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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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interplanetarische Bergwerksgesellschaften und wurde Miteigentümer von zweihundertundneunzig anderen Firmen. Ende September nahmen seine Büros einen hundertstöckigen Wolkenkratzer ein, und er beschäftigte siebentausend Angestellte.
    Im Oktober investierte er seine Bargeldreserven in Grundstücken und Mietshäusern, insgesamt eine Summe von drei Milliarden. Im gleichen Monat heiratete er außerdem Lucy Rall, beantwortete den Anruf von sich selbst, als er gerade vom Mars zurückgekehrt war, und traf mit diesem anderen Cayle Clark eine Verabredung. Die zwei jungen Männer suchten den Penny Palast auf und holten sich von dem Spielhallenbesitzer den Gewinn zurück, den Martin ihnen vorher abgenommen hatte. Tatsächlich waren sie zu diesem Zeitpunkt auf eine solche verhältnismäßig geringfügige Summe nicht mehr angewiesen, aber sie mußten es tun, um jedes Zeitparadoxon zu vermeiden. Als letzter Schritt blieb ihnen dann nur noch der Besuch bei Oberst Medlon und die Vorbereitungen für die Reise in die Vergangenheit.
    Zwei Cayle Clarks – in Wirklichkeit nur einer, aber aus verschiedenen Zeiten. Das war die Geschichte, mit der Robert Hedrock die Waffenhändler in Erstaunen gesetzt hatte. Das war das einschneidende Ereignis, das die Kaiserin zwang, ihren Krieg gegen die Gilde erfolglos abzubrechen, damit nicht andere Männer die finanzielle Stabilität des Sonnensystems völlig zerrütteten, indem sie den Erfolg Cayle Clarks nachzuahmen versuchten.
     
    *
     
    Die Kaiserin studierte einen Augenblick die Karte, die vor ihr lag, und schaute dann fragend auf. „Mr. DeLany?“ sagte sie.
    Hedrock verbeugte sich. Er hatte sein Aussehen etwas verändert und einen seiner lang abgelegten Namen wieder ausgegraben, damit sie ihn zu einem späteren Zeitpunkt nicht wiedererkennen würde.
    „Sie haben um eine Audienz gebeten“, fuhr sie fort.
    „Das ist richtig, Eure Majestät.“
    Ihre Hand spielte mit der Karte. Sie trug ein einfaches weißes Kleid, das die Bräune ihres Nackens und ihres Gesichts raffiniert unterstrich. Der Raum, in dem sie heute empfing. war als Südseeinsel angelegt. Palmen und grünes Strauchwerk umgaben den kleinen Platz, wo der Schreibtisch und die Besuchersessel standen, und auf allen Seiten plätscherten Wellen gegen den Strand. Eine schwache Brise wehte und spielte in ihren Haaren. Die Illusion war vollkommen.
    „Und was kann ich für Sie tun?“
    „Madame, ich bin gekommen, um Ihre Gnade für einen Unglücklichen zu erflehen, der schuldlos leiden muß.“
    „Und wer wäre das?“
    „Ein Mann, den fast fünf Millionen Jahre von uns trennen, der hilflos hin und her pendelt zwischen Vergangenheit und Zukunft, während Ihr Energiegebäude ihn immer weiter zurückwirft. Nur Eure Majestät sind in der Lage, diesem Manne endlich Frieden zu bringen.“
    Er hatte damit gerechnet, daß seine Worte ihr verraten würden, wer ihr gegenüber saß. Nur ihre engsten Vertrauten und ihre Feinde konnten von dem Gebäude wissen, das in der Zeit hin und her wippte. In der Art, wie die Farbe aus ihren Wangen wich, konnte er erkennen, daß seine Überlegungen richtig gewesen waren.
    „Sie sind ein. Waffenhändler“, flüsterte sie. Plötzlich sprang sie auf. „Gehen Sie“, sagte sie keuchend. „Gehen Sie! Auf der Stelle!“
    Auch Hedrock erhob sich. „Madame“, sagte er beschwichtigend, „bitte beruhigen Sie sich doch. Es droht Ihnen keinerlei Gefahr.“
    Er hatte diese Worte mit voller Absicht gewählt, in der Hoffnung, daß sie wie eine kalte Dusche wirken würden. Die unausgesprochene Beschuldigung, daß sie Angst haben könnte, trieb ihr das Blut in den Kopf. Einen Augenblick stand sie reglos da, dann langte sie mit einer plötzlichen Bewegung in den Ausschnitt ihres Kleides und brachte eine kleine Pistole zum Vorschein.
    „Wenn Sie nicht sofort gehen“, drohte sie, „schieße ich.“
    Hedrock streckte die Arme von sich wie ein Mann, den man nach Waffen abtastet. „Eine ganz gewöhnliche Pistole?“ sagte er mit gespieltem Erstaunen. „Gegen einen Mann, dem die Verteidigungsmittel der Waffenhändler zur Verfügung stehen? Madame“, fuhr er beschwörend fort, „wenn Sie mir doch nur einen Augenblick Gehör schenken wollten.“
    „Ich habe nicht die Absicht, meine Zeit an einen Vertreter dieser verbrecherischen Organisation zu verschwenden.“
    „Madame“, entgegnete Hedrock mit ungerührter Stimme, „Ihre Worte überraschen mich. Sie haben in den letzten Tagen sich nicht nur mit uns
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