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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis
Autoren: John Brunner
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Es war, als befände er sich noch in dem Gyrodrom, das er am frühen Abend aufgesucht hatte. Schließlich schüttelte er den Kopf.
    „Sie müssen nicht mehr ganz bei Sinnen sein“, sagte er. „Ich kenne Sie nicht. Ich habe Ihnen nie etwas zugefügt, was diese Herausforderung rechtfertigen würde.“
    „Sie können wählen“, sagte der in Weiß und Gold Gekleidete mit eiskalter Stimme, „einen fairen Kampf in der Duellhalle oder einen häßlichen Tod auf dem Gras hier.“ Wie vom Zauberstab berührt, wirbelte das Schwert in seiner Hand herum, so daß er es jetzt am Griff hielt und die Spitze auf Horn zeigte. „Niemand außer meinen Freunden wird es sehen.“
    Jetzt erst bemerkte Horn, daß rings um ihn im Schatten schweigsame Gestalten kauerten.
    „In Ordnung“, sagte er müde und stand auf. Der in Weiß und Gold Gekleidete trat einen Schritt zurück; es schien, als habe die Annahme seiner Herausforderung ihn überrascht. Er faßte sich jedoch schnell wieder.
    „Ausgezeichnet. Die nächstgelegene Halle ist nur wenige Schritte entfernt. Wie ich sehe, besitzen Sie kein Schwert. Dort können Sie eins mieten.“
    Horn achtete nicht auf die Bemerkung und ging zielbewußt zu einem Stand hinüber, an dem man eisgekühlte Getränke und Konfekt feilbot. Er tauchte die Hand in das eiskalte Wasser und kühlte sich den Kopf. Dann nahm er eine Handvoll klebrigen, aber eiskalten Fruchtsalat und legte ihn sich wie einen Eisbeutel auf die Stirn. Der Fruchtsaft lief ihm klebrig über das Gesicht, doch hatte er einen klaren Kopf davon bekommen.
    Kochender Zorn war in ihm aufgestiegen. Vielleicht lag es daran,daß er im Unterbewußtsein seinen Herausforderer kannte, wenngleich er ihn dem Gedächtnis nach nicht identifizieren konnte.
    „Na also, dann los“, sagte er und wischte sich den gefrorenen Eissalat mit einem Tuch aus dem Gesicht. „Wo liegt denn Ihre Duellhalle?“
    Der Herausforderer machte eine vage Geste und setzte sich in Bewegung. Horn trat an seine Seite. Die Schattengestalten hielten sich in respektvoller Entfernung, aber sie waren noch immer in der Nähe und beobachteten aufmerksam.
    „Sie scheinen mit Herausforderungen schnell bei der Hand zu sein“, sagte Horn nach einer Weile erbittert. „Kommt das bei Ihnen öfters vor?“
    Die Augen des anderen glitzerten. „An jedem Karnevalsfest“, sagte er.
    „Wahrscheinlich suchten Sie sich bisher Gegner aus, die nie zuvor gekämpft hatten?“ meinte Horn und ließ die Worte so beißend klingen, wie das nur möglich war. Dem Tonfall seiner Antwort nach zu urteilen, schien der Mann in Weiß und Gold bei dieser Andeutung zu erröten.
    „Einmal! Nur einmal! Dann haben Sie also noch nie duelliert?“
    Horn warf ihm aus den Augenwinkeln einen Blick zu und schüttelte den Kopf. „Ich habe in meiner Heimatstadt im vergangenen Jahr im Säbelfechten den ersten Preis gewonnen.“
    Der Herausforderer antwortete nicht. Sie legten die letzten Schritte schweigend zurück.
    Die Duellhalle war leer. Nur der Besitzer der Bude hing schläfrig über einem Tisch, doch er stand schnell auf, als die beiden Männer eintraten.
    „Haben Sie Schwerter?“ fragte er, und der Herausforderer nickte, zog sein Schwert aus der Scheide und ließ es am Griff um seine Hand wirbeln. Horn beugte sich vor, um die Mietwaffen zu inspizieren, die sich in einem Gestell befanden.
    „Haben Sie ein Duple Champion?“ fragte er. Der Inhaber nickte und reichte ihm ein Schwert. Horn betastete es und ließ dann die Schneide über einen Schleifstein neben dem Tisch des Budenbesitzers gleiten, um einige Gramm Metall von den dicksten Teilen der Schneide zu entfernen, damit das Schwert besser im Gleichgewicht war.
    Dann nickte er befriedigt, und der Inhaber setzte sich mit einer einladenden Geste zu der Sägemehl-Arena in seinen Sessel.
    „Sie können fechten, wo Sie wollen, meine Herren. Ich glaube nicht, daß wir vor Anbruch des Morgengrauens noch Kunden haben werden.“
    Horn spürte jetzt ein nervöses Zucken hinter den Augen, obwohl er längst vergessen geglaubte Geschicklichkeit in seinen Gliedernwieder erwachen fühlte. Früher hatte er nur zu Spiel und Sport ein Schwert in der Hand gehalten, jetzt aber ging es um das Leben. Dann wollte er das Ganze schnell hinter sich bringen, und zwar ehe sein Herausforderer an seinen Bewegungen und an seiner Haltung erkannte, daß sein Gegner Geschick besaß.
    Sie traten einander gegenüber, kreuzten die Klingen, parierten und nahmen, gegenseitig Maß. Dann brach
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