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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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sich doch nicht einfach unser Land aneignen!«
    »Noch einen?« fragte der Aga Kaga und goß das Glas voll. »Eine herrliche Farbe, nicht wahr?« Er sah Georges an.
    »Es wäre sinnlos, Widerstand zu leisten. Wir haben mehr Männer und mehr Waffen. Eure winzige Nation hat keine Chance gegen uns. Aber wir werden großzügig sein. Die Gebiete, die wir nicht brauchen, könnt ihr behalten.«
    »Danke. Und wenn wir sie kultiviert haben, braucht ihr sie plötzlich, nicht wahr? Aber Sie werden sehen, daß wir nicht allein sind.«
    »Ganz allein.« Der Aga Kaga nickte weise. »Man braucht nur Geschichte zu studieren. Das CDT wird Lärm machen und uns mit Papier überschwemmen, aber es wird schließlich das Fait accompli anerkennen. Sie, werter Herr, sind nur eine winzige Rosine im Kuchen des CDT. Wir werden den Fehler nicht begehen, daß wir zu viel fordern.«
    »Sie haben Ihre Geschichte gut gelernt, Stanley«, lobte Retief. »Aber dann müßten Sie auch über das Schicksal dieser Möchtegern-Eroberer Bescheid wissen.«
    »Pah, sie wurden unvorsichtig. Sie gingen zu weit.«
    »Sie stützen sich auf die Untätigkeit des CDT. Das könnte Ihr Fehler sein.«
    »Ich weiß, wann ich aufhören muß«, meinte der Aga Kaga.
    Retief erhob sich. »Sagen Sie, Stanley, sind wir hier ganz unter uns?«
    »Natürlich. Niemand würde es wagen, meinen Befehl zu mißachten.«
    Er blinzelte Retief zu. »Sie haben einen Vorschlag? Und was machen wir mit Ihrem Freund Georges? Sie wollen ihm doch nicht die Illusion nehmen?«
    »Keine Angst um Georges. Er ist ein Realist wie Sie und kann den harten Tatsachen ins Auge sehen.«
    Der Aga Kaga nickte nachdenklich. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Sie gründen Ihren Plan auf die Annahme, daß das Corps nur die Hände ringen wird, während Sie ungestört neue Planeten besetzen?«
    »So war es doch bisher.«
    »Ich habe eine Neuigkeit für Sie, Stanley. In diesem Fall scheint Ringen allein geeigneter als Händeringen.«
    Der Aga Kaga runzelte die Stirn. »Ihr Benehmen ...«
    »Unser Benehmen ist unsere Sache«, zischte Georges. »Wir brauchen keine Lektionen von Ziegenhirten.«
    Das Gesicht des Aga Kaga verdunkelte sich. »Wie wagen Sie es, mit mir zu sprechen? Sie Drecks ...«
    Mit einem unterdrückten Fluch warf sich Georges auf den Potentaten. Der Riese rollte sich zur Seite, als die Fäuste des Bojaren gegen seine Rippen hämmerten. Der Regierungschef konnte der Metallschale nicht mehr ausweichen, die auf seinen Kopf heruntersauste. Er stürzte zu Boden. Aga Kaga sprang auf.
    »Ein Mordversuch ...«, zischte er. Er streckte die Arme aus – ein Bär in kostbaren Seidengewändern. »Eure Köpfe werden wie Gongs dröhnen, wenn ich sie zusammenschlage.« Er warf sich auf Retief. Der sprang zur Seite, täuschte eine Linke vor und schlug eine kurze Rechte gegen Aga Kagas massiges Kinn. Der Scheich stolperte, fing sich wieder. Er sah Retief drohend an.
    »Ein schlüpfriger Diplomat«, zischte er, »aber dennoch ein Narr. Gemäß eurem mittelalterlichen Ehrenkodex habt ihr allein angegriffen. Ein Schnitzer, der mir nie unterlaufen wäre. Und er wird dir das Leben kosten.« Er öffnete schon den Mund, um nach seinen Dienern zu rufen.
    »Es sieht komisch aus, wenn Ihre Haare so ins Gesicht rutschen«, meinte Retief. »Die Diener werden sich über den Anblick freuen ...«
    Mit einem erstickten Schrei warf sich Aga Kaga auf Retief und verpaßte ihn wiederum, weil er zur Seite gesprungen war. Und dann rollten beide auf den Teppichen hin und her. Retief versuchte den Herrscher in die Zange zu nehmen. Aga Kaga biß ihn in den Fuß. Retief fluchte und warf den Dicken auf den Teppich. Staub wirbelte auf. Dann waren die beiden wieder auf den Beinen und umkreisten einander.
    »Ich habe mir schon immer gewünscht, einen Diplomaten über einem kleinen Feuer zu rösten«, keuchte der Aga Kaga.
    »Da hätten Sie nur in eine Stabsversammlung des CDT zu kommen brauchen.«
    Wieder griff der Aga Kaga an, und Retief gelang ein Treffer an das ohnehin demolierte Kinn. Der Potentat landete auf dem Teppich und rührte sich nicht mehr.
    Georges setzte sich auf. »Lassen Sie mich diesen Hundesohn ...«
    »Nicht doch, Georges«, keuchte Retief. »Er scheint jetzt in der Stimmung zu sein, in der Verhandlungen zum Ziel führen könnten.«
    Georges sah auf den Herrscher hinunter, der nun sich stöhnend bewegte.
    »Ich hoffe, Sie sind nicht zu weit gegangen. Aber Sie können mit mir rechnen.« Georges setzte sich rittlings auf den Dicken
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