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TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

Titel: TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green
Autoren: Philip José Farmer
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Wild benutzen. Aber ich denke, wir sollten ihm noch zwei Wochen Zeit geben, um seine Beine zu üben. Anders wäre es nicht sportlich, verstehst du?“
    Die Herzogin runzelte die Stirn. „Nein. Ich sterbe vor Langeweile. Ich kann dieses faule Herumsitzen nicht länger ertragen.“
    Sie warf Green einen schnellen Blick zu. Er spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Offenbar war ihr sein nachlassendes Interesse an ihr aufgefallen. Diese Jagd verfolgte zum Teil den Zweck, ihm zu verstehen zu geben, daß ihn ein ähnliches Schicksal erwartete, wenn er nicht unterhaltsamer wurde.
    Doch nicht bei diesem Gedanken allein sank sein Herz. Am gleichen Wochenende würde Mirans Windroller Segel setzen, und da wollte er an Bord sein. Statt dessen mußte er die Jagdgesellschaft in die Berge führen.
    Green warf Miran einen flehenden Blick zu, doch der Händler hob nur die Schultern, als wollte er sagen: ,Was kann ich da machen?’
    Er hatte recht. Miran konnte unmöglich selbst an der Jagd teilnehmen und Green damit eine Chance geben, anschließend an Bord zu schlüpfen, weil der Tag, an dem der Glücksvogel den Hafen verlassen sollte, der unwiderruflich letzte war, an dem er Segel setzen konnte. Auf keinen Fall durfte er sich verspäten und damit das Risiko eingehen, sich von der Regenzeit inmitten der weiten Ebene überraschen zu lassen.

 
6.
     
    Den ganzen nächsten Tag über war Green zu beschäftigt mit den Vorbereitungen zur Jagd, um düsteren Gedanken nachhängen zu können. Mit Einbruch der Dunkelheit jedoch kam ihm seine Lage wieder mit voller Schärfe zu Bewußtsein. Konnte er vielleicht eine Erkrankung vortäuschen und zurückbleiben, wenn die Jagdgesellschaft aufbrach?
    Ausgeschlossen. Man würde sofort annehmen, ein Dämon hätte sich seiner bemächtigt und ihn zum Tempel des heilenden Gottes Apoquoz schleppen. Dort würde man ihn festhalten, bis er wieder gesundet wäre. Nur war das Schlimme an einem Gang zum Tempel des Apoquoz, daß er fast unweigerlich statt mit Gesundung mit dem Tode endete. Denn wer nicht an seinem eigenen Leiden starb, steckte sich an dem eines anderen an.
    Green hatte nun zwar keine Angst, sich eine der vielen Krankheiten zu holen, denen er im Tempel ausgesetzt sein würde. Wie alle Terrestrier trug er in seinem Körper ein auf chirurgischem Wege eingepflanztes Protoplasmagebilde, das automatisch alle eindringenden Mikro-Organismen – also Viren, Bakterien und dergleichen – analysierte und von Fall zu Fall zu ihrer Bekämpfung Gegengifte erzeugte. Es lebte dort, wo ursprünglich sein Blinddarm gesessen hatte. Wenn es in Aktion war, verlangte es nach Nahrung und strahlte dafür Wärme aus, die dem Träger seine beruhigende Anwesenheit verriet. Verstärkter Appetit und ein leichtes Fieber deuteten darauf hin, daß es dabei war, seiner Aufgabe nachzugehen und die Krankheitserreger abzutöten. In den zwei Jahren seines Aufenthalts auf den Planeten hatte das Gebilde wohl an die vierzig Male eingreifen müssen, und Green war überzeugt, daß er in jedem einzelnen Fall ein toter Mann gewesen wäre, hätte der Symbiont ihm nicht beigestanden.
    Geholfen war ihm dadurch aber auch nicht. Spielte er krank, blieb er eingesperrt, und der Windroller würde ohne ihn fahren. Nahm er an der Jagd teil, verpaßte er das Schiff ebenfalls.
    Wenn er nun bereits in der vorhergehenden Nacht verschwinden und sich auf dem Roller verbergen würde?
    Nein, das ging auch nicht. Das erste, was Zuni befehlen würde, sobald sie sein Verschwinden entdeckt hätte, wäre, den „Windfang“ zu schließen und alle Fahrzeuge nach einem blinden Passagier zu durchsuchen. In diesem Fall würde Miran durch die Suche so lange aufgehalten werden, daß er kaum noch segeln würde. Selbst wenn er, Green, sich in Mirans Kabine verbarg, wo er wahrscheinlich in Sicherheit sein würde, war damit noch immer nicht die verhängnisvolle Verzögerung vermieden.
    Und wie, wenn er sieh schon einige Tage früher aus dem Staub machte, damit Miran Zeit bliebe, seine Ladung nach der Durchsuchung neu zu verstauen? Er traf sich morgen mit dem Händler. Wenn Miran seinen Plan guthieß, würde Green vier Nächte später aus dem Palast verschwinden. Damit blieben dem Windroller zum Entladen und erneuten Beladen drei Tage. Zum Glück brauchten die Tanks nicht entfernt zu werden, denn selbst der Dümmste würde einsehen, daß der Flüchtling nicht im Wasser zwischen den Fischen stecken konnte.
    Zutiefst erleichtert über den endlich gefundenen, wenn
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