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Türkei

Türkei

Titel: Türkei
Autoren: Snowdon Hoyer Herkommer
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über grün er- hat die Türkei aufzuweisen. Das Land ist Stauseen im Strombereich des Euphrat scheinen läßt. Dort, wo die Ebene ins viermal größer als die Bundesrepublik sollen einmal Energiezentrum für den
    Bergland übergeht, finden sich Rinderher-
    Deutschland, uralter Kulturboden, auf
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    dem schon die Apostel das Christentum heute und morgen, im Sommer wie im Geprägt durch die
    verkündeten. Auch Marco Polo kam Winter. Während man sich in den Som- fruchtbare Euphratebene
    durch dieses Land, als er auf der berühm- mermonaten in die Hochlagen wagt, um ist die Landschaft um Malatya, wo neben
    ten Seidenstraße nach Nordwesten zog, dabei die Lehnen selbst hoher Berge ab- Getreide auch Edelobst um eines Tages wieder nach Venedig zu weiden zu können, werden in den Winter- gedeiht. Der Euphrat kommen. Auch viele Jahrhunderte nach monaten meist die Weiden gegen die und die neu angelegten
    Marco Polo und dem Apostel Paulus ist
    Stauseen sollen aus der
    syrische Grenze zu aufgesucht. Auch Region einen Garten
    gerade der Osten und Südosten der Tür- Abraham mag diesen Weg schon gegan- Eden machen. Nomaden, kei, das Grenzgebiet zum Iran und zu Sy- gen sein, als er aus seiner Heimat, Ur in wie hier im Gebiet von rien, ein Land der Wanderer. Hier sind Chaldäa, im heutigen Irak, nach Harran Diyarbakır, leben nach eigenen Gesetzen. Frei
    noch immer Nomaden und Halbnomaden zog, etwa 30 km von Urfa entfernt.
    wollen sie leben, und frei
    anzutreffen. Oft sind es Menschen, die Das Leben der Nomaden verläuft ärm- soll die Sicht vor ihrem nur mit ein paar Kühen und einigen Scha- lich. Meist besitzen sie nichts als die weni- Lager sein. Der Hund, fen durch die Lande ziehen, stets auf der gen Tiere und ein Zelt, einige Töpfe und über dem Zelt, meldet jeden Ankömmling.
    Suche nach neuen Weiden. Doch ergiebi- zuweilen, als einzigen Luxus, ein Transi-
    ges Weideland ist längst zur Rarität ge- storradio, um über die wichtigsten Dinge
    worden. So gilt es stets weiter zu suchen; informiert zu sein.
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    fällt der Blick auf die gelbbraune Flut, die
    sich tief unten ihren Weg sucht. Grün sind
    die Bäume und Sträucher zwischen der
    Stadtmauer und der Talsohle des Tigris.
    Khakifarben schaut es vom gegenüberlie-
    genden Ufer herüber, und die Staubfahne
    eines Lastwagens kündigt trockene, un-
    fruchtbare Böden an. Reis, Baumwolle,
    Melonen, Tabak, Aprikosen und Feigen
    scheinen jenseits des Flusses nicht mehr
    zu wachsen. Die weiten Hochflächen, die
    sich im Norden anschließen, sind trocken,
    steinig und weisen kaum Vegetation auf.
    Was dort wächst, ist für die Schafe gerade
    gut genug. Doch oft nicht reichlich genug,
    was die Schafhirten zu weiten Wegen
    zwingt. Den Schäfern gehört das Ödland,
    gleichgültig, wie groß oder wie klein ihre
    Herde auch sein mag. Und Ödland gibt es
    genug, wenn man von den wenigen frucht-
    baren Inseln im inneranatolischen Hoch-
    land absieht.
    Trotz seiner vielen Flüsse und Seen ist das
    inneranatolische Hochland ein großer
    Trockenbereich. Die Flüsse führen zwar
    zur Zeit der Schneeschmelze viel Wasser,
    verwandeln sich aber gegen Ende Mai in
    zahme Bäche. Am See von Beyúehir haben
    Ingenieure aus Deutschland schon vor
    langer Zeit eine Schleuse gebaut, um den
    Abfluß unter Kontrolle zu haben. In der
    jüngsten Zeit, die neuen Landkarten zei-
    gen es deutlich, sind viele künstliche Seen
    entstanden. So der Hirfanlısee bei An-
    kara, der Gökçekaysee bei Eskiúehir, der
    Seyhansee nördlich von Adana und nicht
    zuletzt die Stauseen im Stromgebiet von
    Euphrat und Tigris, zwischen Diyarbakır,
    ElaziDŽ und Gaziantep. Gerade diese Seen
    Gerade für die
    pril und Mai sind die besten Mo- sollen als Energiespeicher und Klima-
    Kleinstbauern
    nate für einen Besuch von Diyar- kammern zugleich dienen, sie sollen elek-
    Südostanatoliens sind
    bakir und seiner Umgebung. Die trischen Strom liefern und zur Bewässe-
    A
    Schafe und Ziegen ein
    3000jährige Stadt, auf einem Ba- rung von Trockengebieten beitragen. In
    wertvolles Kapital. Sie
    geben Milch, Wolle und saltkegel errichtet, ist von einer gut fünf Ankara rechnet man fest damit, aus wei-Fleisch, aber auch Leder. Kilometer langen Mauer umsäumt und ten Flächen Zentralanatoliens und Teilen Weite Wege mit ihren ringsum mit etwa 80 Türmen bestückt. An Ostanatoliens einen Garten Eden machen Tieren bleiben den mehreren Stellen ist die Stadtmauer be- zu können. Dieser jedoch wird mit Sicher-Hirten nicht
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