtum war ausgeschlossen.
    Ryder Maguire besaß keine Spermien mehr!
    Es war, als habe er seinen »letzten Schuß« in Seven van Kees »investiert«!

Epilog
    Wolken, deren Farbe Lilith aus irgendeinem Grund an Auberginen erinnerte, türmten sich am jenseitigen Horizont, höher und immer höher, als wachse dort ein bizarres Gebirge, das Sydney auf ewig überschatten würde.
    Vergeblich suchte Lilith Eden im Beobachten des faszinierenden Naturschauspiels Ablenkung von den drückenden Problemen und Rätseln, die binnen der kurzen Zeit seit ihrem abermaligen Erwachen schon Teil ihres Lebens geworden waren.
    Nichts war vorbei gewesen, als sie den Teufel am Tunnel durch die Zeit vernichtend geschlagen hatte. Lediglich eine neue Runde im ewigen Kampf war eingeläutet worden.
    Aber Lilith fühlte sich der Herausforderung gewachsen, mehr denn je, obschon sie die neuen Gefahren noch nicht einmal annähernd abzuschätzen wußte. Immerhin hatte sie die ersten bereits gemeistert, zugegeben mit etwas Glück auch, aber in erster Linie doch mit Kraft und Verstand.
    Lilith fühlte sich stark wie nie. Gott sei Dank .
    Zugleich aber ahnte sie - und die Erkenntnis traf sie just in diesem Moment, da sie an einem der oberen Fenster ihres Hauses an der Paddington Street stand und draußen der erste Blitz den finsteren Himmel zerriß -, daß die größte aller Gefahren womöglich in eben dieser Zuversicht lag, von der sie ganz und gar erfüllt war. Denn diese Sicherheit mochte sich leicht als trügerisch erweisen oder sie zum Leichtsinn verführen, dazu, sich selbst zu überschätzen. Vorsicht war angeraten, mußte weiterhin ihr oberstes Gebot sein.
    Dennoch, Lilith war nicht bange vor der Zukunft. Weil sie wußte, daß sie sie nicht allein würde meistern müssen. Sie hatte Verbündete. Freunde vielleicht .
    Chad Holloway etwa, den bärbeißigen Chefinspektor vom Sydney Police Department. Mit seiner Hilfe, seinen Verbindungen konnte Lilith den ebenso mysteriösen wie furchtbaren Ereignissen auf den Grund gehen. Dem Auftauchen der Chimären im Taronga-Zoo etwa, oder der Rolle, die Max Beaderstadt und seine seltsamen Gefolgsleute spielten. Wer waren sie? Welche Ziele verfolgten sie? Auf all diese Fragen wollte Lilith Antworten, und Chad Holloway konnte ihr bei der Suche danach vielleicht behilflich sein. Ganz bewußt vermied Lilith den Begriff »von Nutzen sein« . Sie wollte niemanden benutzen! Nicht mehr.
    Auch Darren Secada nicht.
    Ihn am allerwenigsten.
    Der Gedanke an Darren bescherte Lilith einen Gefühlsaufruhr, wie sie es lange nicht mehr erlebt hatte.
    Sie mochte ihn, und
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