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Türkei

Türkei

Titel: Türkei
Autoren: Snowdon Hoyer Herkommer
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Erdpyramiden hat sich dunkler
    reme. Deutlich ist der Kraterrand mit dem fruchtbarer Lavasand gesammelt.
    Abbruch zu erkennen. Ihm folgt eine Einige der kleineren Erdpyramiden auf
    lange, mäßiggeneigte Geröllhalde aus der dem Boden des Kraters, von liegenden,
    hier und dort die Spitzen von Felsgalerien Wollsäcken gleichenden Gebilden aus
    hervorschauen, die, einer Ballustrade Tuffstein gesäumt, sind teilweise noch
    gleich, das lose Gestein vor einem Ab- heute bewohnt. Dem Wein verleiht der
    rutsch schützen. Deutlich sind auch die vulkanische Boden eine besondere Note.
    Rinnen zu erkennen, die Regen- und Weinbau ist hier noch immer Handarbeit
    Schmelzwasser von der Oberfläche an den und nur dann von Erfolg gekrönt, wenn
    Grund des Kraters leiten. Eine Barriere, die notwendige Feuchtigkeit nicht aus-
    die im oberen Teil von heller, im unteren bleibt.
    Vielfältig sind die
    Gesichter der Landschaft
    im Tal von Göreme. Auf
    dem Lavasand gedeiht
    ein hervorragender Wein,
    doch die Bearbeitung des
    Bodens ist mühsam.
    Folgende Seiten: typisch
    kappadokische
    Landschaft bei Ortahisar.
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    eestuben, Kaffeehäuser und Bier- zählte, liegt noch gar nicht so weit zurück. lige Reifestand geprüft. Dann werden die stuben sind Stätten der Begeg- Auf den Tabakanbau entfallen immerhin reifen, gelben Blätter gepflückt, immer nung, Treffpunkte zum gemütli- zwei Prozent der landwirtschaftlich ge- von unten nach oben, ehe man sie auf Tchen Beisammensein. Aber ge- nutzten Fläche. Die hohen Gewächse mit Schnüre fädelt und aufhängt.
    nauso gern setzt man sich in einem Laden den schönen Blüten finden sich in der eu- Das Anbaugebiet für Tee beginnt etwa oder einer Werkstatt zusammen. Auf dem ropäischen Türkei, zwischen Izmir und 40 km östlich von Trabzon, an der Lande bleiben bei solchen Treffen, ge- Marmaris und westlich von Iskenderun Schwarzmeerküste. Die etwa 50 cm hohen plant oder zufällig, die Männer traditio- bis hinauf nach Gaziantep und Urfa, im Teesträucher in diesem Gebiet decken den nell meist unter sich. Bei Tee und Tabak Nahbereich der syrischen Grenze. Die gesamten Teebedarf des Landes. Zur Ern-tauschen sie ihre Neuigkeiten aus. Nicht Häuser der Tabakbauern sind leicht zu er- tezeit liegen am Straßenrand, links und alle rauchen Zigaretten der türkischen kennen, eingehüllt von gelben Blättern, rechts vor den Häusern, große zusammen-Monopolgesellschaft; immer wieder die zum Trocknen aufgehängt sind. geknotete Tücher mit Teeblättern. Nach kommt ein Beutel mit ganz hellem Tabak Die Gesamternte liegt bei 290 000 Tonnen dem Wiegen wird die grüne Ernte in die auf den Tisch, der voll Stolz als Eigenan- jährlich. Tabak wird nicht wie Gerste oder Teefabriken gebracht, um von dort den bau bezeichnet wird. Die Zeit, da die Tür- Weizen geerntet. Die Tabakstauden wer- Weg durch das Land anzutreten: als das kei zu den beliebtesten Tabakländern
    den sorgfältig begutachtet und der jewei-
    türkische Nationalgetränk schlechthin.
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    Das Haus eines
    Tabakbauern ist immer
    wieder ein schöner
    Anblick. In Thrazien, wo
    der Einfluß des Balkans
    noch spürbar ist, sind sie
    besonders reizvoll. Das
    Landleben spielt sich in
    der Türkei noch wie in
    alten Zeiten ab. Der Huf-
    und Wagenschmied
    gehören
    selbstverständlich zum
    Dorf.
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    eppiche gehören zum Orient und
    somit auch zur Türkei. Hergestellt
    werden sie im ganzen Lande, und
    Tjede Gegend nimmt für sich in An-
    spruch, das Teppichgebiet schlechthin zu
    sein. Teppichkauf ist Vertrauenssache
    und Risiko zugleich. Überall werden Tep-
    piche angeboten, von Istanbul bis Alanya.
    Weben oder Knüpfen der Teppiche ist
    Frauensache; ist einer schadhaft gewor-
    den, fällt die Reparatur in die Zuständig-
    keit der Männer, besonders der jungen
    Männer. Sie müssen frühzeitig mit der
    Materie vertraut sein, alles über Wolle
    und deren Verarbeitung wissen und nicht
    zuletzt die Geheimnisse der Färbung ken-
    nen. Erst dann können sie auch tüchtige
    Händler werden.
    Teppichhandel hat nichts mit Feilscherei
    zu tun, sagt man. Jemandem einen Tep-
    pich zu zeigen, sei eine Geste der Höflich-
    keit und, weil man weder die Wolle noch
    die Zeit des Knüpfens übrig hat, muß man
    Geld nehmen, wenn man sich schweren
    Herzens von einem Teppich trennt.
    Schöne und gute Teppiche bekommen oh-
    nehin nur Freunde angeboten, und der
    Preis sei nur eine kleine Anerkennung und
    eine Geste des Wohlwollens im Sinne des
    Propheten. Bei Allah,
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