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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen
Autoren: Clifford D. Simak
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daß du knapp an Personal bist. Aber ich habe meine Arbeit. Ich muß eine Menge Artikel zusammenstellen. Deshalb bin ich auch so früh gekommen, damit ich fertig werde.«
    Beleidigt murmelte er etwas und verschwand.
    Ich ging zu meinem Schreibtisch zurück und versuchte zu arbeiten.
    Lee Hawkins, der Bildredakteur, kam herein. Er schäumte vor Wut. Das Labor hatte die Farbbilder für Seite eins verhaut. Er stieß wüste Drohungen aus und eilte die Treppe hinunter, um die Fehler auszubessern.
    Andere Redaktionsmitglieder kamen herein, und das Zimmer wurde warm und lebendig. Redakteure brüllten nach Lightning, der ihren Morgenkaffee holen sollte.
    Mit der Arbeit kam ich jetzt schnell voran. Eine Idee nach der anderen fiel mir ein, und die Worte strömten von selber heraus. Jetzt herrschte die richtige Atmosphäre, jetzt konnte man schreiben.
    Ich hatte einen Artikel beendet und wollte gerade den zweiten beginnen, als jemand an meinen Schreibtisch trat.
    Ich blickte auf und sah, daß es Dow Crane, ein Mitarbeiter der Wirtschaftsabteilung war. Ich mag Dow. Er ist kein Blender wie Jensen. Er schreibt, wie er es sieht. Er beschönigt nichts und verschweigt nichts.
    Er blickte unglücklich drein.
    »Ich habe Sorgen, Parker.«
    Er zog eine Packung Zigaretten hervor und bot mir eine an. Er weiß zwar, daß ich nicht rauche, aber er bietet mir immer eine an. Ich winkte ab. Er zündete sich selbst eine an.
    »Könntest du vielleicht etwas für mich tun?«
    »Wenn es mir möglich wäre, gern«, erwiderte ich.
    »Ein Bekannter rief mich gestern abend an. Er kommt heute morgen her. Er sagte, daß er keine Wohnung fände.«
    »Was für eine Wohnung sucht er denn?«
    »Das ist ganz egal. Eine Wohnung, um darin zu wohnen. Er hat seine vor drei oder vier Monaten verkauft, und jetzt findet er keine mehr, die er kaufen könnte.«
    »Das sieht schlimm aus«, sagte ich. »Was können wir tun?«
    »Er sagte, daß er nicht der einzige wäre. Es gäbe noch eine Menge anderer Wohnungssucher. Er sagte, daß es kein Haus oder Apartment in der ganzen Stadt gäbe, das man kaufen könnte.«
    »Dow, der Bursche ist verrückt.«
    »Vielleicht doch nicht«, sagte Dow. »Hast du die Anzeigen durchgesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Veranlassung«, erklärte ich ihm.
    »Nun, ich habe es getan. Heute morgen. Seitenweise Suchanzeigen. Einige Anzeigen klingen ziemlich verzweifelt.«
    »Aber Jensens Artikel …«
    »Du meinst den über die Häuser?«
    »Genau«, erwiderte ich. »Das paßt nicht zusammen, Dow, dieser Artikel und das, was dir dein Bekannter erzählt hat.«
    »Vielleicht nicht. Aber schau, ich muß auf den Flughafen, um ein hohes Tier zu interviewen, das ankommt. Es ist die einzige Möglichkeit, rechtzeitig ein Interview für die erste Ausgabe zu bekommen. Wenn mein Bekannter kommt und ich noch nicht zurück bin, würdest du dich mit ihm unterhalten?«
    »Aber sicher«, sagte ich.
    Dow bedankte sich und ging zu seinem Sehreibtisch zurück.
    Ich arbeitete wieder weiter, aber nicht lange. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich blickte auf und sah, daß es Gavin war.
    »Park, alter Junge«, sagte er.
    »Nein«, erklärte ich bestimmt.
    »Du bist der einzige hier, der die Sache schaukeln kann«, sagte er. »Es betrifft Franklin’s.«
    »Erzähl mir nur nicht, daß ein Feuer ausgebrochen ist und eine Million Käufer …«
    »Nein, nein. Bruce Montgomery hat gerade angerufen. Er hat für neun Uhr eine Pressekonferenz einberufen.«
    Bruce Montgomery war der Direktor von Franklin’s.
    »Das fällt in Dows Gebiet.«
    »Dow ist am Flughafen.«
    Ich gab auf. Was sollte ich machen? Der Bursche brach fast in Tränen aus. Ich hasse Redakteure, die heulen.
    »Na gut, ich werde dort sein«, sagte ich. »Worum geht es denn?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Gavin. »Ich fragte Bruce, aber er wollte nichts sagen. Es klang aber sehr wichtig. Die letzte Pressekonferenz war vor fünfzehn Jahren gewesen, als Bruce das Geschäft übernommen hatte.«
    »In Ordnung«, sagte ich, »ich werde mich darum kümmern.«
    Ich rief nach einem Laufburschen und schickte ihn ins Archiv, um mir Zeitungsausschnitte über Franklin’s zu bringen. Es gab nicht viele, die ich nicht kannte. Nichts von Bedeutung. Es waren Geschichten über Modeschauen bei Franklin’s, Kunstausstellungen bei Franklin’s und Geschichten über Franklin’s Personal.
    Franklin’s war eine alteingesessene, traditionsverbundene Firma. Vor einem Jahr hatte sie ihren hundertsten
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