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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten
Autoren: Poul Anderson
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ich habe alles für unsere Rettung vorbereitet. Nur, wenn meine Kombinationen nicht stimmen, werden wir es nicht überleben.“ Sein Gesicht wurde hart und schmal. „Aber dann hoffe ich, daß wir nicht umsonst gestorben sein werden – “

 
14. Kapitel
     
    Selbst während des Fallens mit dem Antigrav spürte er die sengende Hitze, die an seinem Körper vorbeistreifte. Als er den Boden berührte und sich überschlug, hätte er sich fast an den halbglühenden Steinen verbrannt.
    Als er sich aufrichtete, sah er Cat landen. Eine Staubwolke hüllte sie für Sekunden ein, aber dann wehte der heiße Wind die Wolke auseinander. Er schleppte sich zu dem tapferen Mädchen.
    „Gut gemacht, Cat“, lobte er.
    Sie stöhnte. Sie sagte: „Das war gar nicht gut. Ich habe mir den Knöchel verstaucht.“
    Er sagte beruhigend: „Macht nichts. Wir haben nicht weit zu gehen.“
    Sie schwankten durch die Wüste und kletterten bald über loses Felsgeröll, das heiß durch ihre Sohlen hindurch zu brennen schien. Der Turm der Wetterstation war nur noch ein ausgeglühtes Gerippe, aber die Station selbst war unversehrt. Der Wind heulte durch die Verstrebungen.
    Wenige Meter davor hörten sie über sich ein pfeifendes Geräusch. Erschrocken sahen sie hoch. Vier schlanke Raketen schossen unter dem Himmel heran und waren darauf abgezielt, das leere Rettungsboot einzuholen. Flandry versuchte ein Grinsen, aber er gab es auf, als ihm die Lippen schmerzten.
    In der Station war es nicht viel kühler, aber wenigstens schien bis hierher keine Sonne. Sie besaßen eine Flasche Wasser – das war alles, was Flandry mitgenommen hatte. Nach einigen Schlucken fühlten sie sich wohler. Er ermunterte seine Kameradin:
    „An die Arbeit, Cat! Welch’ ein Glück, daß du früher auf einer solchen Station ausgebildet wurdest! Ich hoffe, du weißt, was du zu tun hast.“
    „Natürlich kann ich senden, aber ich frage mich nur, wer unsere Nachricht alles aufnimmt“, sagte sie rasch. „Die Wölfe können es, aber auch unsere Leute. Ich weiß nicht einmal, ob unsere Stationen besetzt sind.“
    „Immer mit Geduld“, sagte Flandry und trat hinter Cat. Beruhigend legte er ihr die Hände auf die Schulter. „Bisher haben wir immer Glück gehabt, Cat. Auf keinen Fall kümmern sich die Ardazirho um so nebensächliche Dinge wie Wettervorhersagen. Dagegen werden einige Vixener sicherlich noch arbeiten – das liegt in ihrer menschlichen Natur. Wir würden uns selbst dann noch in unserem Büro einfinden, wenn plötzlich ein Atomkrieg ausgebrochen wäre. Unsere Hoffnung muß sein, daß derjenige, der unseren Notruf hört, sofort handelt und versucht, uns zu Hilfe zu eilen.“
    Während Cat den Sender untersuchte, bereitete er einen Text vor und sprach ihn auf die noch funktionierende Aufnahmemaschine. Er besagte, man solle sofort Emil Bryce davon unterrichten, daß zwei Personen von Wetterstation 938 zu retten seien, die eine wichtige Botschaft für Admiral Walton hätten.
    Er war kaum fertig, als Cat auch schon wieder nach der Wasserflasche griff.
    „Besser nicht den letzten Tropfen zu rasch verbrauchen“, riet Flandry. „Wir haben eine lange Wartezeit vor uns. Das Band läuft jetzt, und die Nachricht geht in den Äther. Hoffen wir, daß sie nicht in falsche Hände gerät.“
    Cat stöhnte:
    „Aber – ich bin halb verdurstet.“
    Er erwiderte knapp:
    „Ich auch. Wir müssen sparsam sein. Warum gibt es denn in diesen Stationen keine Vorräte?“
    „Weil sie nicht ständig besetzt sind“, versetzte sie.
    Der Sturm war stärker geworden. Glühende Sandwolken prasselten gegen die Fenster. Flandry sagte: „Ob es auf Ardazir so ähnlich aussieht?“
    Sie antwortete:
    „Nicht ganz so. Temulak behauptete, es sei dort auch für uns erträglich. Die heiße Sonne mit ihrer verstärkten UV-Strahlung zersetzt die Wassermoleküle und jagt die Wasserstoffatome in die Atmosphäre, ehe sie sich erneut binden können. So dürfen wir annehmen, daß Ardazir zwar trocken ist, aber noch genügend Seen besitzt, wenn auch kaum Meere. Die Wölfe mit ihren Bewegungen lassen darauf schließen, daß die Schwerkraft etwa anderthalb G beträgt, was wiederum eine Atmosphäre ähnlich der der Erde zuläßt.“
    Er sah nachdenklich ins Leere und meinte:
    „Sie sind keine Barbaren, nur Kämpfer und Jäger. Vielleicht skrupelloser als wir; aber schließlich war unsere Rasse vor einigen Jahrhunderten auch nicht besser. Die ihre besteht aus vielen Nationen, die von der jetzt herrschenden
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