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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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neue Faktor war, der sich in der Auseinandersetzung zwischen der Kaiserin und den Waffenhändlern noch entscheidend bemerkbar machen würde. Hier jedoch in seinem Büro, inmitten trockener Berichte und Statistiken, war er zu weit von der Szene entfernt. Es war Zeit für einige Nachforschungen an Ort und Stelle.
     
    *
     
    Hedrock schlenderte gemächlich die Straße des Glücks entlang und betrat den Penny-Palast, noch unentschlossen, welchen Kurs er bei seinen Ermittlungen am besten einschlagen sollte. Als er den eigentlichen Spielsalon betrat, fing ein Ring an seinem kleinen Finger an zu kribbeln. Jemand durchleuchtete ihn mit einer Transparentscheibe. Er setzte seinen Weg fort, als hätte er nichts gemerkt, und drehte sich dann nach einigen Schritten wie beiläufig um und musterte die beiden Männer, aus deren Richtung der Impuls gekommen war. Waren sie Angestellte des Hauses oder arbeiteten sie auf eigene Rechnung? Da er niemals weniger als fünfzigtausend Kredit bei sich zu tragen pflegte, würde es in letzterem Fall Unannehmlichkeiten geben können, wenn er sie nicht von vornherein entmutigte. Er lächelte freundlich, als er auf die beiden zutrat.
    „Ich fürchte, wir lassen es lieber“, sagte er. „Suchen Sie sich jemand anderen.“
    Der Größere der beiden faßte in die Jackentasche. „Sie haben Ihre Pistole vergessen“, sagte er bedeutsam.
    „Möchten Sie es auf eine Probe ankommen lassen?“ erwiderte Hedrock und sein Blick suchte die Augen des Mannes.
    Es war der Spieler, der zuerst wegblickte. „Komm, Jay“, sagte er. „Schauen wir uns woanders um.“
    Hedrock hielt ihn zurück. „Arbeiten Sie hier?“
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Nicht, wenn Sie etwas dagegen haben.“
    Hedrock lachte. „Ich möchte den Boß sprechen.“
    „Genau das habe ich mir gedacht.“
    Diesmal ließ Hedrock ihn gehen. Daß die beiden so schnell klein beigegeben hatten, überraschte ihn nicht weiter. Das Geheimnis des Erfolgs war Selbstvertrauen, und bei Hedrock wurzelte dieses Selbstvertrauen in Dingen, von denen die meisten Menschen noch nicht einmal gehört hatten. In der ganzen Welt gab es keinen zweiten Menschen, der wie Hedrock mit geistigen, körperlichen und materiellen Verteidigungswaffen ausgestattet war.
    Lucys Beschreibung von Martins Büro ersparte ihm langes Suchen. Er betrat den Gang, der zum Büro führte. Kaum hatte er allerdings die Tür hinter sich zugemacht, als ein Netz über ihn fiel, das sich zusammenzog und ihn nach oben riß. Hedrock baumelte in der Luft, doch machte er vorläufig keine Anstalten, sich zu befreien. Eines war sicher, Martin hatte irgendwann sehr unangenehmen Besuch gehabt und für Wiederholungen vorgesorgt.
    Er mußte nicht lange warten. Er hörte Schritte, und ein untersetzter Mann trat durch die Tür, den er nach Lucys Beschreibung als Harj Martin, den Spielhallenbesitzer, erkannte. Martin machte Licht und blickte grinsend zu seinem Gefangenen empor. „Nun“, meinte er jovial, „wen haben wir denn da?“ Als sein Blick sich mit dem Hedrocks kreuzte, fiel allerdings die Jovialität von ihm ab, und er sagte schroff: „Wer sind Sie?“
    „Am oder um den fünften Oktober wurden Sie von einem jungen Mann namens Cayle Clark aufgesucht. Was geschah damals?“
    „Die Fragen hier stelle ich“, erwiderte Martin mürrisch. „Also, wer sind Sie?“
    Hedrock machte eine Handbewegung, und plötzlich fiel das Netz auseinander, und er landete auf dem Fußboden genau vor der Nase des erstaunten Martin. „Los, reden Sie schon“, forderte er ihn auf. „Ich habe es eilig.“
    Er übersah die Pistole, die Martin gezogen hatte, und trat an ihm vorbei in das Büro. Die Sicherheit in seinem Benehmen mußte den Spielsalonbesitzer wohl bewogen haben, einzulenken, dann Martin rief hinter ihm her: „Wenn Sie nur ein paar Fragen beantwortet haben wollen, mir soll’s recht sein.“ Er fügte hinzu: „Ihr Datum stimmt. Es war am fünften Oktober so gegen Mitternacht, als dieser Clark hier auftauchte. Er hatte seinen Zwillingsbruder bei sich.“
    Hedrock nickte, gab aber keine Antwort.
    „Junge, Junge“, fuhr Martin fort. „Die beiden waren die kaltschnäuzigsten Zwillinge, die mir je untergekommen sind. Einer von ihnen muß in der Armee gewesen sein, denn wie er sich vor mir aufbaute – na, Sie kennen doch die arrogante Stellung, die sie einnehmen. Er war auch derjenige, der den Ton angab und genau Bescheid wußte. Ein harter Brocken. Als ich einmal eine zu schnelle Bewegung machte,
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