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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Merwin jr.
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fliegenden Teufeln bedroht wird und am Abend meiner eigenen Krönung?“ Er warf ihr das Blatt vor die Füße, das die Prinzessin seinem Bruder geschickt hatte und setzte hinzu: „Mein eigenes Fleisch und Blut willst du gegen mich wenden?“
    „Nein, Gebieter“, sagte die Prinzessin. „Ich will mir nur deine Zuneigung erhalten – die ich nie betrogen habe.“
    „Wer bist du, um das zu sagen?“ erwiderte der wütende Kaiser. „Man hat mir geraten, dich töten zu lassen. Das ist das Schicksal, das einem Verräter gegen den Kaiser zukommt.“
    „Wenn es dich glücklich macht, daß ich um mein Leben bettle, werde ich das tun“, erwiderte die Prinzessin stolz, „denn dein Glück ist alles, wofür ich lebe.“
    Titus’ rechte Hand fuhr an seinen Gürtel, wo das Heft eines mit Juwelen besetzten Dolches blitzte. Dann hielt er inne und senkte den Kopf. „Ich kann die Hand nicht gegen dich erheben, Berenice. Ich wollte, ich könnte es, denn das wäre viel einfacher. Jetzt muß ich mir eine andere Strafe ausdenken, und das wird uns beiden Unglück bringen, weil ich dich am Leben lassen muß.“
    „Und dein Glück, Hoheit, ist wichtiger als alles andere“, sagte eine spottende Stimme von der Tür hinter dem Kaiser her. Elspeth fühlte, wie ihr der Atem stockte, als die Martinez, schön, begehrenswert und kalt wie Eis in den Raum trat. Sie hatte die rechte Hand ausgestreckt und Elspeth wußte, ohne es zu sehen, daß sie einen tödlichen kleinen Handstrahler von Herzland darin hielt.

 
11.
     
    Titus wirbelte herum, als er die Stimme hörte. Er donnerte: „Ich habe dir befohlen, in deinem Zimmer zu bleiben. Was hast du hier zu suchen?“
    Der neue Kaiser Roms befand sich wirklich in einer seltsamen Lage, dachte Elspeth. Drei Frauen, sie selbst mit eingerechnet, entschieden im Augenblick über sein künftiges Schicksal und auch das seiner Welt.
    Offensichtlich empfand die Martinez Ähnliches, denn sie verbeugte sich spöttisch. „Mich hat nur die Sorge um dich hergetrieben, Hoheit – und ich möchte nicht, daß du unglücklich wirst.“
    „Du wirst gar nichts tun“, sagte Titus, dessen Wut anschwoll. Dann hob er die Stimme: „Wächter! Kommt herein!“
    „Ich bezweifle, daß sie kommen werden“, sagte die Frau von Herzland ruhig. „Ich habe mir erlaubt, einige meiner eigenen Leute mitzubringen.“
    „Deiner eigenen Leute – ist mein Bruder bei dir?“ fragte der Kaiser.
    Elspeth bewunderte die Kaltblütigkeit der Martinez. Trotz der Niederlage, die ihr bevorstand, spielte sie ein verzweifeltes Spiel, um Antik zu halten – selbst ein Antik, das für alle Zeiten von ihrer eigenen Welt abgeschnitten war – indem sie den Kaiser selbst beherrschte.
    Sie hatte offensichtlich versucht, die Falle, die Elspeth und Berenice ihr gestellt hatten, zu ihrem Vorteil umzukehren: indem sie sie zuerst dem Kaiser verriet und dann mit seinem Bruder konspirierte, um die Macht zu übernehmen, wenn Titus, wie das Beispiel bewiesen hatte, nicht in der Lage sein sollte, Berenice zu töten.
    „Ich bin bei ihr“, war die Antwort, als Domitianus in der Tür auftauchte und neben die Martinez trat. „Als Römer ist es meine Pflicht, dafür zu sorgen, daß das Imperium nicht von einem Caesar beherrscht wird, der zu schwach ist, eine Geliebte zu töten, die ihn verraten hat.“
    „Ich habe Rom nie verraten und werde es nie verraten“, sagte die Prinzessin ruhig.
    Das Schweigen im Raum lastete drückend auf allen. Dann ergriff die Martinez die Initiative. „Tritt zur Seite, oder stirb mit ihr, Titus“, sagte sie und hob die rechte Hand.
    In diesem Augenblick trat Elspeth ruhig hinter dem Vorhang hervor, den Strahler schußbereit in der Hand und direkt auf die Anführerin der Herzländer gerichtet. „Nur ruhig, Ana …“, sagte sie, „dein Spiel ist aus.“
    Mit einem Schrei der Wut wirbelte die rothaarige Riesin herum und drückte ab. Der Vorhang über dem Kopf der Agentin flammte plötzlich auf. Dann drückte sie selbst den Abzug nieder und sah, wie ihre Feindin auf den Boden sank.
    Der Kaiser starrte Elspeth an, als wäre sie ein Geist. Er taumelte einen Schritt zurück und wäre beinahe über ein Liegesofa gestolpert.
    „Die Prinzessin Berenice“, sagte Elspeth deutlich, „befindet sich unter dem Schutz der Besucher des aventinischen Palastes. Niemand darf ihr ein Leid zufügen – selbst Caesar nicht. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    Titus nickte benommen und sagte dann, nach einem Blick auf Elspeth: „Ihr ewigen

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