Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis
Autoren: John Brunner
Vom Netzwerk:
eingereicht, um die Kosten ersetzt zu bekommen, die seine Schulung und der Ausfall seiner Dienste verursachte. Jetzt aber ist Karneval. Mein Chef hat seine Geschäfte für diese Woche mir übergeben. Bis er wieder zurückkommt und nüchtern genug ist, um sich wieder um Geschäftsangelegenheiten kümmern zu können, besteht keinerlei Hoffnung mehr, den Schuft zu finden.“
    „Was werden Sie also tun?“
    „Einen anderen Androiden in diese Etage beordern und Aufräumroboter herbeirufen, um hier Ordnung zu schaffen.“ Der Tonfall des Androiden war jetzt beinahe verletzend.
    „Diese Sache muß Ihnen doch sehr nahegehen“, sagte Horn widerwillig. Er wollte nicht in diese Angelegenheit verwickelt werden, aber er fühlte, wie er darauf zugetrieben wurde.
    „Das stimmt. Vielen Dank dafür, daß Sie seine Hand gehalten haben. Soviel hätte ich von den meisten Menschen nicht erwartet.“
    Horn erinnerte sich an den kleinen Mann. Mit plötzlicher Einsicht sagte er: „Das hätten Sie wohl auch den meisten Menschen gegenüber nicht eingestanden, nicht wahr?“ Er fühlte sich sonderbarerweise geehrt, als der Androide lächelte und den Kopf schüttelte. „Nein, das hätte ich nicht getan. Die meisten Leute würden sich nach Karneval daran erinnern, es meinem Chef erzählen, und das wäre dann das Ende. Wir müssen sehr vorsichtig sein, glauben Sie mir.“
    „Kann ich hier irgendwie noch behilflich sein?“ fragte Horn.
    „Nein, danke. Ich werde nun das Nötige veranlassen. Ich nehme an, daß Sie sich ins Vergnügen stürzen wollen.“
    Horn schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, daß ich mich mit dieser Erinnerung vergnügen könnte. Ich werde auf mein Zimmer zurückkehren und versuchen, darüber hinwegzukommen.“
    Er spürte den Blick des Androiden im Nacken, als er erneut den Korridor entlang schritt. Er mochte etwa zwanzig Schritte weit gegangen sein, ehe er sah, daß er den falschen Weg eingeschlagen hatte.
    Verärgert blieb er stehen und ging dann langsam zurück. Auf dem Rückweg konnte er durch eine offene Tür in ein Appartement blicken. Hinter der Tür …
    Nach Luft ringend, trat er vor und riß die Tür ganz auf. „Hierher!“ schrie er. „Kommen Sie schnell hierher!“
    Der Sekretär des Geschäftsführers kam ohne sichtliche Eile herbei. „Was ist los?“ fragte er.
    „Hier ist Ihre Chance, den Schurken zu fassen, der den Androiden getötet hat.“ Horn trat über die Schwelle in das Appartement. Es sah genauso aus wie dasjenige, das ihm selbst zugewiesen worden war.
     „Es ist anzunehmen, daß es der gleiche Täter war“, fuhr er fort, „und selbst in der Karnevalswoche kümmert sich die Polizei um einen Mord!“
    Der Mann war rothaarig, und seine Haut hatte menschliche Schattierung. Er lag auf dem Rücken auf dem dicken Teppich, und ein großes Messer ragte aus der Brust direkt über dem Herzen.

 
3. Kapitel
     
    Die Polizei kam widerwillig herbei. Es waren vier Androiden unter der Führung eines menschlichen Polizeioffiziers. Aus jeder seiner Bewegungen erkannte man die unausgesprochene Frage, weshalb ausgerechnet er bei der Arbeit sein mußte, während alle anderen sich vergnügten. Er war ein reizbarer Mann namens Coolin, der eine Zigarette nach der anderen anzündete, während er seine Mannschaft im Appartement und auf dem Korridor herumscheuchte.
    Sie machten Abdrücke des toten Menschen und des toten Androiden, dessen Stöhnen wenige Minuten vor ihrer Ankunft aufgehört hatte, ohne daß aus seinem Mund ein verständliches Wort gekommen wäre. Schließlich hielt Coolin es für genug, und seine mit Geräten beladene Mannschaft versammelte sich neben dem Toten im Appartement.
    „Wir wollen sehen, daß wir die Sache klarkriegen“, knurrte er. „Wer war er denn überhaupt?“
    Der Androide namens Dordy, der den Geschäftsführer vertrat, zuckte die Achseln. „Als er gestern ankam, nannte er sich Winch, aber es kann sein, daß das nicht sein richtiger Name war. Ich bemerkte, daß er mit einem Akzent sprach, den ich nicht kenne.“
    Coolin knurrte erneut, diesmal mit einer Andeutung beruflichen Interesses. „Sie müssen in einem derartigen Hotel eine nach Herkunftsländern ziemlich buntgemischte Gästeschar haben.“
    „Aus allen Teilen der Welt“, stimmte Dordy zu. „Vermutlich war er aber nicht von diesem Planeten.“
    Coolin ließ sich in einen Sessel sinken und betrachtete die Leiche. „Ein gewöhnliches Messer. Das ist seltsam. Nehmen wir einmal an, es gab jemand, der ihn aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher