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Türkei

Türkei

Titel: Türkei
Autoren: Snowdon Hoyer Herkommer
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Reisende früherer Tage, wie sogar vor we-
    im Tal von Göreme
    beleben. Der Reichtum
    einen Tobel hinunterführt, in eine nigen Jahren noch, seinen Weg auf holpri-
    D
    an Formen und Farben
    Senke, die vorher nicht zu erken- gen Schotterstraßen suchen. Früher, als
    ist ein einmaliges nen, geschweige denn einsehbar war, dort noch alles anders war, galt diese Region Geschenk der Natur, erwartet den Besucher eine Fülle von Ge- als abgelegen und unzugänglich. Die
    auch wenn seine
    Entstehung einer heimnissen. Hier glaubt man, die Zeit sei Menschen, die hier seit vielen Jahrhunder-Katastrophe zu stehengeblieben. In einem gewissen Sinn ten leben, wußten nicht nur um die Ge-
    verdanken ist. ist es auch so. Durch das Zentrum Kappa- heimnisse ihrer kleinen Welt, sie verstan-Vulkanausbruch, Regen dokiens führte keine der alten Handels- den es auch, sie so zu nützen, daß sie über und Schnee haben ihn
    Jahrhunderte hinweg Geheimnisse blie-
    geschaffen, die Farben straßen. Die Städte Aksaray, Kayseri so-
    sind Ausdruck der wie Nevúehir stellen die äußere Begren- ben. Als der Islam auf dem besten Wege
    jeweiligen mineralischen zung dar, und die berühmten Karawanse- war, mit Feuer und Schwert auch das Ge-Zusammensetzung. reien von Sultanhani und Örsinhani lagen biet der heutigen Türkei zu erobern, hat-abseits des Kerngebietes von Kappado- ten die Christen der damaligen Zeit nur
    kien; dem Kappadokien, das der Tourist die Möglichkeit, den Islam anzunehmen
    unserer Tage zu finden wünscht.
    oder sich zurückzuziehen. In Kappado-
    Wer von den genannten Städten kom- kien sind sie buchstäblich vom Erdboden
    mend die Orte der Tuffkegel und Höhlen- verschwunden! Viele zogen sich in ver-
    kirchen aufsucht, findet gepflegte As-
    schwiegene Täler zurück, wie in das Tal
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    von Ihlara oder von Göreme. Die frühen zeigt er sich heute, weithin sichtbar, der man Löcher, Bögen, Eingänge. Wohin Christen dieser Region nutzten die Gege- Mons Argaeus der Antike. Die aus dem mögen sie führen?
    benheiten der Natur. Im weichen Stein Krater herausgeschleuderte Asche festigte Der Tuffstein läßt sich, da er sehr weich der bizarren Tuffkegel entstanden Wohn- sich, und Wind und Wetter, Regen, Gewit- ist, auch mit einfachen Werkzeugen gut und Versammlungsräume, Kirchen und tergüsse und Schneeschmelze ließen dar- bearbeiten. Die Festigkeit des Tuffsteins Grabkammern. Die Kappadokier waren aus den heutigen Formenreichtum entste- aber erlaubte es, ein ganzes System von Halbnomaden, als sich das Christentum hen.
    Räumen und Gängen zu erstellen. Schon
    hier ausbreitete. In der warmen Jahreszeit Unberechenbar wie das Wetter und un- Xenophon, der um 350 v. Chr. verstorbene mögen sie mit ihren Herden das Umland vorhersehbar wie die Stürme, so verschie- Athener Geschichtsschreiber, berichtet in beweidet haben, um bei Wintereinbruch den sind die hierbei entstandenen For- seiner „Anabasis des Kyros“ von Höhlen-ihre Wohntürme aufzusuchen. Kein Wun- men, die sich als Kegel, Türme, Kuben wohnungen in dieser Gegend. Dabei sol-der, das Gebiet liegt etwa 1300 m hoch. oder aneinandergereihte Zuckerhüte zei- len die heute bekannten Räume, wie Naturwunder neben Naturwunder bietet gen. Nicht selten glaubt man noch heute, türkische Bauern aus der Umgebung im-die Landschaft Kappadokiens. Es mag am die Windrichtung zur Entstehungszeit be- mer wieder bekunden, nur ein Bruchteil Ende der Tertiärzeit gewesen sein, als der stimmen zu können. Wer in diesen Teil des Vorhandenen sein.
    Erciyas DaDŽı, mit 3916 m der höchste Berg Kappadokiens kommt, braucht Zeit, sich So abgeschieden Kappadokien einst war, in Mittelanatolien, noch ein tätiger Vul- an das vermeintliche Durcheinander zu heute ist es ein Touristenziel mit Hotels kan war und mehrere seiner Ausbrüche gewöhnen, da der Formenreichtum immer und Restaurants, Teestuben und Cam-das Gesicht der Landschaft im heutigen wieder neue Rätsel aufgibt. Selbst dort, pingplätzen, das seiner landschaftlichen Kappadokien formten. Schneebedeckt
    wo ein erster Blick nichts verrät, entdeckt Schönheit wegen viele Besucher anzieht.
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    uf den ersten Blick vermag man Teil von rötlicher Färbung ist, zeigt, daß
    kaum zu glauben, daß beide Mo- die Mauer aus mehreren Eruptionen
    tive der gleichen Landschaft ent- stammt, die unterschiedliche Mineralisa-
    Astammen. Einzigartig ist der Blick tionen zur Folge hatten. Am Fuße der röt-
    in die Kraterlandschaft im Tal von Gö- lichen
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