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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus
Autoren: Vampira VA
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    Beaderstadt sprach den Namen, ruhig, fast leise aus.
    »Spar dir die Mühe, alter Mann«, sagte Hamilton Ordway. »Spuck endlich aus, wo Janice steckt!«
    Sein Finger bewegte den Abzug bis zum Druckpunkt.
    »Drehen Sie sich um, Ordway«, verlangte Beaderstadt.
    Der andere grinste hämisch. »Laß dir einen neueren Trick einfallen.«
    Irgend etwas . geschah. Lag in der Luft wie statisches Knistern, und doch ganz anders, unbeschreiblich. Lilith wußte nicht, was es war, aber sie spürte es, und es entsetzte sie - - als sie die Folgen sah!
    Vielleicht war es der Ausdruck in ihren Augen, der Hamilton Ord-way dazu bewegte, doch einen Blick hinter sich zu werfen.
    Als es bereits zu spät war.
    Obschon es mehr als fraglich war, ob er etwas hätte unternehmen können, wenn er Beaderstadts Aufforderung unmittelbar Folge geleistet hätte .
    In die Nacht vor den zerbrochenen Fenstern des Raumes geriet Bewegung. Es sah aus, als würden Teile der Dunkelheit lebendig. Als würden Schatten gerinnen und Substanz gewinnen, Kontur und Form.
    Aber so war es nicht.
    In Wahrheit war - - erwachten die steinernen Figuren auf den Simsen zwischen den Fenstern zum Leben!
    Und kamen herein.
    *
    Monströs war das Wort, das die Kreaturen am treffendsten beschrieb!
    Keines sah dem anderen gleich, aber alle waren sie entsetzlich anzuschauen. Zähnestarrend die aufgerissenen Mäuler, riesig ihre Körper. Schuppig war das eine, fellbewachsen ein anderes, das dritte geflügelt und mit peitschendem Schwanz, der in diesem Moment den ersten der Schwarzgekleideten buchstäblich von den Beinen fegte - und zum Fenster hinaus!
    Brüllend verschwand der Mann in der Tiefe.
    Die immer noch aus Stein bestehenden Gargoyles bewegten sich auf unmögliche Weise geschmeidig, aber jede Regung ging einher mit knirschenden und mahlenden Geräuschen, wie sie vor langer Zeit einmal in wasser- oder windbetriebenen Mühlen zu hören gewesen sein mochten.
    Schüsse fielen. Querschläger sirrten kreuz und quer durch den Raum. Die steinernen Ungeheuer waren so nicht zu stoppen.
    Ein weiterer Mann starb, aufgespießt von Klauen aus Stein, den sein Blut dunkel färbte. Das Monster hob die Pranke, schüttelte sie wie unwillig, und das Opfer wirbelte davon, schlug irgendwo auf und riß Teile der Sammlung um.
    Eines der Ungeheuer setzte mit einem Sprung über die verbliebenen vier Eindringlinge hinweg, als diese zum Ausgang hin flüchten wollten, und verwehrte ihnen den Weg.
    Lilith schüttelte endlich das lähmende Entsetzen ab. Ein rascher Blick galt Beaderstadt und McNee. Die beiden beobachteten das grauenvolle Drama so ungerührt, als seien sie Zuschauer eines Rennens auf einer Pferderennbahn, bei dem sie nicht gewettet hatten. Es mußte sie nicht großartig interessieren .
    Ein markerschütternder Schrei ließ Lilith herumfahren.
    Ein weiterer Toter. Er fiel ihr direkt vor die Füße. Sie sprang über ihn hinweg, zwischen den angststarren Männern hindurch, auf die beiden hinter ihnen stehenden Monster zu.
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie den steinernen Kreaturen beikommen sollte. Erst einmal mochte es genügen, deren Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Vielleicht bekamen die drei verbliebenen Männer dadurch eine Chance zur Flucht.
    Lilith machte nicht den Fehler, vor den Ungeheuern stehenzubleiben. Sie passierte die Steinriesen, denen sie nicht einmal bis zur Brust reichte, orientierte sich in Richtung der glaslosen Fensteröffnungen, die vom Boden bis zur Decke gingen.
    Eine Idee keimte in ihr. Wahnwitzig, notgeboren eben. Aber vielleicht umsetzbar.
    Tatsächlich drehten sich die beiden Gargoyles zu ihr um.
    Lilith gab sich den Anschein, sie angreifen zu wollen.
    Der Linke der beiden Kolosse stapfte auf sie zu, beugte sich vor, streckte die Klauen nach ihr aus, blitzschnell.
    Lilith blieb stehen, tat, als suche sie nach einem Ausweg, tänzelte dann unmerklich zurück.
    Der Gegner glich ihren Rückzug umgehend aus.
    Lilith spürte die Leere, die bodenlose Tiefe hinter sich. Kein Grund, sich zu ängstigen, nicht für sie.
    Sie täuschte eine Bewegung zur Seite hin an, provozierte den Gar-goyle, sich auf sie zu werfen - und der Steinerne fiel auf die Finte herein!
    Lilith warf sich zur anderen Seite.
    Der Riese torkelte schwerfällig über sie hinweg. Lilith streckte die Füße nach ihm aus, hakte sie zwischen die seinen, brachte ihn vollends ins Stolpern und zu Fall - - und die Kreatur fiel. Lautlos kippte sie aus der Fensteröffnung und raste in die Tiefe.
    Die Aktion
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