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TS 30: Die Söhne der Erde

TS 30: Die Söhne der Erde

Titel: TS 30: Die Söhne der Erde
Autoren: Poul Anderson
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Bruderschaft erst einmal den Materiesender in die Hand bekommen hat, werden Jahre vergehen, bis von den anderen Systemen Verstärkungen eintreffen können. Wie Sie wissen, versucht meine Abteilung alles, damit die nächsten verfügbaren Protektoratsstreitkräfte möglichst sogar erst die auf der Erde stationierten sind. Gleichzeitiger Aufstand auf einem Dutzend Planeten. Bis die ersten Erdschiffe Tau Ceti erreicht hätten, würden auf diese Weise mindestens zwei Jahrzehnte vergehen. Zeit genug also, um einen ausreichenden Vorrat schwerer Waffen herzustellen.“
    „Ah“, grunzte Sverdlov und setzte sich. Seine Zigarre stieß in Richtung des hageren Unbekannten. „Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, daß die Erdleute nicht unbedingt Idioten sind? Der Sender für Tau Ceti befindet sich auf Mond Zwei. In Ordnung, wir versuchen, ihn in unsere Hand zu kommen oder zu zerstören. Aber ist das das einzige Gerät hier in der Umgebung?“
    Der Hagere schnappte nach Luft. Li-Tsung sagte: „Das ist nicht für die breite Masse bestimmt. Die hat sowieso schon genug Respekt vor der Erde. Aber der Protektor wäre ein ausgemachter Dummkopf, wenn nicht auf irgendeinem Asteroiden ein zweites Großgerät installiert wäre. Wir können damit rechnen, daß wenige Stunden nach der Unabhängigkeitserklärung die ersten Erdschiffe hier auftauchen werden, und wir müssen darauf gefaßt sein, daß es zum Kampfe kommt.“
    „Aber …. aber das bedeutet, daß noch einige Jahre mehr vergehen werden, bis wir soweit sind. Ich hatte gehofft …“
    „Denken Sie an das warnende Beispiel der Centaurier und was passiert, wenn man zu voreilig ist“, sagte Li-Tsung. „Wollen Sie lobotomiert werden?“
    Die Männer schwiegen eine Weile. Man hörte den Regen, der auf das Dach trommelte. Unten auf der Straße improvisierten einige gerade vom Hochland zurückgekehrte Fallensteller einen Saurierkampf.
    „Ja, also“, sagte Sverdlov schließlich. „Ich werde mich mal wieder auf die Socken machen.“
    „Besser noch nicht“, meinte Li-Tsung. „Vergessen Sie nicht, daß Sie eigentlich bei einem Mädchen sind.“
    Sverdlov schnaubte ungeduldig durch die Nase, aber langte trotzdem nach dem kleinen Schachspiel in seiner Tasche. „Hat jemand Lust auf eine Partie?“
    „Sie können es wohl kaum noch erwarten, in die Stadt zu kommen, wie?“ sagte Li-Tsung.
    Sverdlov antwortete mit einem obszönen Wort. „Fast meinen ganzen Urlaub habe ich damit zugebracht, durch den Busch zu kriechen. Morgen oder übermorgen muß ich nach Thovo – oder schlimmer noch, nach Krimchak oder Cupra oder zum Gürtel. Thovo hat wenigstens eine Siedlung. Das dauert Wochen, Monate vielleicht. Darf ich mir da vorher nicht ein bißchen Spaß gönnen?“
    „Sie wissen es noch nicht“, sagte Li-Tsung, „aber Ihr nächster Flug steht schon fest. Diesmal haben Sie Interstellar-Dienst.“ Nach außen hin war Li-Tsung ein kleiner Beamter im krasnischen Zweigbüro der Astronautischen Gilde.
    „Was?“ Sverdlov fluchte eine volle Minute lang. „Sie meinen, einen ganzen Monat lang muß ich mich auf einem dieser alten stinkenden Kähne einsperren lassen …“
    „Keine unnötige Aufregung, bitte. Sie werden nicht allein sein, und as handelt sich auch um keine Routinewache. Diese Angelegenheit ist viel interessanter. Sie werden Ihren Dienst auf der XA 463 antreten, der Kreuz des Südens.“
    Sverdlov überlegte. Er war schon einige Wachen auf interstellaren Schiffen gegangen, aber immer nur äußerst widerwillig. Sie interessierten ihn nicht. Er hatte auch schon einmal Dienst gehabt, als ein neues System angeflogen worden war, doch selbst das hatte ihn nicht sonderlich erregt. Er hatte damals seine Wache beendet und war nach Hause gegangen, bevor noch die Sendestation installiert worden war.
    „Ich muß gestehen, ich weiß momentan nicht, um was für ein Schiff es sich handelt“, sagte er.
    „Es ist das, das nach Alpha Cruris bestimmt ist. Oder vielmehr, war. Als vor einigen Jahren die von den automatischen Kameras aufgenommenen Photos auf der Erde roboanalysiert wurden, stellte man dabei einige Widersprüche fest. Hauptsächlich eine örtliche Verschiebung der Hintergrundsterne, der Einsteinsche Effekt der Ablenkung von Lichtstrahlen durch Masse. Als man der Sache nachging, fand man in der bewußten Richtung eine schwache Radioquelle, offenbar die letzten Atemzüge eines sterbenden Sterns.“
    Da Sverdlovs Arbeit auch Kenntnisse in Atomphysik verlangte, fühlte er sich
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