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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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Erklärung.
    Nach einer hastigen Dusche zog Kyla sich wieder ihre übliche Arbeitskleidung aus Jeans und T-Shirt an und kehrte zur TURT / LE -Baracke zurück. Immerhin hatten sie inzwischen eine eigene, neu erbaute und mussten nicht mehr in der viel zu kleinen Behelfsbaracke hausen. Entschlossen schob sie die Tür auf und durchquerte den Raum zu Hawks Büro am anderen Ende des Gebäudes. In der Dusche hatte sie noch einmal gründlich nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass sie so nicht weitermachen konnte. Entweder Hawk erteilte ihr endlich einen neuen Auftrag oder sie war raus.
    Sie war ursprünglich zu der Undercover-Einheit gekommen, um etwas zum Kampf gegen den Terrorismus beizutragen, stattdessen saß sie hier nur nutzlos herum. Gut, durch ihre Mithilfe war Mogadir zwar angeklagt worden, aber das war schon etliche Monate her, und vor allem hatte sie, bedingt durch ihre Verletzung, keine besonders gute Figur bei der Sache gemacht. Sie hatte weder Jade helfen, noch sich selbst retten können. Hätte Hamid sie nicht in dem Keller gefunden, ihre Verletzung behandelt und sie aus der Stadt gebracht …
    Nein, sie würde nicht wieder über den geheimnisvollen Mann nachgrübeln, der sie nicht wie erwartet zu seinem Warlord oder einem anderen Verbrecher gebracht hatte, sondern sie nach einigen Tagen im Lager des deutschen KSK ablieferte.
    Wie war es möglich, dass man jemanden so vermisste, über den man doch eigentlich nichts wusste? Er hatte sich um sie gekümmert, als sie es selbst nicht konnte, und besaß einen seltsamen Sinn für Humor – das war ihr gesamtes Wissen über Hamid. Und wie weich seine Lippen gewesen waren, als er sich mit einem sanften Kuss von ihr verabschiedet hatte.
    Mit einem frustrierten Aufstöhnen blieb Kyla stehen und schloss die Augen. Warum gelang es ihr nicht, Hamid aus ihrem Kopf zu verbannen? Es war, als hätte er sich in den wenigen Tagen, die sie zusammen verbracht hatten, unauslöschlich in ihr Gehirn eingebrannt. Sie konnte ihn nicht einfach nur als ihren Retter betrachten, denn irgendetwas war in der Zeit zwischen ihnen geschehen. Die kurze Nachricht, die er ihr im Krankenhaus in Deutschland hinterlassen hatte, half auch nicht gerade dabei, sich von ihm zu lösen: › Ich werde dich nicht vergessen .‹ Wenn er jetzt noch an sie dachte, war es wahrscheinlich eher auf eine distanziertere Art, da sie für ihn bloß eine interessante Episode gewesen war. Und vermutlich war sie längst nicht so häufig in seinen Gedanken vertreten wie er in ihren. Kyla schnitt eine Grimasse, als sie sich daran erinnerte, wie sie damals ausgesehen hatte. Wahrscheinlich würde Hamid sie im sauberen Zustand nicht einmal erkennen.

2
    »Geht es dir gut?«
    Kyla zuckte zusammen, als hinter ihr eine Stimme erklang. Um einen neutralen Gesichtsausdruck bemüht, drehte sie sich langsam zu Hawk um, der sie besorgt musterte. »Ja, natürlich. Ich wollte gerade zu dir.«
    Die Besorgnis verwandelte sich in Resignation, so als wüsste er bereits, worüber sie mit ihm sprechen wollte. »Dann komm rein. Matt ist gerade mit den Neuankömmlingen unterwegs.«
    Sie folgte ihm in das Büro und schloss die Tür hinter sich. »Schon wieder Neue? Brauchen wir denn noch mehr Agenten?« Seit TURT vor fast einem Jahr ins Leben gerufen worden war, hatten sich immer mehr Interessierte von verschiedenen Regierungsorganisationen, vom Militär und von der Polizei gemeldet. Wurden die Bewerber angenommen, absolvierten sie auf der SEAL -Basis ein mehrmonatiges Training, das sie sowohl körperlich als auch geistig an ihre Grenzen brachte. Erst wenn sie dieses erfolgreich abgeschlossen hatten, konnten sie erste Undercover-Missionen übernehmen. Viele der Teilnehmer merkten bereits in dieser Phase, dass sie für diese Arbeit nicht geschaffen waren, und verließen frühzeitig das Programm.
    Hawk setzte sich auf die Kante seines Schreibtischs, ein Zeichen dafür, dass er hoffte, das Gespräch schnell hinter sich zu bringen. »Bei den vielen Terrorzellen, die es mittlerweile überall auf der Welt gibt, ja. Wir können jeden Mann – und jede Frau – gebrauchen, die bereit sind, sich solchen Gefahren auszusetzen.« Hawk rieb über sein Gesicht, das immer noch von den Ereignissen in Afghanistan gezeichnet war. Oder vielmehr von seiner ständigen Sorge um Jade, die sich von allen zurückgezogen hatte und es nicht schaffte, ihren Erinnerungen an die Folter in Mogadirs Festung zu entkommen.
    Kylas Stimme wurde sanfter. »Wie geht es
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