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TS 68: Die Stadt im Meer

TS 68: Die Stadt im Meer

Titel: TS 68: Die Stadt im Meer
Autoren: Wilson Tucker
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hierher, wartet, wird gefunden, malt etwas auf eine Karte, das unsere Neugier erweckt und wartet weiter. Er weiß, daß wir untersuchen werden, was er eingezeichnet hat. Darum wartet er, Barra. Und darum habe ich den Verdacht, daß es eine Falle ist.“
    „Ach“, winkte die Ärztin fröhlich ab, „daran habe ich auch gedacht. Aber wir werden es erst wissen, wenn’s zu spät ist, nicht?“
    „Nicht, wenn ich es verhindern kann!“ Zee schlug auf den Tisch. „Wir werden im vollen Kampfdreß und in Angriffsstellung marschieren. Meine besten Pfadfinder werden die Spitze nehmen und die grimmigsten Kämpfer schützen die Flanken und decken uns nach hinten.“ Sie blieb wieder neben dem Sessel der Ärztin stehen. „Und noch eins. Dein kostbarer Zwo-vierundachtzig wird unter ständiger Bewachung stehen. Jeder Soldat hat Befehl, bei der geringsten verdächtigen Bewegung auf ihn zu schießen.“
    „Nun mal sachte, Zee!“
    „Es ist mein Ernst, Doktor. Ich dulde keinen Verräter bei der Expedition, und wenn der Mann uns in eine Falle lockt, ist er in meinen Augen ein Verräter.“
    „Zee, du bist zu vorschnell. Gib ihm die Möglichkeit, sich zu beweisen. Sollten wir angegriffen werden, warte ab, auf welcher Seite er kämpft. Schließlich könnte es da draußen Dinge geben, die auch seine Feinde sind, Zee.“
    „Gut, er wird seine Chance bekommen“, schnappte Zee. „Eine.“
    Vom Tisch des Korporals nahm sie eine Liste auf. „Habe ich etwas vergessen, Doktor? Achsenfett, Ammoniak, Kohlen – ich nehme Gespanne, nicht Holzkohlenmaschinen – Lebensmittel und Wasser, Medikamente, Vermessungsgeräte, Giftbehälter. Ich werde meine Truppen mit Giftpfeilen ausrüsten – für alle Fälle“, bemerkte sie.
    Barra nickte. „Aber nimm auch andere mit. Ich schwärme nicht gerade für Fleisch von vergifteten Tieren.“ Sie sah zur Decke. „Salz. Und Zitrusfrüchte.“
    „Salz, ja. Aber Früchte? Man kann sie so schwer frischhalten.“
    „Du hast doch Wassertanks in den Wagen, nicht? Wir könnten das Obst waschen und in den Tanks mitnehmen. Dort wird es sich eine Weile halten. Das Wasser wird zwar etwas Geschmack annehmen, aber mir macht das nichts aus.“
    Zee sah die Ärztin an. „Dir macht das nichts aus. Freut mich, Doktor. Ich habe ja gar nicht gesagt, daß du mitkommst!“
    Barra fuhr aus ihrem Sessel hoch.
    „Versuch doch, mich zu halten! Dann kannst du bald hören, daß jemand desertiert ist.“ Sie suchte ihre Taschen nach ihrer Pfeife ab. „Ich gehe mit, Zee. Bezeichne es als medizinische Forschungsreise, wenn du willst. Ich muß herausfinden, wie man hundert Jahre alt wird.“
    Zee stand am Fenster und sah gedankenverloren hinaus. Hundert Jahre! Sie wandte sich um.
    „Barra“ sagte sie, „erinnerst du dich noch an die Kindermärchen? Die Geschichte vom Brunnen der ewigen Jugend?“
    Barra nickte und antwortete: „Hmmm.“ Sie hatte die Pfeife zwischen die Zähne gesteckt und zündete sie an. Der Rauch zog durch das Zimmer.
    „Wäre es nicht … komisch, wenn wir hinter den Bergen einen solchen Brunnen fänden?“
    „Nein, ganz und gar nicht. Wir Ärzte würden brotlos werden. Aber, Zee, jetzt fällt mir etwas ein. Zu Hause haben unsere Expeditionen noch jedesmal Spuren einer früheren Bevölkerung oder Zivilisation gefunden. Verschüttete Städte entlang des großen Binnenmeeres auf dem Großen Kontinent, zum Beispiel. Vielleicht werden wir auch hier so etwas Ähnliches finden. Wir müssen uns jedenfalls darauf gefaßt machen.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Nun, vor einigen Jahren war hier ein Soldat stationiert, der eine Art Kapazität auf diesem Gebiet war. Wir haben viele interessante Abende miteinander verbracht. Hat ihren Beruf verfehlt – sollte Archäologin sein.“
    „Ach ja, die.“ Zee legte nachdenklich die Finger an die Augen. „Sie war Archäologin. Hat am Queens College studiert und ist dann in die Armee eingetreten. Wie hieß sie nur?“
    „Perri“, half der Korporal aus. „Jetzt auf der Nordinsel stationiert, Captain.“
    „Richtig, Perri“, nickte der Captain. „Guter Kämpfer.“ Sie versuchte, mit der Hand den Tabaksqualm fortzufächeln. „Laß das Ding ja zu Hause! Warum sollten wir Perri nicht mitnehmen, Barra, wenn du glaubst, daß es dort verschüttete Städte gibt. Ist dir klar, was das bedeuten würde?“
    „Natürlich“, antwortete Dr. Barra nüchtern. „Perri und ich haben es oft diskutiert. Es würde bedeuten, daß eine oder auch viele Zivilisationen
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