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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg
Autoren: John Brunner
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Teil seines ganzen Lebens war. Er besitzt eine vierdimensionale Wahrnehmungsgabe. In einer Richtung gibt es nichts zu sehen, und in der anderen ist alles, was er kennt, zu weit weg.“
    „Sehen Sie!“ sagte Chantal plötzlich, und alle starrten zu Vyko hinüber. Er hatte sich entspannt.
    „Ashtlik!“ sagte Burma. „Ist in den letzten Augenblicken etwas geschehen?“
    Einer der Techniker kehrte in den Instrumentenraum zurück. „Ist es wieder zurück, Vyko? Ist es zurück?“
    „Ja“, flüsterte der Junge glücklich.
    „Wir haben das Ende eines bedeutenden sekundären Wellenkammes überdauert!“ rief Ashtlik. „Burma, Sie wissen, daß dies bedeutet, daß wir uns von Anfang an über das WESEN geirrt haben! Wenn diese Zeitenwoge sich über seine Grenzen hinaus erstrecken kann, dann muß es nicht notwendigerweise ein vierdimensionales Geschöpf sein …“
    „Darüber können wir uns später Gedanken machen“, unterbrach Burma ihn. „Vyko, ist jetzt alles in Ordnung?“
    Der Junge, der jetzt die Augen geschlossen hielt, machte einen leicht benommenen Eindruck. „Nein, es ist irgendwie zu klein. Aber es ist wirklich da, dessen bin ich sicher. Ich – ich glaube, es versucht mit mir zu reden.“
    „Und wir haben so viele Mühe darauf verwandt, ein Instrument zu schaffen, um uns mit dem WESEN in Verbindung zu setzen“, sagte Burma voll Bitterkeit über die Folgen dieses letzten unheilvollen Versuchs. „Dabei hatten wir dieses Instrument schon in der Hand! Vyko, können Sie sich ihm gegenüber verständlich machen?“
    „Ja, es versteht mich. Es versucht mir zu erklären, was es wirklich ist. Ich – ich glaube –“ Ziemlich unsicher stand er von seiner Couch auf und ging zu dem Beobachtungsraum hinaus, wobei er die Hände abstreifte, die ihn zurückzuhalten suchten.
    Die übrigen folgten ihm schweigend. Vyko blieb im Anblick der strahlenden Sonnen stehen und starrte unverwandt in eine Richtung. Beinahe eine halbe Minute verging, bis er den Kopf schüttelte. „Ich sehe“, sagte er, „aber ich verstehe nicht.“
    Burma drängte sich vor und folgte dem Blick des Jungen. Nach einem Augenblick beugte er sich vor, als würde er durch Verringerung der Entfernung um einige Zentimeter einen klareren Blick dessen erhalten, was er sah. So sehr die übrigen auch die Augen anstrengten, sie konnten nichts anderes als einen seltsam geformten Fleck am leuchtenden Himmel erkennen.
    „Vor einiger Zeit“, sagte Burma nach einer Weile, und die Erinnerung, daß diese Zeit in Wirklichkeit Millionen und Abermillionen Jahre in der Zukunft lag, ließ Red einen Schauder über den Rücken jagen, „hat Artesha mir den Auftrag gegeben, bestimmte Schiffe im Zentrum, die ihre Datenspeicher enthalten, mit schwerer Isolierung gegen hohe Energiepegel zu versehen. Es fällt mir jetzt wieder ein, daß ich zugesehen habe, wie diese Arbeit ausgeführt wurde. Ich kam damals nicht dazu, sie zu fragen, warum nur jene wenigen Schiffe so schwer armiert wurden. Ich nahm an, daß sie die wichtigsten Informationen enthielten, für den Fall, daß es dem Feind gelingen sollte, in das Sonnensystem einzudringen.
    Durch ihre Armierung nahmen sie eine andere Form an als jedes andere Schiff. Sie sind völlig unverwechselbar.“
    Red war der erste, der Burmas Worte begriff.
    „Sie meinen – jene …“
    „Ja.“ Vyko antwortete völlig unerwartet und mit klarer und zuversichtlicher Stimme. „Jene Schiffe dort drüben sind ein Teil von Arteshas Gedächtnis. Sie sind der einzige Teil von ihr, der die konzentrierten Beanspruchungen durch Raum und Zeit in diesem Frühstadium der Existenz des Universums überstehen kann.“
    Vyko schien ganz erschöpft. „Falls Sie es noch nicht erkannt haben sollten“, setzte er hinzu, „das WESEN redet aus mir!“

 
19.
     
    Kepthin an Artesha: Ich übermittle hiermit ein nahezu vollständiges Vokabularium der feindlichen Sprache, zusammen mit Einzelheiten über ihr Übermittlungssystem.
    Artesha an alle Einheiten, dreifach rot: Feindlicher Großangriff aus Richtung Tau Ceti.
    Wymarin an Artesha: Raum-Zeit-Verzerrungen im Zusammenhang mit Materialisierung und Dematerialisierung von Doppelgängern haben größte Ähnlichkeit mit den bei der Tätigkeit des WESENS festgestellten Manifestationen. Einzelheiten folgen.
    Artesha an alle Einheiten, dreifach rot: Möglichkeit untersuchen, ob das WESEN uns nicht feindlich, sondern sogar freundlich gesinnt ist. All seine Tätigkeiten sofort unter diesem Aspekt
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