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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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Ingenieure hatten nach übergroßen Vakuumkammern zwischen den einzelnen Energieräumen verlangt. Der eigentliche Wohnraum war dagegen nur unbedeutend. Trotzdem dauerte es fast eine Stunde, bis alle Stockwerke inspiziert waren.
    „Nun“, erklärte Inneida am Schluß erleichtert, „es scheint ja alles in Ordnung zu sein, und das Gebäude scheint durch sein Abenteuer keinerlei Schaden genommen zu haben. Hauptmann, ich wünsche Ihnen viel Glück für Ihr Unternehmen. Ich wünschte, ich könnte mit Ihnen gehen, aber als Kaiserin darf ich mich nun einmal keinen unnötigen Gefahren aussetzen.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Kommen Sie gesund wieder.“
    Eine Viertelstunde später sah sie zu, wie das Gebäude sich flimmernd in Nichts auflöste. Sie wartete. Als die Dunkelheit hereinbrach, sagte ihr ihre Uhr, daß es Zeit war für das Wiedererscheinen des Gebäudes.
    Plötzlich ragte es vor ihr empor, und kurz darauf kamen Männer herausgetrottet. Einer der Wissenschaftler meldete sich zur Berichterstattung. „Majestät“, begann er, „die Reise wurde ohne jeden Zwischenfall zurückgelegt mit einer Ausnahme. Hauptmann Clark, wie Sie wissen, hatte die Absicht, das Gebäude zu verlassen, um sich in der Umgebung umzusehen und festzustellen, in welcher Zeit wir uns befänden. Das tat er auch. Wir erhielten über Funksprech einen Anruf, in dem er uns mitteilte, das Datum wäre der siebente August 4784 Isher. Das war das Letzte, was wir von ihm hörten. Es muß ihm etwas widerfahren sein. Jedenfalls ist er nicht mit zurückgekehrt.“
    „Aber“, sagte Innelda. Sie hielt inne. Dann: „Aber das bedeutet ja, daß es vom siebenten August bis zum sechsundzwanzigsten November zwei Cayle Clark gegeben haben muß. Der richtige und der, der in der Zeit zurückreiste.“
    Sie überlegte. „Das alte Zeitparadoxon“, murmelte sie dann halb zu sich selbst. „Kann ein Mensch in der Zeit zurückreisen und sich selbst die Hand schütteln.“ Mit lauter Stimme sagte sie dann: „Aber was ist aus dem zweiten geworden?“
     
    *
     
    Siebenter August. Es war ein sonnenheller Tag mit blauem Himmel, als Cayle Clark mit schnellen Schritten das Gebäude verließ, das ihn in einen Abschnitt seiner eigenen Vergangenheit gebracht hatte. Niemand versperrte ihm den Weg. Er trug die Uniform eines Hauptmanns mit den Abzeichen eines Angehörigen des kaiserlichen Stabes, und die Wachtposten in den zu dem Gebäude führenden Straßen salutierten wortlos, während er an ihnen vorbeiging.
    In fünf Minuten saß er in einem Taxi, das ihn in die Innenstadt brachte. Er hatte mehr als zweiundeinhalb Monate Zeit, bis er wiederdort angelangt sein würde, von wo er ausgegangen war, aber für seine Pläne war das kein Tag zuviel.
    Es war später Nachmittag, aber es gelang ihm trotzdem noch, vor Geschäftsschluß ein Büro zu mieten. Eine Stellenvermittlung versprach, ihm am nächsten Morgen einige Stenotypistinnen und Schreibkräfte vorbeizuschicken. Diese Nacht saß er bis lange nach Mitternacht an seinem Schreibtisch, gönnte sich dann ein paar Stunden Schlaf und erhob sich kurz nach Sonnenaufgang, um mit dem Ergebnis seiner nächtlichen Arbeit, einigen Listen und Aufstellungen, eine der größten Maklerfirmen der Stadt aufzusuchen. In einer Tasche trug er die fünfhunderttausend Kredit, die ihm der „andere“ Cayle Clark verschafft hatte.
    Bevor noch dieser Tag vorüber war, hatte er an der Börse drei Millionen siebenhunderttausend Kredit gewonnen, und die Buchhalter in seinem Büro beugten sich geschäftig über die Aufzeichnungen seiner Transaktionen, die Stenotypistinnen klapperten auf ihren Schreibmaschinen, und ein hastig besorgter Bürovorsteher stellte neues Personal ein und mietete weitere Räumlichkeiten.
    Müde, aber in Hochstimmung, machte sich Cayle daran, seinen Feldzugplan für den nächsten Tag vorzubereiten. Der erste Tag hatte ihm bewiesen, was einem Mann gelingen konnte, der sich aus der Zukunft die vollständigen Börsenberichte der nächsten zweiundeinhalb Monate mitgebracht hatte. Er konnte es kaum erwarten, bis der nächste Tag anbrechen würde. Und der übernächste und der Tag danach.
    Im Laufe des Monats August erzielte er einen Gewinn von neunzig Milliarden Kredit und übernahm eine Bank, vier Industrieunternehmen und erlangte die Teilkontrolle über vierunddreißig weitere Gesellschaften.
    Im Monat September verdiente er dreihundertdreißig Milliarden Kredit und absorbierte den Koloß der Ersten Imperialbank, drei
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