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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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würde.
     
    *
     
    In jenem anderen Raum legte sein früheres Ich den Zeitschalter um, worauf alles in seiner Bewegung erstarrte. Ohne sich zu beeilen, nahm sein anderes Ich zuerst den Wächtern die Pistolen ab und entwaffnete anschließend auch die Ratsmitglieder. Dann legte er jedem einzelnen Handschellen an und kettete sie in einer langen Reihe um den Tisch zusammen. Die Wächter fesselte er an Armen und Beinen und setzte sie in den Vorraum. Für einen außenstehenden Beobachter verging während all dem buchstäblich keine Sekunde.
    Er schaltete auf normalen Zeitablauf zurück und hörte die Schreie der Männer, die jetzt erkannten, in welcher Lage sie sich befanden.
    Hedrock wußte, daß das nicht persönliche Furcht war. Jeder der Ratsherren hatte vor seinem geistigen Auge das Ende der Waffenläden erblickt. Er wartete, bis sich ihre Aufmerksamkeit wieder ihm zuwandte und sagte dann: „Meine Herren, beruhigen Sie sich. Es wäre nie zu dieser Situation gekommen, wenn Sie mich nicht so hartnäckig verfolgt hätten. Zu Ihrer Information, es war der Gründer der Waffenläden selbst, Walter S. de Lany, der erkannte, daß eine unbesiegbare Organisation wie die Ihre dem Staate gefährlich sein konnte. Und deshalb hat er eine Gruppe von Hütern aufgestellt, die wiederum die Waffenläden überwachen. Das sage ich Ihnen, um unseren guten Willen zu beweisen und unsere feste Absicht, uns nicht einzumischen, solange die Waffenhändler ihre Verfassung achten.“
    Er hielt inne, und sein Blick schweifte über die Gesichter vor ihm. Die Geschichte, die er hier vorbrachte, war gut, besonders deswegen, weil er keine Einzelheiten erwähnte. Er wollte damit nur verbergen, daß in Wirklichkeit ein einziger Unsterblicher jener Hüter war, und diese Täuschung war ihm dem Anschein nach gelungen.
    „Jetzt will ich Ihnen sagen, was zu geschehen hat. Zuerst einmal müssen Sie über das, was heute hier vorgefallen ist, Schweigen bewahren. Zweitens müssen Sie alle, die Sie hier versammelt sind, von Ihren Posten zurücktreten. Sie können sich später wieder zur Wahl stellen, aber nicht bei den nächsten Wahlen. Ferner haben in Zukunft alle Versuche, mich zu belästigen, zu unterbleiben. Morgen gegen Mittag werden Sie der Kaiserin mitteilen, daß Sie mich freigelassen haben und verlangen, daß sie den Stellarmotor freigibt. Wahrscheinlich wird sie das von sich aus schon vorher tun, aber geben Sie ihr die Chance, großzügig zu sein.“
    Seine Stimme mußte sie gebannt haben. Als er endete, kam zuerst ein verärgertes Raunen, dann Schweigen, dann ein leiseres Raunen und schließlich wieder Schweigen. Hedrock entging es nicht, daß drei oder vier Männer, darunter auch Peter Cadron, sich diesen Manifestationen nicht anschlossen. Schließlich wandte er sich an Cadron. „Ich bin überzeugt, daß Mr. Cadron als Ihr Sprecher fungieren kann. Ich habe ihn schon lange als eines der fähigsten Mitglieder des Exekutivrates betrachtet.“
    Cadron erhob sich, soweit seine Ketten das erlaubten. „Ja“, sagte er, „ich denke, daß ich für alle spreche, wenn ich sage, daß wir Ihre Bedingungen annehmen.“
    Keiner sagte etwas dagegen. Hedrock verbeugte sich und sagte laut: „Gut. Nummer Eins, ziehen Sie mich heraus.“
    Er mußte im gleichen Augenblick verschwunden sein.
    Das kleine Raumschiff brachte sie mit Gedankenschnelle zu dem Schild im Palast. Der ,frühere’ Hedrock trat hindurch und stellte dadurch das Gleichgewicht wieder her. Jetzt kam es nur noch darauf an, sich mit den Spinnenwesen auseinanderzusetzen, die ihn sicherlich noch unter Beobachtung hielten. Irgendwo dort draußen im Raum kreiste ihre Flotte, die ihren Flug unterbrochen hatte, um das ihnen völlig fremde Gefühlsleben des Menschen zu untersuchen.
    Hedrock begab sich in seine Stadtwohnung und ließ sich in einen bequemen Sessel sinken. Dann rief er laut: „So, meine Spinnenfreunde, wenn ihr weitere Pläne habt, dann nur zu.“

 
8. Kapitel
     
    Die erste Wahrnehmung des Fremden war ein Gedanke, der zwar nicht auf ihn gerichtet war, der aber doch für ihn bestimmt war. Der Gedanke war so mächtig, daß sein Gehirn unter dem Aufprall erbebte.
    Ein interessantes Beispiel eines Energieimpulses, der andauert, als ob keine Kraft von außen auf ihn einwirkte.
    Nein, der Mann wußte um uns. Das Ziel, das er verfolgte, wurde erreicht, obwohl er wußte, daß wir ihn beobachteten.
    Hat er nicht unlogisch gehandelt?
    Möglich. Aber wir wollen ihn hierher zurückbringen.
    Hedrock
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