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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis
Autoren: John Brunner
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Wahrscheinlich war dies eine Übersetzung der vorhergehenden. Hier wurde erklärt, daß die Regierung einer Welt namens Creew’n Dith Lars Talibrand die Würde der galaktischen Bürgerschaft verliehen hätte. Weiter unten stand in etwas anderer Schriftart zu lesen, daß eine Welt namens Vernier die Ernennung unterstützt hätte und in wieder anderer Schrift stand darunter, daß eine Welt namens Lygos sie ebenfalls bestätigt hätte. Am Fuß der Seite folgte eine Liste von fünf weiteren Welten, denen Lars Talibrand Dienste erwiesen hatte.
    Horn spürte einen Schauer der Ehrfurcht über seinen Rücken jagen. Wer mochte nur dieser Mann gewesen sein, der hier gestorben war? Von welcher Art mochte er gewesen sein, um eine Arbeit zu vollbringen, die ihm die Dankbarkeit ganzer Planeten einbrachte?
    Er stand auf und machte sich entschlossen daran, die spärlichen Habseligkeiten des Toten im Zimmer genau zu durchsuchen. Im Schrank hingen einige Anzüge, denen man trotz sorgfältiger Pflege ansah, daß sie viel getragen worden waren. In einem Fach lagen einige neue Toilettengegenstände, die wahrscheinlich bei seiner Ankunft gekauft worden waren, sonst nichts. Vielleicht war der Mörder bereits vor ihm hiergewesen, obwohl kaum ein Anzeichen von Unordnung festzustellen war.
    Unbefriedigt öffnete er erneut das kleine Buch. Er hatte angenommen, daß es ganz aus Versionen der gleichen Urkunde in verschiedenen Sprachen bestand. Jetzt aber stellte er fest, daß es nur ebenso viele Übersetzungen waren wie auf dem Einband, nämlich fünf. Danach folgten Seiten mit Ein- und Ausreisestempeln der verschiedensten Planeten. Seiner Schätzung nach mußten es zweihundert oder gar noch mehr sein, die von zwanzig verschiedenen Welten stammten, und allein der Gedanke daran ließ ihn schwindlig werden. Dieser Mann mußte ein großer Reisender gewesen sein.
    Neugierig sah er sich die letzte Seite an, um festzustellen, wann der Tote auf der Erde angekommen war. Es war jedoch kein Einreisestempel vorhanden.
    Er schob das Buch wieder in die Hülle zurück und ging nach unten, um nach Dordy zu suchen. Er hatte ihm einige Fragen zu stellen.

 
4. Kapitel
     
    Im öffentlichen Fahrstuhl herrschte bereits Karnevalsstimmung. Eine schlanke Frau suchte ihn dazu zu überreden, ein besonders anregendes Getränk zu sich zu nehmen, das sie sich hatte reichen lassen; ein ernst dreinblickender Junge von etwa sechzehn Jahren stieg in der ersten Etage mit der Absicht ein, Lebensfreude unter den Robotern und Androiden im Kellergeschoß zu verbreiten mit Hilfe einer Kiste von Feuerwerkskörpern. Glücklicherweise gelang es der Frau, dem Jungen etwas von ihrem Getränk einzuflößen, ehe er die Fahrstuhlkabine verließ. Horn blickte sich mehrmals um, und beim zweitenmal sah er den Jungen mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt auf dem Boden sitzen und sich vor hysterischem Lachen schütteln.
    Ein Roboter, der bestürzt darüber war, im Erdgeschoß einen Gast im Karnevalskostüm zu finden, eilte zu ihm hin, um sich zu erkundigen, ob er sich verirrt habe. Horn schüttelte den Kopf und erklärte, daß er nach Dordys Büro suche.
    Vorwurfsvoll wies der Roboter darauf hin, daß er doch nur nach dem Geschäftsführer zu rufen brauche, damit dieser ihn unverzüglich in seinem Appartement aufsuche.
    „Ich weiß, was ich tue“, wies Horn ihn barsch zurecht. „Wo ist sein Büro?“
    „Dritte Tür rechts“, antwortete der Roboter. „Es ist aber sehr leicht möglich, daß er sich jetzt nicht dort aufhält.“
    Das Büro war tatsächlich leer. Horn trat ein und setzte sich auf einen Stuhl. Dann zündete er sich eine Zigarette an. Er hatte sie halb geraucht, als Dordy eintrat.
    „Es tut mir leid, daß ich Sie warten lassen mußte“, sagte er. „Ich habe eben erst die Polizei-Androiden aus dem Hotel begleitet. Sie haben ihre Arbeit etwas genauer genommen als Coolin.“
    „Hatten Sie mich erwartet? Es kommt mir beinahe so vor.“
    „Ich glaube, ja.“ Dordy setzte sich und schlug ein Bein über das andere. Als Horn die Brieftasche aus grauem Metallgewebe herauszog, senkte er den Blick darauf.
    „Sie wollen mir wahrscheinlich einige Fragen stellen.“
    Horn nickte. „Was ist es denn eigentlich? Ich habe es natürlich gelesen, so daß ich annehme, es ist eine Art Paß oder Urkunde, aber ich habe nie etwas davon gehört, daß jemand zum Bürger der Galaxis gemacht wurde. Es klingt so melodramatisch.“
    „Die Erde erkennt sie nicht an“, antwortete Dordy. „Das ist
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