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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg
Autoren: John Brunner
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nächste Schlag ausgeführt wurde, erklang eine von Panik erfüllte Stimme aus dem Sprechgerät.
    „Unbekannte Flotte nähert sich aus Richtung Ursa! Wiederhole, unbekannt! Diese Flotte besteht aus Millionen von Schiffen!“
    Ursa! Direkt in Richtung auf die Lücke in den eigenen Verteidigungslinien.

 
20.
     
    Zum ersten- und einzigenmal sah Chantal Burma um Worte verlegen. Eine ganze Minute verging, ehe er wieder sprach:
    „Natürlich! Ich verstehe, warum nicht. Aber warum hier? Warum jetzt?“
    „Das Hier spielt keine Rolle. Das gleiche gilt für das Jetzt. Wir sind entweder am Urbeginn des Universums oder an dessen Ende, das heißt, wir sind über einen Punkt hinausgekommen, an dem die Handlungen eines intelligenten Wesens – ausgenommen mich selbst – von Bedeutung sind. Aber erst nachdem Sie den Punkt überschritten hatten, an dem Sie in diese letzte Zeitenwoge eintraten, könnten Sie genau auf die notwendige Weise von Nutzen sein.“
    Red kam jetzt eine Frage auf die Lippen.
    „Sie haben uns zu einem bestimmten Zweck hierhergebracht“, sagte er unverblümt. „Wenn Sie sich jetzt mit uns verständigen können, dann hätten Sic dies jederzeit tun können. Für Sie sind alle Zeiten in vier Dimensionen gleich. Was für ein Zweck ist es?“
    „Gerade, weil für mich alle Zeiten gleich sind“, sagte Vykos Stimme, „sind Sie jetzt hier. Burma ist mein Dolmetscher. Vyko ist mein Mund, weil sein Geist der einzige ist, der auf natürliche Art meine Gedanken aufnehmen kann. Was die übrigen anbelangt, so habe ich – abgesehen von zweien – für jeden bestimmte kleine, persönliche Aufgaben.“
    „Welche anderen beiden?“ Fragend sahen sie einander an.
    Vyko gab weiter die Worte des WESENS von sich.
    „Mein Zweck, da ihr schon einmal danach fragt, ist, die Rasse zu vernichten, die ihr den Feind nennt, denn sie hat es darauf angelegt, mich zu vernichten.“
    Und dann geschah ganz plötzlich etwas Sonderbares. Vykos Gesicht wurde einen Augenblick schlaff und entspannt. Im gleichen Augenblick leuchtete Burmas Gesicht freudig auf, und er schien auf etwas zu lauschen. Dann geschah das gleiche mit einem Mitglied der Besatzung, noch einem anderen und noch einem, alles in rascher Folge. Chantals Gesichtsausdruck veränderte sich auf die gleiche Weise.
    Das sind die Aufgaben, für die es uns auswählt, dachte Red. Er fragte sich, was wohl seine Aufgabe sein mochte. Für ihn war es ganz selbstverständlich, daß er von dem WESEN als etwas Männlichem zu denken begann, denn Vykos männliche Stimme klang in seinem Ohr nach.
    Dann ertönte etwas in seinem Kopf. Es sagte: Sie sind einer der beiden, die für eine besondere Aufgabe benötigt werden. Sie sind ein Bildhauer mit dem Geist eines Bildhauers und der Art eines Bildhauers, das All anzusehen. Es könnte für Sie nichts Größeres geben als mit reinem Raum und auch reiner Zeit schöpferisch zu arbeiten.
    Es sagte: Sie sollen mithelfen, das Universum zu formen.
     
    *
     
    Magwareet zuckte zusammen und sah auf seine Detektor-Schirme. Er bemerkte, daß die Angaben über die Zahl der näherkommenden Schiffe leicht übertrieben waren – doch eine Million Schiffe schienen es zu sein.
    Aber er bemerkte auch noch etwas anderes auf dem Bildschirm, das ihm einen tiefen Schock versetzte. Er rief nach Artesha.
    „Artesha! Sie haben Ihr Gedächtnis zurück!“
    „Ja“, sagte sie. „Hören Sie, bitte.“
    Aus allen Sprechgeräten des Zentrums und aller Schiffe der Verteidigungsflotte erklang eine ruhige und feste Stimme. Es war eine Stimme, die er wiedererkannte.
    „Ich stelle meine Flotte von annähernd einer Million Schiffen zur Verfügung des Zentrums für die Dauer der gegenwärtigen Operation. Bitte, rechnen Sie damit bei Ihren Angriffsplänen.“
    Burmas Stimme.
    Vielleicht mochte das WESEN wissen, aus welcher unvorstellbaren Quelle der Zeit oder des Raums er eine Million Kampfschiffe zusammengezogen hatte. Aber darüber konnte man noch später nachdenken. Im Augenblick galt es, einen Krieg zu gewinnen.
    Eine andere Rasse verbündet sich mit uns? Woher kommt sie?
    Wie sieht es damit aus – nach dem Kampf? Sie sind uns hoffnungslos überlegen!
    Und dann unterstellte Artesha sechzigtausend Schiffe seinem Kommando, und er begann mit ihnen in den Kampf einzugreifen.
     
    *
     
    Der Feind näherte sich in einer halbkugelförmigen Angriffsformation, deren Öffnung dem Sonnensystem zugewandt war. Vom Zentrum dieser Halbkugel aus stießen die schweren Schiffe in
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