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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara
Autoren: Murray Leinster
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lügt“, sagte Calhoun zu seinem kleinen Gefährten. „Das ist nur eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme. Der Bursche ist aber nicht mehr aggressiv, sondern eher ängstlich. Warum wohl?“
    Er suchte die dünne Folie mit den Angaben über den Planeten Weald heraus und gab die gewünschte Information. „Was ist eigentlich eine Blauhaut?“ fragte er anschließend, denn er hatte diese Bezeichnung noch nie gehört. Sein Gesprächspartner hatte aber schon abgeschaltet und hörte ihn nicht mehr. Dann las er die Berichte über den Planeten mit besonderer Sorgfalt. Die letzte Inspektion war nur oberflächlich durchgeführt worden. Er las Berichte über Konferenzen mit den verantwortlichen Behörden, die Geburten- und Sterbestatistik, Angaben über erbliche Gesundheitsschäden und die Bekämpfung einiger auf bestimmte Gebiete begrenzter Epidemien. Die Angaben waren nicht sehr aufschlußreich und ließen keine Schlüsse auf den zu erwartenden Zustand zu; es gab keine Kommentare, keine Prognosen.
    Calhoun war damit nicht zufrieden und nahm sich das Nachschlagewerk mit detaillierten Angaben über den zwölften Sektor vor. In diesem Band fand er das nur in diesem Sektor gebräuchliche Wort. Leise las er die betreffende Erklärung.
    „Blauhaut: Allgemeine Bezeichnung für Personen, die eine Seuche, die unregelmäßig über den ganzen Körper verteilte blaue Pigmentflecke zur Folge hat, überlebt haben. Besonders die Bewohner des Planeten Dara leiden unter dieser epidemischen Krankheit. Die Ursachen der Krankheit sind zur Zeit noch nicht erforscht. Die blauen Pigmentflecke sind erblich und werden somit auf die Nachkommen der von der Krankheit befallenen Personen übertragen. Es ist noch nicht bewiesen, daß die Krankheit im üblichen Sinne infektiös ist.“
    Das war eine Neuigkeit für Calhoun. Selbst während der langen Reisen von Planet zu Planet konnte er sich unmöglich mit allen Besonderheiten des neuen Sektors vertraut machen. Er hatte es auch gar nicht erst versucht und sich immer erst vor der Landung auf einem ihm unbekannten Planeten informiert. Dieser Fall interessierte ihn aber; deshalb studierte er in den folgenden Stunden alle Hinweise, die er in der ihm zur Verfügung stehenden Bibliothek finden konnte.
    In einer Beschreibung des Planeten Dara fand er weitere Hinweise.
    Der Planet war als seit vierhundert Jahren kolonisiert angegeben; er besaß eine Landeanlage für Raumschiffe und trieb regen interplanetarischen Handel. Calhoun fand aber noch einen Nachtrag, der besagte, daß seit dem Ausbruch der Seuche für die Landung auf Dara eine besondere Genehmigung der Interplanetarischen Gesundheitsbehörde erforderlich sei.
    Mehr Informationen konnte Calhoun trotz intensiver Suche nicht in seinen Nachschlagewerken finden.
    „Hallo, Inspektionsschiff Aesclipus zwanzig!“ klang es wieder aus dem Kommunikator. „Schalten Sie die Fernsehübertragung ein, damit wir Sie sehen können!“
    Calhoun schüttelte mißbilligend den Kopf, aber im Interesse seiner Aufgabe schaltete er die Anlage ein. Verzerrte Streifen flackerten über den Bildschirm und richteten sich dann zu einem Bild auf. Calhoun sah das gleichgültig aussehende Gesicht eines Mannes.
    „Wir haben Ihre Angaben geprüft. Es ist alles in Ordnung“, sagte der noch Tausende von Kilometern von ihm entfernte Gesprächspartner. „Nur noch eine Frage. Sind Sie allein?“
    „Natürlich“, sagte Calhoun ärgerlich.
    „Ganz bestimmt?“ fragte der Mann.
    „Was soll das?“
    „Befindet sich wirklich kein anderes lebendes Wesen an Bord?“
    Calhoun hätte beinahe wütend nein gesagt, aber im letzten Augenblick fiel ihm sein kleiner Gefährte ein. Er drehte sich um und rief ihn heran.
    Murgatroyd sprang auf seinen Schoß und blickte interessiert auf den Bildschirm. Das Gesicht des Mannes verzog sich zu einem Lächeln, selbst seine Stimme wurde milder.
    „Das genügt“, sagte er erleichtert. „Die Blauhäute besitzen keine Tormals. Jetzt glauben wir Ihnen wirklich, daß Sie von der Gesundheitsbehörde sind. Sie können landen. Ihre Koordinaten sind …“
    Calhoun schrieb die Angaben auf und schaltete dann das Gerät ab. Dann setzte er Murgatroyd auf den Boden und stand auf. „Sie haben mich anscheinend für eine Blauhaut gehalten. Ich glaube, du hast mir erst die Landegenehmigung verschafft, mein Kleiner; denn nur die Inspektoren haben Tormals an Bord, und das wissen die Leute natürlich. Kein Mensch kann die Einsamkeit langer Weltraumfahrten ohne Gesellschaft
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