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TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft
Autoren: Edmund Cooper
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einen hinein und erhielt einen elektrischen Schlag, als der die Innenfläche berührte.“
    „Das ist ja direkt lustig“, sagte Dr. Holt mit einem nervösen Lachen. „Wir dachten, der Mond sei unbewohnt und jetzt …“
    „Diese Behälter sind doch eigentlich recht interessant“, meinte der Professor, „denn immerhin können wir jetzt bereits einige Vermutungen anstellen: wahrscheinlich handelt es sich um einen intelligenten Zweifüßler, etwa drei Meter groß, der sich seine eigene Atmosphäre herstellt und lange Strecken bei hohen Temperaturen zurücklegen kann.“
    „Ein ziemlich ungemütlicher Feind“, bemerkte Holt.
    „Wenn es wirklich einer ist …“, erwiderte Harper.
    In diesem Augenblick wackelte der Tisch, und eine leere Tasse fiel um. Die Männer warteten auf das Geräusch einer Explosion, aber es kam nicht. Pegram schaltete das Funkgerät ein. „Wache, hier Base One. Was ist geschehen?“
    Nach einigen Augenblicken hörten sie Jacksons schwache Stimme. „Um Gottes willen, kommt schnell! Das Raumschiff ist … ist zerstört. Ich habe ein Loch in meinem Druckanzug …“
     
    *
     
    Schon nach wenigen Minuten befanden sich Captain Harper und Dr. Holt auf dem Weg zu dem zerstörten Raumschiff, wo sie Jackson zu finden hofften. Als sie ihn endlich sahen, lag er regungslos zwischen einigen Felsen, aber als sie ihn in das Fahrzeug schafften, öffnete er schon bald wieder die Augen.
    „Sucht nach Davis“, murmelte er dann, „er war nur fünfzig Meter von der Rakete entfernt, als …“
    „Wie ist es denn passiert?“ fragte Harper, während sie auf das Wrack zufuhren.
    Dr. Jackson richtete sich mit Mühe auf. „Ich habe gar nichts gesehen“, sagte er dann mühsam. „Die Rakete ist einfach zusammengefallen. Die Druckwelle hat mich gegen einen Felsen geworfen – und dann … weiß ich nichts mehr …“
    „Halt, da liegt er!“ Holt deutete aufgeregt auf eine leblose Gestalt. Davis hatte offensichtlich seinen Helm verloren, aber als sie noch näher kamen, sahen sie, daß er auch keinen Kopf mehr hatte …
    „Armer Teufel“, sagte Harper bedauernd.
    Die Rakete war völlig zerstört worden. Das verbrannte und verglühte Stahlgerüst ragte gespenstisch gen Himmel – als ob man eine Atombombe daruntergelegt hätte.
    Der Kriegsrat fand anschließend in ihrer Unterkunft statt. Die fünf Männer saßen um einen Tisch, rauchten und tranken Kaffee – jedenfalls mehr als ihre normale Tagesration.
    „Von der Erde haben wir also keine Hilfe zu erwarten“, begann Captain Harper. „Die Antwort war eindeutig.“
    „Die denken sich bestimmt schon eine hübsche Grabinschrift aus“, sagte Holt ironisch.
    „Ich finde, daß wir uns die ethischen Probleme erst später überlegen sollten“, schlug Jantz vor. „Ich bin der Meinung, daß wir uns zuerst einmal überlegen müssen, was wir jetzt unternehmen wollen.“
    „Meiner Meinung nach sollten wir Gleiches mit Gleichem vergelten und dafür ihre Halbkugel in die Luft jagen“, sagte Jackson. „Vielleicht lassen sie dann die Finger von uns. Bis dahin müssen wir uns aber versteckthalten, damit sie glauben, daß sie uns endgültig den Garaus gemacht haben.“
    „Stimmen wir doch ab“, entschied Captain Harper. „Wer dafür ist, daß wir es ihnen zeigen, der hebt seine Hand.“
    Sofort gingen die Hände in die Höhe, nur der Professor behielt seine in der Tasche.
     
    *
     
    Einige Stunden später hatten sie ihre Vorbereitungen getroffen. Um den Eingang zu ihrer Höhle hatten sie einen Minengürtel gelegt, der elektrisch gezündet werden konnte, und außerdem hatten sie in dem Raupenfahrzeug eine selbstentworfene Raketenkanone eingebaut, mit der sie etwa eine Meile weit zielsicher schießen konnten.
    Captain Harpers Schlachtplan war äußerst einfach: Drei Männer sollten mit dem Fahrzeug bis zu der Halbkugel vordringen, während die anderen zwei, Pegram und Jantz, in der Höhle bleiben sollten, um einen eventuellen Fehlschlag des Unternehmens zur Erde zu funken.
    Pegram und der Professor sahen dem Fahrzeug nach, bis es unter den gleißenden Strahlen des Mondtages verschwunden war und sie es nicht mehr erkennen konnten.
    Etwa einen Kilometer von der Halbkugel entfernt hielt Harper an, und Holt und Jackson stiegen aus, um ihre Position einzunehmen – jeweils zweihundert Meter links und rechts vom Fahrzeug entfernt. Als sie noch vierhundert Meter von dem Gebäude entfernt waren, sahen sie einen Augenblick lang eine beinahe menschenähnliche Gestalt in
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