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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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erfolglos verlaufen war, sonst nichts.
    Es war nicht die erste Erfindung, überlegte Hedrock, während er darauf wartete, bis sich sein Metabolismus der fremden Umwelt angepaßt hatte, die er in die Hand bekommen und der Öffentlichkeit vorenthalten hatte. Seine eigene Erfindung, die Vergrößerung auf schwingungstechnischem Wege, hatte er zwanzig Jahrhunderte für sich behalten, bis er sie endlich dazu benutzte, um die Waffenläden als Gegengewicht für die Isher-Kaiser zu errichten. Sein einziger Maßstab dafür, ob eine Erfindung freigegeben werden konnte oder nicht, war immer die Frage gewesen, ob sie dem Fortschritt der Menschheit diente oder nicht.
    Natürlich gab es auch Leute, die eine Erfindung nur nach dem Wert für sich selbst oder für eine bestimmte Gruppe beurteilten. Wenn solche Leute eine neue Entdeckung unterdrückten, wie zum Beispiel die Kaiserin den interstellaren Antrieb, dann mußten sie mit allen verfügbaren Mitteln gezwungen werden, ihr Geheimnis aufzugeben. Manchmal war das eine schwere Entscheidung gewesen, aber wer außer ihm hatte die Macht und die Erfahrung, um entscheiden zu können?
    Jetzt war sein Körper bereit. Die Zeit zum Handeln war gekommen. Hedrock begann, in dem ihn umgebenden Nebel vorwärtszuschreiten. Er konnte die Menschen im Palast sehen, wie kleine geschnitzte Figuren in einem trüben Dämmerlicht. Er achtete nicht auf sie, selbst dann nicht, wenn sie ihm im Wege standen, sondern schritt durch sie hindurch, als wären sie nur bloße Gaswolken. Er kam zu dem Maschinenlager, das er vor langen Jahren in jenem anderen Raum angelegt hatte und fand ein kleines Raumschiff mit einer Hebeeinrichtung und ein gutes Dutzend ferngesteuerter ,Hände’. Außerdem fand er verschiedene Waffen und Ringe, von denen einer einen Apparat enthielt, mit dessen Hilfe er in der Zeit vorwärts und rückwärts gehen konnte. Theoretisch konnte er damit Jahre zurücklegen, in der Praxis verbot das freilich die nervenzerrüttende Wirkung des Pseudoraumes, so daß er in Wirklichkeit nur einen Aktionsradius von ein paar Stunden in Vergangenheit und Zukunft hatte.
    Hedrock lenkte das kleine Raumschiff zu der Stelle, wo der Kreuzer der Waffenläden an der Bresche in der Palastmauer lag. Er führte sein kleines Schiff durch die Wand des Kreuzers und schaltete dann den Zeitregulator auf volle Kraft. Unmittelbar danach fühlte er, wie das große Schiff sich in die Lüfte erhob.
    Wenn er sich jetzt nicht irgendwo geirrt hatte, gab es jetzt zwei Hedrocks an Bord des Kreuzers, einmal in dem grauen Reich der Schatten, und zum zweiten noch einmal nach seiner Rückkehr in den Palast von eben diesem Spähtruppunternehmen, ein Gefangener der Waffenhändler an Bord des Kreuzers. Er überzeugte sich durch einen Blick in sein Video davon und stellte befriedigt fest, daß er gerade inmitten einer Gruppe von Wächtern in eine Kabine geführt wurde. Der Hedrock dort draußen war gerade von seiner Zeitreise zurückgekehrt und wußte, was geschehen war, und das war mehr als er wußte. Aber das sollte nicht lange so bleiben.
    Der Kreuzer raste dem Fort zu, das sein Bestimmungsort war. Gefangener und Wächter stiegen aus und gingen ins Innere der Festung, wo ein besonderer Raum mit extradicken Stahlwänden erbaut worden war. Hedrock steuerte sein Schiff durch die Metallwand und machte sich an die Arbeit. Als die Wächter mit dem Sack hereinkamen, wartete er, bis er befestigt werden sollte und riß ihn dann mit einer seiner ‚Fernhände’ in den anderen Raum hinüber. Dann wartete er wieder geduldig, wie die Dinge sich weiter entwickelten.
    Hedrock, der Gefangene, stand mit einem leisen Lächeln um die Lippen zwischen den Wächtern, die ihn festhielten. Er sagte gerade: „Ich will keine Zeit mit sinnlosen Argumenten verschwenden. Die Entschlossenheit dieser Organisation, mich zu töten, obwohl die PP-Maschine meine guten Absichten und meine freundliche Einstellung unter Beweis gestellt haben, zeigen einen Konservativismus, der immer versucht, das zu zerstören, was sein beschränktes Begriffsvermögen übersteigt. Die Exponenten dieser konservativen Haltung sollen nun erfahren, daß es eine Organisation gibt, die sogar den mächtigen Waffenhändlern überlegen ist.“
    Peter Cadron sagte kühl: „Die Waffenläden erkennen keine geheime Organisation an. Wächter – erschießt ihn!“
    „Sie Narr!“ schrie Hedrock. „Cadron, Ihnen hätte ich mehr zugetraut.“
    Ohne sich umzusehen, wußte er, was sich jetzt ereignen
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