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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet
Autoren: Isaac Asimov
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wenn es auch manchmal den Anschein haben mag. Ich bin ein gebildeter Mensch, und ich hoffe, ein intelligenter. Der ganze Umfang unserer religiösen Sitten, in seinem rituellen Sinn, ist eher für die Massen bestimmt, während ich nur ihren ethischen Gehalt als für mich bindend anerkenne.“
    „Was hätten Sie dann für Einwände?“
    „Genau das. Die Massen. Ich selbst könnte mich vielleicht mit Ihren Maschinen anfreunden, aber um von ihnen Gewinn zu haben, muß man sie auch benützen. Aber wie sollen mir Reichtümer zufließen, wenn ich zum Beispiel einen Rasierapparat nur insgeheim und stets voll Angst benützen könnte. Selbst wenn es mir gelänge, mein Kinn glatter und schneller zu rasieren, wie sollte ich dann davon reich werden? Und wie sollte ich dem Tod in der Gaskammer oder der Wut des Volkes entgehen, wenn man mich dabei ertappte?“
    Poynets zuckte die Achseln. „Sie haben recht. Ich könnte erwidern, daß Sie Ihre Landsleute dazu erziehen müßten, Atomwaren zu verwenden, weil sie praktischer sind und weil sie Ihnen persönlich Profit bringen. Das wäre natürlich eine riesige Aufgabe, ich bestreite das nicht, aber die Profite, die sich, dabei erzielen ließen, wären auch riesig. Aber das ist Ihre Sache und nicht meine. Denn jetzt biete ich Ihnen weder einen Rasierapparat, noch ein Messer, noch einen automatischen Müllschlucker an.“
    „Was dann?“
    „Gold selbst. Sie können die Maschine haben, die ich letzte Woche vorgeführt habe.“
    Pherl runzelte nachdenklich die Stirn. „Den Transmutator?“
    „Genau das. Sie werden soviel Gold haben, wie Sie Eisen aufbringen können. Und das sollte, meines Erachtens, für Ihre Ansprüche genügen. Es sollte auch für das Amt des Großmeisters genügen, trotz Ihrer Jugend und trotz Ihrer Feinde.“
    „Und was wollen Sie dafür haben?“
    „Nun“, Poynets wurde vorsichtig, „ich will Ihnen meinen Preis nennen. Ich muß ja davon leben. Sagen wir – schließlich ist das eine wertvolle Maschine – den Gegenwert von einem Kubikfuß Gold in bearbeitetem Eisen.“
    Pherl lachte, und Poynets lief dunkel an. „Ich darf hinzufügen, daß Sie in zwei Stunden den Kaufpreis zurückhaben können, wenn Sie Gold aus Eisen machen.“
    „Ja, und in einer Stunde sind Sie über alle Berge, und meine Maschine funktioniert nicht mehr. Ich brauche schon irgendeine Garantie.“
    „Sie haben mein Wort.“
    „Ihr Wort in allen Ehren“, Pherl verbeugte sich spöttisch, „aber es wäre mir lieber, wenn Sie mir die Ehre Ihrer persönlichen Anwesenheit schenken würden. Ich gebe Ihnen dafür mein Wort, daß Sie eine Woche nach zufriedenstellender Lieferung den Kaufpreis bekommen.“
    „Unmöglich.“
    „Unmöglich? Nun, Sie stehen bereits unter Todesstrafe, weil Sie überhaupt versucht haben, mir etwas zu verkaufen. Die einzige Alternative, die Sie haben, ist, daß Sie morgen in die Gaskammer wandern.“
    Poynets Gesicht verriet durch keine Miene, was er dachte, aber seine Augen flackerten. „Sie werden mir Ihr Versprechen doch wenigstens schriftlich geben?“
    „Und die Todesstrafe selbst riskieren? Nein, verehrter Herr!“ Pherl lächelte ein breites Grinsen der Befriedigung. „Nein, mein Freund, nur einer von uns beiden ist der Dumme.“
    Und der Händler sagte kleinlaut: „Nun gut, abgemacht.“

 
6.
     
    Gorov wurde am dreißigsten Tag freigelassen, und fünfhundert Pfund gelben Goldes wechselten die Besitzer. Mit ihm wurde sein Schiff freigegeben.
    Und genau wie beim Einflug in das askonische System begleitete sie auch jetzt wieder eine Gruppe der schlanken, kleinen Schiffe.
    Poynets betrachtete durch eine Luke den kleinen gleißenden Fleck, der Gorovs Schiff war, während die Stimme des Agenten klar und unverzerrt durch das Radio kam.
    Er sagte: „Das wollten wir doch gar nicht, Poynets. Ein Transmutator genügt nicht. Und wo hast du überhaupt einen hergekriegt?“
    „Ich habe überhaupt keinen ,gekriegt’“. Poynets Antwort klang etwas nachsichtig. „Ich habe aus einer Strahlkammer einen zusammengeflickt. Er taugt natürlich nicht viel, und für Transmutationen im großen ist der Energieverbrauch viel zu hoch, sonst würde die Stiftung selbst mit Transmutation arbeiten, statt in der ganzen Galaxis nach Schwermetallen zu jagen. Aber jedenfalls ist er eindrucksvoll und funktioniert – wenigstens eine Zeitlang.“
    „Nun, meinetwegen, aber das Ganze nützt uns nichts.“
    „Immerhin hat es dir das Leben gerettet.“
    „Das hat damit gar nichts zu
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