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TS 71: Flitterwochen in der Hölle

TS 71: Flitterwochen in der Hölle

Titel: TS 71: Flitterwochen in der Hölle
Autoren: Fredric Brown
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häufig trinkt und in dem er sogar von Zeit zu Zeit badet. Dieser Teich wird ständig mit einem Getränk nachgefüllt, gegen das der beste Whisky auf der Erde das reinste Spülwasser ist. Außerdem wird es noch mit jedem Vitamin und Mineral versetzt, das Hanleys Körper braucht.
    Es verursacht weder einen Kater, noch andere unangenehme Nachwirkungen. Hanley freut sich über dieses Getränk genauso, wie die Besucher des Zoos, die ihn sprachlos anstarren und dann das Schild an seinem Käfig lesen, auf dem folgendes steht:
     
    ALKOHOLIKER, genannt Al
    Lebt ausschließlich von C 2 H 5 OH, mit geringen Zusätzen von Vitaminen und Mineralsalzen. Gelegentlich geistig äußerst rege, aber völlig unlogisch. Zu schwach, um mehr als einige Schritte zu laufen, ohne umzufallen. Ohne jeglichen Handelswert, aber ein faszinierendes Exemplar der seltsamsten bisher entdeckten Lebensformen dieser Galaxis. Bewohner des Planeten 3 der Sonne Jx 6547-Hg908
     
    Die Darianer haben Hanley tatsächlich einer Behandlung unterzogen, die ihn praktisch unsterblich macht … Ein Glück für uns, denn wenn er je sterben sollte, werden sie bestimmt wiederkommen und sich ein neues dieser interessanten Lebewesen holen wollen.
    Sie könnten dann zum Beispiel Sie oder mich treffen – und Sie oder ich könnten zufällig nüchtern sein!
    Und das wäre fatal für uns …

 
Das Experiment
    (EXPERIMENT)
     
    „Meine Herren, die erste Zeitmaschine“, sagte Professor Johnson stolz zu seinen Kollegen. „Vorläufig nur ein kleines Versuchsmodell, das nur Objekte bis zu zwei Kilo und bis zu zwölf Minuten in die Vergangenheit oder in die Zukunft transportieren kann. Aber es funktioniert einwandfrei!“
    Das Versuchsmodell sah wie eine Briefwaage aus – bis auf zwei Schalter unterhalb der Waagschale.
    Der Professor hielt einen kleinen Metallwürfel hoch. „Unser Versuchsobjekt“, sagte er, „ein Platinwürfel, der genau einhundert Gramm wiegt. Zuerst werde ich ihn fünf Minuten in die Zukunft schicken.“
    Er beugte sich nach vorne und drehte an einem der Schalter. „Bitte, sehen Sie auf Ihre Uhren“, bat er.
    Sie sahen auf ihre Uhren. Professor Johnson legte den Würfel vorsichtig in die Schale. Er verschwand.
    Genau fünf Minuten später lag er wieder da.
    Der Professor nahm ihn wieder in die Hand. „Jetzt werden wir ihn fünf Minuten in die Vergangenheit schicken.“ Er drehte an dem anderen Schalter. Er hielt den Würfel in die Höhe und schaute auf seine Uhr. „Es ist jetzt genau sechs Minuten vor drei Uhr. Um Punkt drei Uhr werde ich die Maschine dadurch in Gang setzen, daß ich den Würfel in die Schale lege. Deshalb müßte der Würfel genau fünf Minuten vorher aus meiner Hand verschwinden und in der Schale auftauchen.“
    „Aber wie können Sie ihn in die Schale legen, wenn er sich doch dann bereits darauf befindet?“
    „Wenn ich meine Hand der Schale nähere, wird er aus ihr verschwinden, um in meiner Hand aufzutauchen, damit ich ihn in die Schale legen kann. Bitte, schauen Sie gut zu.“
    Der Würfel verschwand aus seiner Hand.
    Er erschien auf der Schale der Zeitmaschine.
    „Haben Sie es gesehen? Fünf Minuten, bevor ich ihn dorthin legen werde, liegt er bereits dort.“
    Einer seiner Kollegen zog nachdenklich die Stirn in Falten. „Aber“, sagte er schließlich, „was geschieht, wenn Sie Ihre ursprüngliche Absicht, den Würfel um drei Uhr in die Schale zu legen, aufgeben? Würde das nicht irgendeine Art von Paradoxon zur Folge haben?“
    „Eine interessante Idee“, erwiderte Professor Johnson. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber der Versuch wird gewiß sehr interessant. Nun gut, ich werde den Würfel also nicht … “
    Es gab kein Paradoxon. Der Würfel blieb an seinem Platz.
    Aber das gesamte restliche Universum, die Professoren und alles andere verschwand.

 
Flitterwochen in der Hölle
    (HONEYMOON IN HELL)
     
    Am sechzehnten September standen die Dinge wie gewöhnlich – eine Kleinigkeit schlechter. Der kalte Krieg zwischen den USA und der östlichen Union – Rußland, China und einigen Satelliten – war heißer als je zuvor. Krieg, heißer Krieg schien unmittelbar bevorzustehen.
    Schuld daran war das Wettrennen um den Besitz des Mondes. Jede Nation hatte ein paar Astronauten hinaufgeschickt und beanspruchte ihn daraufhin für sich. Man hatte noch keine Raketen, die eine einigermaßen große Nutzlast auf den Mond befördern konnten, aber andererseits konnte man Besitzrechte nur dann geltend machen, wenn
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