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Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod
Autoren: Charles Gray
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wollte ich ausprobieren. Niemand hat mir geglaubt – aber ich möchte behaupten, daß ich die Richtigkeit meiner Ansicht bewiesen habe.“
    „Was für eine. Ansicht soll das sein? Wovon reden Sie überhaupt?“
    „Können Sie sich das nicht denken?“ Lachend schaute Altair in das harte Gesicht ohne das geringste Zeichen von Furcht.
    „Sie wissen doch wohl, wer hier wohnt, nicht wahr? Burtard, Burtard, der Diktator. Ich wollte nur wissen, ob es möglich sei, ihn zu ermorden. Und ich habe bewiesen, daß es tatsächlich möglich ist.“
    „Das hätten Sie bewiesen? Und wenn mich Ihr Beweis nun nicht überzeugte?“
    „Ich bin durch das dichte Netz der Posten gekommen. Unbemerkt habe ich den erleuchteten Bereich überquert, bin die steile Wand dieses Gebäudes hier heraufgeklettert – die ganze Wand empor, bis ans oberste Ende. Jawohl, ich bin hier eingebrochen, in dieses am besten und sichersten bewachte Gebäude der ganzen Welt. Und es wäre mir ein leichtes gewesen, jeden, der sich hier drin aufhält, umzubringen.“
    „Sind Sie dessen wirklich so sicher?“
    „Wie sollte ich nicht? Ich hätte auch Sie töten können, wenn ich das gewollt hätte!“
    „Ich bewundere Ihre Selbstsicherheit, aber Sie irren sich. Ihre Worte zeichnen sich durch Frechheit aus, nicht aber durch Überzeugungskraft.“
    „Jedenfalls bin ich doch jetzt hier, im obersten Geschoß des Gebäudes, nachdem ich eine Scheibe eingedrückt habe. Ihre Wachen da unten haben mich nicht aufgehalten. Niemand hat mir den Weg verlegen können. Ist das wirklich kein Beweis?“
    „Meine Wachen, sagen Sie? Also wissen Sie, wer ich bin?“
    Der breitschultrige, große Mann starrte auf die schlanke Gestalt des Mannes, der sich selbst einen Dieb genannt hatte. Seine Augen zogen sich vor plötzlichem Mißtrauen zusammen. Altair zuckte die Schultern.
    „Natürlich weiß ich, wer Sie sind!“ Er verneigte sich, und seine höfliche Geste drückte eine; ganz selbstverständliche Hochachtung aus.
    „Sie sind Burtard, Burtard, der Diktator, Burtard, der Oberste Herr der Erde!“
    „Sie wissen also, wer ich bin?“ Burtard rieb sich mit kräftigen Fingern das Kinn und betrachtete nachdenklich die schlanke Gestalt des schwarzgekleideten Diebes. „Wie kommen Sie darauf?“
    „Dazu braucht man nur ein klein wenig Überlegung. Wer anders hätte wohl das fertiggebracht, was Sie getan haben? Die Weltregierung, das Kabinett, ist doch nur eine Körperschaft nutzloser Strohpuppen. Eine solche Versammlung von Dummköpfen hätte es gewiß nicht fertiggebracht, eine Gesetzgebung durchzuführen, wie sie der Welt aufgezwungen worden ist. Alles deutet unmißverständlich auf die führende Hand eines starken Mannes hin. Und wer im ganzen Welt-Kabinett könnte wohl ein so starker Mann sein – außer Ihnen?
    Lassiter? Dieser müde Mann! Fenshaw? Dieser junge und weiche Bursche! Statander? Dieser Dummkopf! Nylala? Sie ist eine Frau. Nein, Burtard, wenn es wirklich einen Obersten Herrn der Erde gibt, von dem überall getuschelt wird und an dessen Existenz ich nicht zweifle, dann sind Sie dieser starke Mann!“
    „Nehmen wir doch einmal an, Sie hätten recht“, lächelte der andere. „Wie könnte ich meine Herrschaft wohl ausüben, ohne daß irgend jemand mich dabei störte?“
    „Das ist nicht weiter schwierig. Man muß nur Lassiter gegen Fenshaw hetzen, Statander gegen Nylala, und schon kann man selbst ungehindert tun, was einem richtig und erstrebenswert erscheint. Die Polizeitruppen unterstehen Ihnen, ebenso die Raketenflotte. Alle lebenswichtigen Industrien folgen widerspruchslos allen Ihren Befehlen. Sie sind ein Diktator, und ein ausgesprochen erfolgreicher Diktator.“
    „Ich gebe zu, daß Ihre Überlegungen interessant und vielleicht nicht einmal ganz falsch sind. Aber gerade das zwingt mich nur noch mehr dazu, Sie für immer zum Schweigen zu bringen.“
    „Man kann jemand nicht öfter als einmal töten“, erwiderte Altair ruhig. „Vorhin, als ich hier ins Zimmer gekommen bin, hätten Sie mich erschießen können; und dann noch einmal, als ich das Messer geworfen habe. Darf ich fragen, warum Sie es nicht getan haben?“
    „Reine Neugierde war das. Ich wollte wissen, wer Sie waren, wie Sie sich hier Eingang verschafft hatten und was Sie mit Ihrem verwegenen Tun bezweckten. Die Antwort auf meine ersten beiden Fragen habe ich inzwischen erhalten. Ist auch meine dritte Frage nach dem Zweck Ihres ehrenvollen Besuches schon beantwortet?“
    „Nein!“
    „Aber
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