Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
sich aber dann selbständig machen würde.
    Sie warteten, bis die kleine Ultra-Jacht sich von ihrem Verband trennte und auf Lichtgeschwindigkeit ging. Hinter der HOOLIGAN wurde Cerulia kleiner, während vor dem Bug der dunkle und sternenlose Fleck der großen Himmelshöhle lauerte.
    Die Jagd begann.
    „Er ist sehr schnell, Chives. Werden wir ihn vor Ardazir einholen?“
    „Ich glaube schon, Sir. Hier in der Nähe des Nebels ist der Raum atomhaltiger. Bei Überlichtgeschwindigkeit macht sich das bemerkbar. Er kann nicht schneller werden, und wir haben die aerodynamischere Form. Ich schätze auf etwas mehr als zwanzig Stunden.“
    Walton hatte ihm zwölf Soldaten mitgegeben. Acht waren Terraner, einer gehörte zur humanoiden Rasse der Scothanier, die in ihrem gelben Haar zwei Hörner sitzen hatten. Dann ein Paar vierarmiger Gorzuni und ein riesenhafter, affenähnlicher Donarr. Alle waren kampferprobt und stellten ein Team dar, wie man es nur selten fand.
    Ein Tag Erdzeit verging, dann waren sie nahe genug. Die HOOLIGAN wurde kampfbereit gemacht. Flandry begab sich mit Chives in den Zentralturm.
    Im vergrößernden Bildschirm konnten sie ihre Beute leicht ausmachen. Die Ultra-Jacht zeichnete sich durch, eine merkwürdig plumpe Form aus. Ein Strahlengeschütz und ein Torpedorohr mahnten zur Vorsicht.
    Flandry feuerte einen Warnschuß ab, aber Svantozik reagierte nicht. Dann befahl Flandry: „Näher heran, und dann den Ospreyer anwenden.“
    Die Spezialstrahlen durchdrangen das Material der anderen Schiffshülle und zeigten auf einem besonderen Bildschirm das Innere der Jacht. Svantozik saß an den Kontroll-Apparaturen und versuchte, durch Abbrems- und Beschleunigungsmanöver dem hartnäckigen Verfolger zu entkommen. Aber Chives war ein erfahrener Pilot. Alle Tricks des Ardazirho versagten.
    „Entertunnel!“ befahl Flandry schließlich.
    Svantozik war nicht dazu gekommen, auch nur einen einzigen Schuß abzufeuern, ohne sich selbst dabei in Gefahr zu bringen. Trotzdem versuchte er es, als der Plastiktunnel mit Magnetklammern an seiner Hülle haftete. Der Torpedo wurde von den Disruptstrahlern der HOOLIGAN zerrissen, kaum daß er den Lauf verlassen hatte.
    Das Gebläse begann, die Hülle der Jacht zu durchschneiden, genau an der Stelle, wo die Mündung des Tunnels haftete. Und dann, ehe jemand zu dem anderen Schiff vordringen konnte, stürmten Svantozik und seine drei Mann Besatzung mit Handstrahlern bewaffnet durch den Plastiktunnel zur HOOLIGAN herüber.
    Flandry ließ sie kommen; er schaltete die Lähmstrahlung genau in der Sekunde ein, da sie sein Schiff betraten. Ohne Kampf fielen die Feinde in seine Hand. Der Navigator starb.
    Svantozik aber lebte. Wahrscheinlich besaß er einen Gedächtnisblock für den Fall der Gefangennahme, so daß kaum etwas aus ihm herauszuholen war. Flandry seufzte.
    „Also gut, bringe ihn in den Salon. Sorge dafür, daß im Gang eine Wache steht. Vergiß nicht, einige Erfrischungen vorzubereiten.“
    Dann wartete er, bis der Wolf eintrat.
    Svantozik beherrschte sich ausgezeichnet; nur ein leichtes Sträuben seines Felles zeigte, daß er Flandry erkannte.
    „Setz’ dich, mein Freund. Wie geht es?“
    „Eines unserer Sprichworte sagt: ‚der Hornbock läuft manchmal schneller, als du denkst.’ Ich grüße dich, Kollege.“
    „Ich freue mich, daß meine Leute dich nicht verletzten.“
    Der Wolf sagte: „Habe ich dich etwa schlecht behandelt?“
    Flandry erwiderte:
    „Eben nicht. Ich möchte mich revanchieren. Wir dürfen rauchen; die Ventilation ist eingeschaltet.“
    „Ich schätze“, sagte der Wolf und sah auf den Bildschirm, „du weißt inzwischen, welches unser Stern ist.“
    „Ja.“
    „Wir werden unsere Welt bis zum letzten Schiff verteidigen. Ihr werdet euch sehr anstrengen müssen, uns zu vernichten.“
    „Du weißt also, daß wir einen Großteil unserer Streitkräfte bei Syrax stationiert haben? Interessant. Eine andere Frage – dort, die große Himmelshöhle. Was siehst du?“
    Sie hatten sich der Dunkelwolke nun so weit genähert, daß der schwarze Fleck einen großen Teil des Sichtfeldes ausmachte. Aber sein Rand leuchtete nun in einem merkwürdigen Rot, und längst schimmerten jenseits der Finsternis erste, schwache Konstellationen.
    „Was ich sehe? Die große Höhle, was sonst? Das ‚Tor der Toten’, wie die Religiösen es nennen.“
    „Also kein Licht? Alles ist schwarz?“ Flandry nickte langsam. „Fast dachte ich es mir. Deine Rasse ist rot-blind. Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher