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Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Titel: Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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angeboten, damit zumindest in dieser Hinsicht Gleichheit zwischen seinen Angestellten herrschte.
    „ Diese Gerüchte über eine Textilmafia, die in Krefeld und Umgebung ihr Unwesen treibt, sind doch schon seit längerem im Umlauf. Ich habe in der Zeit, als ich noch für Delos fuhr, davon gehört. Einige der Kunden, für die wir Bareinnahmen zur Bank gebracht haben, waren davon betroffen. Ich weiß das auch nur über drei Ecken … Offiziell hätte das niemand zugegeben.“
    „ Weißt du noch, welche Firmen das waren?“, fragte Vanessa.
    „ Klar. Die Breiler Textil und die Satoria GmbH. Beide in Krefeld ansässig. Die Kollegen haben sich bei diesen Fahrten immer zu drücken versucht, weil sie wohl befürchteten, dass diese Schutzgelderpresser direkten Zugriff auf das Geld nehmen könnten … Ich wusste das zu Anfang natürlich nicht und erfuhr die Hintergründe erst nach und nach.“
    „ Dann schlage ich vor, dass du deine alten Kontakte reaktivierst, damit wir Näheres wissen.“
    „ In Ordnung“, bestätigte Mark Lange.
    „ Ich könnte auch etwas übernehmen“, meinte Vanessa. „Ich weiß, dass du mich für’s Büro bezahlst, Robert, aber im Moment ist da nichts Dringendes zu tun.“
    Berringer wandte sich an Vanessa.
    „ Sind die Daten für die Umsatzsteuervoranmeldung schon beim Steuerberater?“
    „ Ja. Sonst wäre es jetzt auch schon zu spät.“
    „ Dann fahr du bitte zu diesem Rahmeier-Hof, wo der Gerath seine Pferde untergebracht hat. Wer immer ihn auch ins Visier genommen haben mag, er muss vorher genau über die Gewohnheit seines Opfers Bescheid gewusst und sich vielleicht auch bei der Hofbesitzerin oder ihrem Personal erkundigt haben.“
    „ Ich werde mich dort umhören“, versprach Vanessa.
    „ Und ich werde mich mit Björn Dietrich von der Kripo Krefeld in Verbindung setzen“, kündigte Robert Berringer an.
     
     
     

2. Kapitel
    Herzblut – Pferdeblut
     
    Berringer verabredete sich telefonisch mit seinem Ex-Kollegen Björn Dietrich von der Kripo Krefeld. Er fuhr rechtzeitig los und war bereits in der Innenstadt, als sein Handy klingelte. Es war Dietrich. Er musste noch kurz weg, der Termin verschob sich um eine Stunde.
    „ Tut mir leid, Berry.“
    „ Schon gut.“
    Gar nichts war gut. Berringer nutzte die Stunde, um im CaféIN an der Ecke Marktsraße/Königstraße einen Espresso mit ein paar Tropfen Zitrone zu trinken. Das CaféIN hatte sich die italienische Lebensart auf die Fahnen geschrieben und pries sich darüber hinaus als eine „Apotheke“ der besonderen Art an: So wurde dort zum Beispiel Espresso mit Zitrone als Mittel gegen Kopfschmerzen verordnet.
    Wenn ich hier öfter hingehe, werde ich noch medikamentenabhängig, dachte Berringer und bestellte sich noch eine zweite Tasse.
     
     
    Eine Stunde später befand sich Berringer im obersten Stock des Polizeipräsidiums.
    Berringer klopfte. An der Tür des Büros standen Name und Dienstrang eines Kriminalbeamten: Kriminalhauptkommissar Björn Dietrich ― Kripo Krefeld.
    „ Herein!“, rief eine heisere Stimme von drinnen.
    Berringer trat ein. Björn Dietrich saß hinter seinem Schreibtisch, und Berringer konnte nur die obere Hälfte des Kopfes sehen, da die untere vom Computerbildschirm verdeckt wurde. Zigarettenrauch hing in der Luft. Dietrich war schon damals, während ihrer gemeinsamen Dienstzeit, ein Kettenraucher gewesen. Offensichtlich hatte er sich dieses Laster nicht abgewöhnen können.
    Dietrich wollte etwas sagen, musste sich aber erst einmal räuspern. Es war der vertraute Klang einer chronisch gewordenen Bronchitis.
    Ich wundere mich, dass er damit noch die Fitness-Tests schafft, dachte der Detektiv.
    Rauch …
    Feuer …
    Berringer erkannte alarmiert, dass seine Gedanken abzudriften drohten. Obwohl durch das halb geöffnete Fenster ein kühler Luftzug ins Büro wehte, spürte er plötzlich Hitze auf seiner Haut.
    Es ist 14 Uhr 30, hämmerte er sich ein, ich befinde mich im Zimmer 112 des Polizeipräsidiums der Stadt Krefeld, am Nordwall …
    Dietrich stand auf. Er war groß, einen halben Kopf größer als Berringer. Er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, wedelte mit der Linken den Rauch weg und strich sich danach mit einer fahrigen Geste das gelockte, etwas wirre und inzwischen schon mit leichtem Grau durchsetzte Haar aus der Stirn.
    „ Hallo, Berry, altes Haus! Was zieht dich mal wieder hierher?“
    Ein oder zwei Mal hatten sich die beiden gesehen, seit Berringer aus dem Polizeidienst

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