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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
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an.
    „Und Sie, Munn, sind derjenige, der uns darüber Aufschluß verschaffen wird.“
    „Ich?“ Ein erstaunter Aufschrei. Munn blickte von einem zum anderen. „Ich kann das nicht. Ich bin kein Mann der Tat, kein Kinoheld. Ich bin ein Bibliothekar. Wenn ich Ihnen helfen kann, will ich das gerne tun, und werde auch die Z … Zweite Stiftung nicht f … fürchten, aber ich f … fliege nicht auf einer so unsicheren S … Suche im W … Weltraum herum.“
    „Jetzt hören Sie mir einmal zu“, sagte Anthor geduldig. „Dr. Darell und ich sind beide der Ansicht, daß Sie der richtige Mann für diese Aufgabe sind. Das ist die einzige Möglichkeit, es völlig unauffällig zu tun. Sie sind ein Bibliothekar, nicht wahr? Und wofür interessieren Sie sich besonders? Für Schrifttum über den Mutanten! Sie könnten Einlaß in den Palast des Mutanten erbitten. Vielleicht weist man Sie ab, aber man wird nie Verdacht schöpfen, daß bei Ihnen mehr als rein akademisches Interesse hinter dieser Bitte steht. Und noch mehr, Sie haben eine kleine Raumjacht. Es ist allgemein bekannt, daß Sie schon früher während Ihres Jahresurlaubs andere Planeten besucht haben. Sie waren ja sogar schon einmal auf Kalgan. Verstehen Sie jetzt, daß Sie nur das zu tun brauchen, was Sie früher schon getan haben?“
    „Aber ich kann doch nicht einfach sagen: W … würden Sie so f … freundlich sein, und mich in Ihren T … Tempel lassen, Herr Erster B … Bürger?“
    „Warum nicht?“
    „Bei der ewigen Ga … Galaxis, weil er mich nicht hineinlassen wird.“
    „Schön, dann läßt er Sie eben nicht hinein, dann kommen Sie wieder nach Hause. Und wir überlegen uns etwas anderes.“
    Munn sah sich hilfesuchend um, aber niemand kam ihm zu Hilfe.
    Und so wurden zwei Entschlüsse in Dr. Darells Haus gefaßt. Der eine ziemlich widerstrebend von Seiten Munns, nämlich seinen Sommerurlaub auf Kalgan zu verbringen.
    Der andere Entschluß wurde von einem inoffiziellen Zuhörer der Besprechung in dem Augenblick gefaßt, als dieser ein Hörgerät abschaltete und sich schlafen legte. Aber darauf kommen wir später zu sprechen.

 
5. Kapitel
     
    Auch in der Zweiten Stiftung war eine Woche vergangen, und wieder lächelte der Erste Sprecher seinem Schüler zu.
    Der legte seine Hand auf einen Stoß Blätter, die er mitgebracht hatte und sagte: „Sind Sie sicher, daß die Aufgabe, die Sie mir gestellt haben, ein Problem aus der Praxis ist?“
    „Ja, die Voraussetzungen entsprechen den Tatsachen.“
    „Dann müssen auch die Ergebnisse stimmen, die ich daraus errechnet habe, und das gefällt mir gar nicht.“
    „Nun, dann verraten Sie mir erst einmal, worauf Sie gekommen sind. Ihre persönlichen Wünsche haben ja mit den Tatsachen nichts zu tun. Nein – nicht die Gleichungen, ich möchte es in Ihren Worten hören.“
    „Nun, Sprecher, es wird immer offensichtlicher, daß die psychologische Haltung der Ersten Stiftung einen ganz entscheidenden Wandel durchgemacht hat. Sie sieht neuerdings in der Zweiten Stiftung mehr als nur eine Legende der Vergangenheit, sie kann sich vielmehr eine Vorstellung von ihr als dem Wächter des Planes machen. Die Erste Stiftung weiß, daß es eine Gruppe von Menschen gibt, die jeden einzelnen Schritt überwacht, den sie tut, und die helfend eingreifen wird, wenn Gefahr besteht. Und so gibt sie ihren zielstrebigen Kurs auf und läßt sich lieber bequem treiben und von uns lenken.“
    Der junge Mann sah seinen Lehrmeister an, als erwarte er eine Bemerkung, fuhr dann aber fort, als dieser schweigend nickte.
    „Und gerade dieses Nachlassen, die zunehmende Trägheit, das Absinken zu einer dekadenten und hedonistischen Kultur bedeutet den Ruin des Planes. Die Erste Stiftung muß den Drang nach vorne spüren, oder vierhundert Jahre waren vergebens.“
    „Ist das alles?“
    „Nein, es kommt noch mehr. Die Reaktion der Mehrheit habe ich geschildert, aber es besteht eine große Wahrscheinlichkeit für eine gegenläufige Reaktion der Minderheit. Das Wissen um die von uns ausgeübte Kontrolle wird bei einigen wenigen nicht ruhige Zufriedenheit, sondern offene Feindseligkeit hervorrufen.“
    „Ist das alles?“
    „Nein, ich habe noch einen Faktor von allerdings ziemlich geringem Wahrscheinlichkeitsgrad festgestellt.“
    „Gut, nur weiter.“
    „Solange die Energien der Ersten Stiftung sich allein auf den Aufbau ihrer eigenen Macht richteten, während ihre einzigen Feinde die Wracks von Schiffen aus der Kaiserzeit waren, mußten sie
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