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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken
Autoren: John Brunner
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umgeschaltet. Er drehte sich zu den anderen beiden um.
    Counce kam sofort wieder auf das brennende Problem zu sprechen, und Ram fühlte sich genötigt, sich zu verteidigen.
    „Was haben wir eigentlich falsch gemacht?“ fragte er. „Wir haben alles auf dem Bildschirm verfolgt und auch mitgehört, aber die persönliche Atmosphäre kann auf diese Weise nicht übertragen werden.“ Counce hob hilflos die Hände. „Wir haben Bassett unterschätzt. Der Mann ist intelligent. Ich will damit sagen, daß er sich blitzschnell einer neuen Situation anpassen kann. Er läßt sich durch nichts ablenken.“
    „Ich wünschte, wir könnten ihn aufklären“, sagte Falconetta seufzend. „Er ist genau der Typ. den wir brauchen.“
    „Nicht ganz. Wenn Intelligenz ausreichte, könnten wir an seine Vernunft appellieren. Er ist aber sehr stolz und selbstgefällig, und das macht die Sache besonders schwierig. Wir brauchen ihn. weil er viel für uns tun kann. Er braucht uns natürlich auch, aber er weiß es nicht. Wenn wir es ihm sagten, würde er die Gründe wahrscheinlich nicht anerkennen. Außerdem können wir es ihm auch nicht sagen. Die Situation ist ziemlich verfahren.“
    „Das kann man wohl sagen“, meinte Ram zustimmend. „Wie viele intelligente Menschen, nutzt er seine Intelligenz nur für sich aus. Er denkt nur an sich selbst und selten an andere. Wenn das ein Standard für praktische Intelligenz wäre, dann würden wir drei nicht besonders gut abschneiden.“
    „Weil wir ständig damit beschäftigt sind, uns Sorgen über andere Leute zu machen“, fügte Falconetta hinzu.
    „Es muß wohl so sein“, sagte Ram seufzend. „Man braucht sich nur die Statistik anzusehen. Kinder, die schon in jungen Jahren als besonders intelligent gelten, werden in den meisten Fällen machtvolle Geschäftsleute oder Politiker, aber nur selten Sozialreformer oder Künstler. Intelligenz ist eben nichts anderes als gesunder Menschenverstand.“
    „Da bin ich anderer Meinung“, protestierte Counce. „Der gesunde Menschenverstand sollte Bassett von seinen Plänen abhalten. Er ist eitel und wird seinen größten Erfolg darin sehen, die anderen Planeten zu Duplikaten der Erde zu machen. Das ist eine gefährliche Illusion, weil die anderen Planeten sich nie dazu machen lassen werden. Die Menschen, die dort leben, sind zwar Menschen wie alle anderen auch, aber sie sind eben keine Erdbewohner. Bassett will sie aber als solche behandeln. Es ist eben unmöglich, alle Menschen in eine bestimmte Norm zu pressen. Die Bewohner müssen sich anderen Verhältnissen anpassen und reagieren deshalb sehr unterschiedlich. Es ist doch unvorstellbar, daß die Bewohner von Ymir, Boreas. Astrae und den anderen Planeten sich den Lebensgewohnheiten und der Denkart der Erdbewohner anpassen lassen. Bassett will aber gerade das erreichen. Das Resultat wird furchtbar sein.“
    Ein Schauder lief über Falconettas Rücken. „Dabei ist er im Grunde kein böser Mensch.“
    „Nein, das ist er nicht. Er hat einfach keine Erfahrungen. Ihm fehlen die tieferen Einsichten.“
    Das automatisch arbeitende Transfax-Gerät gab eine kurze Warnung. Gleich darauf hellte sich das Kraftfeld zu einem brillanten Gleißen auf, und auf der Plattform materialisierte sich ein kleines Stück Papier. Counce hob es auf. Es war ein Zettel mit einer handgeschriebenen Nachricht. Er überflog die Zeilen, faltete das Papier langsam zusammen und blickte dann erst die Gefährten an.
    „Was ist das Schlimmste, was uns im Augenblick passieren kann?“ fragte er.
    „Daß Bassett unsere Einmischung in seine Angelegenheiten einfach ignoriert“, antwortete Falconetta impulsiv. „Er weiß jetzt, daß es einen Menschen gibt, der über ein Teletransportgerät verfügt. Das war der größte Fehler, den wir seit langer Zeit begangen haben.“
    „Ja, das ist schlimm, aber es gibt Schlimmeres.“ Counce wandte sich an Ram. „Was glaubst du, was passiert ist?“
    „Ymir ist von den Fremden entdeckt worden.“
    Counce nickte. „Genau das ist geschehen. Wu war auf Regis und hat uns die Nachricht geschickt. Die Fremden sind vor ihm auf Regis gewesen. Er hat Beweise ausgegraben.“
    „Das ist ja furchtbar!“‘ sagte Falconetta. „Erst der Fehlschlag mit Bassett, und nun …“
    „Du hast bereits eine bestimmte Idee. Said“, sagte Ram und blickte Counce aufmerksam in die Augen. „Sag uns, was du denkst.“
    „Das ist schnell gesagt. Wir müssen die Sache beschleunigen. Bassett muß einsehen, daß er das
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