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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg
Autoren: John Brunner
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anderes tun. Oder doch?“
    „Nein“, stimmte Artesha zu.
    „Haben Sie seit der Entdeckung, daß der Feind mehr an der Zerstörung des WESENS als an unserer Vernichtung interessiert ist, schon die Möglichkeit untersucht, uns mit ihm zusammenzutun?“
    „Das können wir nicht tun“, antwortete Artesha fest.
    „Warum?“
    „Weil …“, begann Artesha mit unbeugsamer Festigkeit. „Nun, ich weiß – ich weiß, daß es einen Grund gibt, aber auch dieser muß in den fehlenden Datenspeichern enthalten sein!“
    „Woher haben Sie Ihre Information erhalten? Von Kepthin?“
    „Ja.“
    „Gut. Ich gehe jetzt zu ihm.“
    Artesha ließ ihn zurückholen, bevor er Kepthins Laboratorium erreicht hatte. Magwareets Doppelgänger war aufgetaucht und legte Kepthin die Frage nach einer möglichen Verbindung mit dem Feind zur Vernichtung des WESENS vor.
    „Diese Idee ist unmöglich“, erklärte der Biologe. „In der Heimat des Gegners muß stärkste Feindschaft zwischen den einzelnen Lebensformen herrschen. Sie halten, zum Beispiel, keine Haustiere. Als sie daher entdeckten, daß das WESEN sich in dem Gebiet aufhält, das wir bewohnen, wurden wir automatisch ebenfalls zu einem Angriffsziel. Nein, es kommt überhaupt nicht in Frage, uns mit ihnen zur Vernichtung des WESENS zusammenzutun.“
    Als Magwareet wieder bei Artesha war, schaltete sie das Sprechgerät ein, und zu seiner Verwunderung hörte er sich selbst mit Kepthin im Laboratorium reden.
    „Wir wollen doch nachsehen, was mit diesem Doppelgänger geschieht, wenn ich dort anrufe“, sagte Artesha grimmig. Sie schloß die Alarmstromkreise, die das Laboratorium, in dem Magwareet – Magwareet fand es entsetzlich, an sich selbst in der dritten Person zu denken – sich befand, hermetisch abriegelten und alarmierte in der Nähe bereitstehendes Personal. Dann sprach sie.
    „Magwareet! Kepthin!“
    „Magwareet ist nicht hier“, sagte Kepthin erstaunt. „Warum? Was ist geschehen?“
    „Er ist nicht dort?“
    „Warum haben Sie Alarm gegeben?“ forschte Kepthin. „Sie unterbrechen meine Arbeit, fürchte ich.“
    Artesha konnte nicht antworten. Sie schaltete das Sprechgerät ab und wandte sich an Magwareet.
    „Haben Sie es nicht selbst gehört?“
    „Erkundigen Sie sich sofort bei Wymarin, ob das WESEN sich in den letzten Augenblicken geregt hat“, wies Magwareet sie an. Allmählich gewann er ein klares Bild. Endlich glaubte er, auf dem richtigen Weg zu sein.
    „Ja“, meldete Wymarin sich. „Das WESEN hat beachtliche Aktivität gezeigt. Es wurde zwar keine Zeitenwoge festgestellt, aber die mit dem Auftreten eines Doppelgängers verbundenen Nebeneffekte waren spürbar.“
    „Das hatte ich zu hören gehofft!“ sagte Magwareet frohlockend. „Artesha, hören Sie. Nehmen wir an, das WESEN weiß, daß wir ihm nicht aktiv feindlich gesinnt sind, während es unsere Gegner sind. Nehmen wir ferner an, daß es wirklich in vier Dimensionen existiert und sich völlig unbehindert in allen vier Dimensionen bewegen kann – so wie wir es in drei Dimensionen können.
    Nehmen wir einmal an, wir bewegten uns künstlich in der Zeit. Unsere Aktionen schaffen Wahlgegenwarten. Bei unserem kürzlichen Eingriff in den Zeitablauf müssen sich Hunderte von Wahlgegenwarten ergeben haben, aber die Aktionen des WESENS haben nicht dieses Ergebnis. Es wäre an sich ein Widerspruch. Das WESEN, können wir wohl sagen, betrachtet unsere Wahlgegenwarten als völlig identisch trotz ihrer eventuellen oberflächlichen Unterschiede.
    Es ist als ziemlich wahrscheinlich anzunehmen, daß das WESEN für die Doppelgänger verantwortlich ist, nicht wahr? Ich glaube, daß es uns im Kampf mit unseren Gegnern zu helfen sucht – denken Sie doch nur an das Auftauchen von Wymarins Doppelgänger, den Burma für Wymarin selbst hielt, ehe er erfuhr, daß ein Doppelgänger zu ihm sprach. Der Doppelgänger präsentierte einen genialen Plan zur Verwirklichung einer Verbindung mit dem WESEN. Ich weiß nicht, in welcher Wahlgegenwart der Plan entworfen wurde, aber ich vermute, daß das WESEN ihn gutgeheißen hat.“
    „Eine schöne Hilfe!“ sagte Artesha bitter. „Das WESEN hat mit seinen Zeitenwogen unsere Verteidigungslinien niedergerissen. Ich hoffe, Sie irren sich, Magwareet, denn wenn das WESEN in unsere Angelegenheiten eingreift und wir kein Mittel zu einer Verständigung mit ihm finden, wie sollen wir dann je erfahren, was vorgeht?“
    „Aller Wahrscheinlichkeit nach kann nur das WESEN dies tun“,
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