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TS 38: Planet der Amazonen

TS 38: Planet der Amazonen

Titel: TS 38: Planet der Amazonen
Autoren: Poul Anderson
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Kreis, umrahmt von feuerroten Flammen. Sterne blinkten kalt hernieder. Der Wind seufzte über das Sumpfland hin, und Dämmerung lag schwer über der Welt.
    Davis feuerte mit dem Strahler in die Luft. Fahles Licht erhellte den Himmel, und ein leichter Donner erdröhnte. Schreie tönten von der Schattenarmee auf der Straße herauf; er feuerte erneut und wartete, daß sie sich zurückzogen.
    Jemand kam die Straße herauf. Vier kurze Trompetenstöße erschollen. „Das Signal für Waffenstillstand“, murmelte Valeria. „Sie sollen herankommen. Beantwortet das Signal!“
    „In Ordnung“, sagte Nelly.
    Die Frau auf dem Orsper kam näher. Es war eine Udall. Barbara spähte durch das Dunkel nach den aufgemalten Erkennungszeichen.
    „Bass von Greendale!“ zischte sie. „Tötet sie!“
    „Nein“, sagte Davis. „Es ist eine Unterhändlerin.“
    Die Udall ritt an die Mauer heran. „Ist das Monster hier?“
    „Der Mann befindet sich hier“, sagte Barbara.
    Davis trat in Sicht und schaute durch die Eisenstangen in das Zwielicht. „Was willst du?“
    „Deinen Kopf und das Schiff zurück, bevor ihr die Befruchtungsmaschine zerstört!“
    „Ich könnte dich töten“, sagte Davis. „Dich und deine ganze Armee. Schau zu!“ Er feuerte auf die Straße. Das Steinpflaster zerschmolz und rann in Bächen davon.
    Boss Udall zwang ihren bockenden Orsper, stillzustehen. „Meinst du, daß uns das etwas ausmacht?“ keuchte sie. „Wir kämpfen für jedes ungeborene Kind auf Atlantis. Ohne die Maschine können wir ebensogut sterben!“
    „Ich will ja die verdammte Maschine gar nicht anrühren!“
    „Das sagst du. Du hast auch die Ärzte geschlagen. Dir würde ich nicht einmal trauen, wenn ein Spieß in deinem Herzen steckte!“
    „Ach, zur Hölle!“ knurrte Valeria. „Was streiten wir uns? Laß sie kommen und es selber herausfinden!“
    Davis starrte auf den Strahler. „Nein – es gibt gewisse Grenzen!“ Er schüttelte sich und blickte zu dem undeutlichen Umriß der Frau hinaus. „Bess, höre mein Angebot: Ihr könnt in die Stadt hereinkommen. Die Meerleute kehren zu ihren Schiffen zurück und segeln mit der nächsten Flut los. Dafür werden sie wie bisher Anrecht auf die Befruchtungsmaschine haben.“
    „Und du?“ knirschte die Udall. „Wir hören nicht auf zu kämpfen, bis du tot bist!“
    „Ich komme hinaus!“ sagte Davis. „Einverstanden?“
    „Nein!“ Barbara sprang auf ihn zu.
    „Zurück!“ Seine Stimme rasselte. „Noch bin ich ein Mann!“
    Bess Udall starrte ihn an. „Einverstanden, öffne die Tore und komm heraus!“
    Die Armee der Aufständischen schob sich langsam vorwärts. Schattige Gestalten in einer schattigen Welt. Davis vermochte kaum noch seine Whitleys zu sehen.
    „Leistet keinen Widerstand“, sagte er. „Mein Leben ist es nicht wert … Bis in einer weiteren Generation kommen die Männer ohnehin hierher!“
    Der Strahl seiner Waffe fraß sich durch das Schloß des Tores. Er stieß es auf und trat hinaus. Mit einer schnellen Bewegung warf er den Strahler in eine Pfütze.
    „Gehen wir!“ sagte er.
    Bess ritt auf ihrem Orsper ganz nahe an ihn heran. „Vorwärts!“ bellte sie. Ein paar Frauen kamen aus dem Tor hervorgeeilt. Bess schwang ihren Speer. „Zurück, oder er stirbt jetzt gleich!“
    „Halt!“
    Es war die Stimme einer Whitley. Davis drehte sich um. Er verspürte nur noch unendliche Müdigkeit. Sollten sie ihn doch umbringen. Er sah nicht, ob es Barbara oder Valeria war, die sprach:
    „Halt! Wir sind es, die hier Bedingungen stellen!“
    „So?“ knurrte die Reiterin. Ihr Speer war drohend gegen Davis gerichtet.
    „Wir haben die Befruchtungsmaschine. Gib’ ihn uns sofort zurück, oder wir zerschmettern sie und bringen jede Ärztin in der Stadt um, bevor ihr uns daran hindern könnt!“
    Ein Seufzen ging durch die Reihen der Rebellinnen. Nelly fluchte in die Stille hinein. „So ist’s richtig, meine Liebe!“ schrie sie. „Was ist die Maschine schon wert, wenn wir die Männer haben könnten?“ Die Whitleys kamen mit katzengleichen Schritten näher.
    „Jetzt kommen unsere Bedingungen! Lege die Waffen nieder. Wir tun dir nichts. Bei Vater, ich wußte bis heute nicht, was es heißt, ein Mann zu sein! Ihr könnt die Maschine und die Ärzte haben, wenn ihr wollt. Wir wollen nur den Mann zu seinem Schiff zurückbringen, damit er die anderen Männer für uns herholen kann.“
    Bess Udalls Speer fiel auf den Boden. „Aber ihr wißt nicht, ob er ein Mann ist“, stammelte
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