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TS 71: Flitterwochen in der Hölle

TS 71: Flitterwochen in der Hölle

Titel: TS 71: Flitterwochen in der Hölle
Autoren: Fredric Brown
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es scheußlich schmecken, wenn wir Wasser oder Alkohol trinken könnten.“
    Hanley seufzte und trank noch einmal tief. Er schwankte ein wenig, sah Drei an und grinste. „Jetzt weiß ich ganz sicher, daß es euch gar nicht wirklich gibt“, murmelte er.
    „Was meint er damit?“ fragte Neun Drei.
    „Seine Gedankengänge scheinen völlig unlogisch zu sein. Ich bezweifle, daß seine Artgenossen sehr gute Sklaven abgeben würden. Wie heißt du, Geschöpf?“ wandte er sich an Hanley.
    „Was ist denn schon ein Name, Freundchen?“, fragte Hanley zurück. „Nennt mich irgendwie … Ihr Burschen seid meine besten Freunde. Ihr dürft mich überallhin mitnehmen – ihr braucht mich bloß zu wecken, wenn wir in Dar sind.“
    Er nahm noch einen tiefen Schluck und legte sich auf den Fußboden. Er gab seltsame Laute von sich, aber weder Drei noch Neun konnten sie verstehen – sie versuchten, ihn aufzuwecken, aber sie schafften es nicht.
    Sie beobachteten ihn weiterhin und machten eine Reihe von Tests. Einige Stunden später erwachte Hanley und starrte sie an. Er sagte ungläubig: „Ich kann es einfach nicht glauben, daß es euch geben soll – um Himmelswillen gebt mir etwas zu trinken!“
    Sie gaben ihm den Behälter, und er nahm einen geradezu abgrundtiefen Schluck. Dann schloß er die Augen und murmelte: „Weckt mich bloß nicht auf.“
    „Aber du bist doch hellwach!“
    „Dann laßt mich nicht einschlafen. Ich hab’ gerade herausgekriegt, was ihr da habt. Ambrosia – das Zeug, das die Götter trinken.“
    „Was sind Götter?“
    „Die gibt’s gar nicht. Aber so etwas trinken sie – auf dem Olymp.“
    Drei sagte: „Gedankengänge völlig unlogisch.“
    „Zu wenig intelligent, um irgend etwas anderes, als einfachste körperliche Arbeit zu verrichten“, bemerkte Neun nachdenklich. „Aber wenn er wenigstens stark genug wäre, dann könnten wir einen Überfall auf diesen Planeten empfehlen. Hier gibt es schätzungsweise drei bis vier Milliarden Bewohner. Wir haben sowieso zu wenig Arbeiter, und drei bis vier Milliarden könnten wir ganz gut gebrauchen.“
    „Hurra!“ sagte Hanley.
    „Er bewegt sich ein wenig unsicher, aber vielleicht ist er trotzdem ziemlich stark. – Geschöpf, wie sollen wir dich nennen?“ fragte Drei.
    „Nennt mich Al, Brüder.“ Hanley stand unsicher auf.
    „Ist das dein Name oder deine Gattung? Ist das jedenfalls die vollständige Bezeichnung?“
    Hanley lehnte an der Wand und lächelte wie ein satter Säugling.
    „Wir möchten deine Kraft und Ausdauer testen. Renne von einer Seite des Würfels zur anderen und zurück, bis du müde bist. Ich werde deinen Behälter unterdessen für dich halten.“
    Er nahm Hanley den Behälter aus der Hand, aber Hanley griff sofort wieder danach. „Nur noch einen kleinen Schluck – dann renne ich für euch bis nach Moskau und zurück …“
    „Vielleicht braucht er es“, sagte Drei. „Gib es ihm, Neun.“
    Hanley dachte daran, daß dies der letzte Schluck für einige Zeit sein würde und nahm einen entsprechend langen. Dann winkte er den vier Darianern, die vor ihm zu stehen schienen, fröhlich zu und fragte: „Kommt ihr auch zum Rennen? Dann könnt ihr schon mal auf mich wetten – Überraschungssieger! Wie wär’s mit noch einem kleinen Schluck?“
    Er nahm noch einen kleinen Schluck – etwas weniger als zuvor, aber immerhin fast einen halben Liter.
    „Genug“, sagte Drei. „Renne jetzt.“
    Hanley machte zwei Schritte und fiel auf die Nase. Er rollte sich auf den Rücken und lag da, mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht.
    „Unglaublich“, sagte Drei. „Vielleicht versucht er uns hereinzulegen? Kontrolliere ihn, Neun.“
    Neun untersuchte ihn und sagte: „Unglaublich, wirklich unvorstellbar! Nach einer solch geringen körperlichen Anstrengung ist er tatsächlich ohnmächtig – so sehr, daß er völlig unempfindlich für Schmerzen ist. Er simuliert keineswegs! Seine Artgenossen sind zur Arbeit auf Dar völlig ungeeignet. Am besten fliegen wir jetzt gleich zurück und nehmen ihn als Anschauungsexemplar für unseren Zoologischen Garten mit. Er ist bestimmt sehenswert, denn seine Reaktionen sind so grundverschieden von denen, die sein Aussehen vermuten lassen …“
    In der Hauptstadt von Dar, von der aus Tausende von unterjochten Planeten regiert werden, bewohnt Al Hanley jetzt einen großen Glaskäfig und hat mit Recht einen Ehrenplatz als besonders sehenswertes Lebewesen.
    In der Mitte befindet sich ein Teich, aus dem er
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