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Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Titel: Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Garten hohe Gebäude?“
    „ Natürlich befinden sich da hohe Gebäude! Ich wohne in Krefeld, ich nicht auf dem Kuhdorf.“
    „ Es war nur eine Frage“, sagte Berringer betont ruhig.
    Gerath strich mit einer fahrigen Handbewegung über das Gesicht, so als wollte er mit aller Macht etwas hinweg wischen. Er schüttelte den Kopf. Nein, dies war die Realität. Aus diesem Albtraum gab es kein schnelles Erwachen. „Ich möchte, dass Sie mir helfen, Herr Berringer. Die Polizei schafft es nicht, mich am Leben zu erhalten - aber vielleicht sind Sie ja erfolgreicher. Ihre Angestellte hat mir schon die üblichen Honorarsätze verraten, die Sie nehmen. Ich lege noch ordentlich was drauf, darauf können Sie Gift nehmen. Nur machen Sie dieser Sache ein Ende. Ich will wieder ruhig schlafen können! Ich will wieder unbehelligt ein Spiel der Krefeld Pinguine besuchen können! Ich will wieder auf ohne Angst durch die Landschaft reiten können!“
    Berringer nickte leicht. „Wir sind eine kleine Detektei. Ich kann Ihnen keinen Rund-um-die-Uhr-Personenschutz organisieren, aber wenn Sie wollen, dann empfehle ich Ihnen da einen Kollegen.“
    „ Das ist auch nicht nötig. Privaten Personenschutz habe ich mir inzwischen besorgt. Ich will, dass Sie herausfinden, wer dahinter steckt! Seit der Delos-Pleite läuft ja so viel Sicherheitspersonal frei auf dem Arbeitsmarkt herum, dass man sich die Leute aussuchen kann.“
    Berringer wirkte nachdenklich. „Gut“, sagte er. „Da Sie über den finanziellen Rahmen ja bereits mit meiner Mitarbeiterin gesprochen haben, können wir gleich zur Sache kommen. Ich brauche noch ein paar Informationen von Ihnen.“
    „ Bitte! Fragen Sie!“, forderte Gerath den Detektiv etwas überrascht auf.
    „ Sie sind verheiratet?“, fragte Berringer.
    „ Ja, meine Frau heißt Regina.“
    „ Berufstätig?“
    „ Nein. Früher hat sie die Buchhaltung in der Firma gemacht, aber das hat alles längst Dimensionen erreicht, die ihre Möglichkeiten völlig übersteigen.“
    „ Haben Sie Kinder?“
    „ Ja. Till, Andreas und Maja. Sie sind bereits alle drei aus dem Haus und ich muss gestehen, ich habe wenig Kontakt zu ihnen.“ Er zuckte die Schultern. „Vielleicht bin ich kein ganz so fürsorglicher Vater gewesen, wie das heute modern ist.“
    „ Ich verstehe … Haben Sie selbst irgendeine Vermutung, was der Hintergrund der Anschläge sein könnte? Gibt es jemanden, mit dem Sie in letzter Zeit heftige Auseinandersetzungen hatten?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nur das Übliche“, sagte er. „In der Firma gibt’s natürlich immer mal ein paar Konflikte. Aber ich vermute etwas anderes.“
    „ Bitte, heraus damit!“, forderte Berringer den Textilfabrikanten auf, nachdem er gemerkt hatte, dass dieser offensichtlich zögerte.
    Gerath schluckte. Sein Blick glitt ins Nirgendwo.
    „ In unserer Branche wird mit sehr harten Bandagen gekämpft. Ein Großteil der Textilindustrie ist ohnehin bereits aus Deutschland verschwunden und in Billiglohnländer abgewandert. Das Einzige, was hier noch geht, sind High Tech-Qualitätsprodukte. Ansonsten wird bei vielen Produkten in Deutschland nur noch die Linie entwickelt und die eigentliche Produktion nach Asien vergeben. Das machen wir zum größten Teil auch so.“
    Kam der Mann irgendwann noch mal zur Sache ging es Berringer durch den Kopf, oder war er gezwungen, sich das allgemeine Lamento eines Wirtschaftskapitäns über den Standort Deutschland anzuhören?
    Gerath fuhr fort: „In einer so harten Konkurrenzsituation wird natürlich auch mit Mitteln gekämpft, die nicht ganz legal sind. Darum misstrauen sich alle gegenseitig. Aber ich weiß dennoch aus zuverlässiger Quelle, dass ich nicht der Einzige bin, der bedroht wurde …“
    „ Sie meinen der einzige Textilfabrikant?“
    „ Ja. Ihr Ex-Kollege von der Polizei sagte mir, es ginge das Gerücht um, dass sich eine mafia-ähnliche Organisation in dieser Branche breit gemacht hat, die Schutzgelder erpresst.“
    „ Sind Sie denn bereits jemals aufgefordert worden zu zahlen?“
    „ Nein. Aber dieser Dietrich hält es für möglich, dass die mich erst weich kochen wollen …“
    „ Aber Sie haben nicht den Eindruck.“ Berringer gab seine Antwort im Ton einer Feststellung und nicht einer Frage.
    Gerath schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand absichtlich vorbei geschossen hat. Man wollte mich umbringen – nicht einschüchtern!“
    „ Wir werden sehen“, versprach Berringer. „Ich
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