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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS
Autoren: Wilson Tucker
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unterwegs waren und mich auf Titan absetzen würden. Ich erklärte mich damit nicht einverstanden.“
    „War das alles?“
    „Ja.“
    Webb nickte geduldig. „Du warst nicht einverstanden. Du möchtest auf Pluto Tourist spielen.“
    „Ich möchte ihn auf jeden Fall besuchen“, erwiderte Kate. „Ich möchte die Tombaugh-Station wenigstens noch gesehen haben, bevor sie für zweihundert Jahre verschwindet. Vielleicht ist das Glück mir hold, und ich kann einen Schimmer des neuen Planeten erhaschen, bevor sie die Sternwarte schließen. Das wäre es mir wert!“ Sie war sprungbereit. „Dies ist die einzige Gelegenheit in meinem Leben, diese Dinge zu sehen. Wir werden alle schon lange tot sein, wenn Pluto wieder näherrückt.“
    „Einige von uns werden vielleicht schon tot sein, bevor er sich entfernt“, war seine trügerisch sanfte Anwort. „Aber du hast jemanden gefunden, der dir geholfen hat, an Bord zu bleiben. Wie hat Torkon das geschafft?“
    „Ich glaube nicht, daß Torkon etwas unternommen hat. Mr. Calkins unterstützte mich als Jurist.“
    „Wie bist du an den Paragraphenheini gekommen?“
    „Er wartete auf mich, als das Boot landete.“
    „Warum?“
    „Ich kann nur vermuten, daß ihn jemand benachrichtigt hat.“
    „Wer?“
    „Warum fragen Sie ihn nicht selbst?“ Sie wies auf den Fernschreiber.
    „Er arbeitet für Geld. Wie hast du ihn bezahlt?“
    „Er hat eine Schuldverschreibung akzeptiert.“
    Webb schwieg und starrte auf ihren Körper. „Was hat er noch alles akzeptiert und arrangiert?“
    „Ich bezahle meine Schulden nicht mit meinem Körper, Mr. Webb.“
    „Das überrascht mich.“ Er schwieg wieder und lauschte angespannt. Ein gedämpftes Geräusch von irgendwoher aus dem Schiff war an sein Ohr gedrungen. Als es sich ein zweites Mal nicht hören ließ, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau in der Koje. Das Papier schwebte davon, und er packte mit den Händen den Rand der Koje.
    „Das Wrack war ein Betrug.“
    „Oh, tatsächlich?“ fragte Kate höflich.
    „Du weißt es auch, hast es schon lange vor mir gewußt. Calkins oder der Kurier hat es dir gesagt. Amarillo hat das Schiff als Wrack hergerichtet und hinausgeschickt, um mich abzufangen. Jemand hinter Amarillo – vermutlich jener Kerl in Newark – wollte gern den Kurier zu mir an Bord befördern. Jemand wollte ihn ebenso verzweifelt dringlich an Bord haben, wie du selbst damals in Toronto an Bord wolltest. Und ebenso verzweifelt dringlich, wie du in der Kreisbahn an Bord zurückkehren wolltest.“ Er grinste, aber ohne die geringste Spur von Humor.
    „Wer ist der Witzbold in Newark?“
    „Ich habe noch niemals zuvor von ihm gehört.“
    „Wer ist der Kurier? Was wollte er von dir?“
    „Auch er war mir unbekannt.“
    „Was hat er dir erzählt?“
    „Nun, er sagte, daß er wichtige Dokumente zu einer Bergwerksgesellschaft auf Rhea bringen müßte – oder er glaubte es jedenfalls.“
    „Lügnerin!“
    „Sie sind vulgär, Mr. Webb.“
    „Ich habe viele vulgäre Gewohnheiten … wie diese zum Beispiel.“
    Bristol sah es kommen, aber es war nicht das, was sie erwartet hatte, und so wurde sie starr vor Schreck, als seine Hand sie berührte. Webb hatte sorgsam und gemächlich ausgelangt und die Hand auf ihren Körper gelegt. Er tastete sie dann behutsam ab.
    Sie zuckte vor der forschenden Hand zurück, bis ihr die Wand Einhalt gebot. Ihre Stimme war kalt, hart und herausfordernd. „Ich gestatte jedem Mann diesen ersten Annäherungsveruch. Webb. Sie hatten ihn. Nun fassen Sie mich niemals wieder an.“
    Er nickte in grimmiger Zufriedenheit. „Gut. Wir haben endlich festen Boden erreicht. Mach jetzt so weiter.“ Er zog die Hand zurück. „Es war kein Annäherungsversuch, Bristol. Ich wollte nur sehen, was du versteckst.“
    „Dazu werde ich Ihnen wohl kaum Gelegenheit geben.“
    „Vielleicht nicht, vielleicht doch. Wo hast du es versteckt?“
    „Wo habe ich was versteckt?“
    „Das Telemeter-Gerät. Das Ding, das mein Radar gestört hat.“
    „Ich habe kein Telemeter-Gerät, was das auch immer sein mag.“
    „Du hattest eines, bis es der Kurier an sich genommen hat.“
    „Sie irren sich.“
    „Ich habe mich bei dem gestörten Schirm nicht geirrt. Ich irre mich nicht bei dem betrügerischen Wrack. Ich glaube nicht, mich in der Annahme zu irren, daß es mir in den Weg gestellt wurde. Du hast ein Telemeter bei dir gehabt, und es hat das Radar gestört. Der Kurier war ausgeschickt worden, um das
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