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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet
Autoren: Isaac Asimov
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Messer mit Kraftfeldklinge verkaufe, würde es in seinem Interesse liegen, Gesetze zu erzwingen, die es ihm auch erlauben, das Messer zu verwenden. So gesagt, klingt es natürlich albern, aber psychologisch gesehen, stimmt es. Um am strategisch günstigsten Punkt einzuhaken, müßten wir natürlich bei Hof eine für Atomwaren günstige Stimmung hervorrufen.“
    „Und um das zu erreichen, senden sie dich, und ich soll dich nur auslösen und dann wieder verschwinden, damit du dein Glück noch einmal versuchen kannst. Ist das nicht verrückt?“
    „Inwiefern soll das verrückt sein?“
    „Hör zu“, Poynets’ Stimme klang plötzlich gereizt, „du bist Diplomat und kein Händler, auch wenn man dich Handelsmeister nennt. Das hier ist ein Job für einen Mann, der vom Verkaufen lebt – und ich sitze hier mit einer Ladung, die langsam aber sicher verkommt und einem Soll, das ich nie erfüllen kann, so wie die Dinge jetzt liegen.“
    „Du meinst also, daß du dein Leben für etwas riskieren willst, was eigentlich gar nicht deine Aufgabe ist?“ Gorov lächelte dünn.
    Poynets sagte: „Du meinst also, das sei eine Frage des Patriotismus, und Händler sind keine Patrioten?“
    „Ganz richtig, das sind Pioniere nie.“
    „Nun gut, das will ich zugeben, ich kurve nicht im Raum herum, um die Stiftung zu retten oder so etwas Ähnliches. Aber ich will Geld machen, und sehe hier eine Chance, genau das zu tun. Wenn es zugleich der Stiftung hilft, um so besser. Und ich habe mein Leben schon wegen geringerer Dinge auf’s Spiel gesetzt.“
    Poynets erhob sich und auch Gorov stand auf. „Was wirst du jetzt tun?“
    Der Händler lächelte. „Gorov, ich weiß es nicht – noch nicht. Aber wenn es darauf ankommt, zu verkaufen, dann bin ich dein Mann. Ich gebe nicht gerne an, aber eines kann ich von mir behaupten: ich habe bis jetzt mein Soll stets erfüllt.“
    Die Zellentür öffnete sich fast unverzüglich, nachdem er geklopft hatte, und die beiden Wächter nahmen ihn wieder in ihre Mitte.

 
4.
     
    „Eine Schau“, sagte der Großmeister grimmig. Er hüllte sich in seine Pelze, und eine Hand umspannte den eisernen Stab, der ihm als Stütze diente.
    „Und Gold, Euer Gnaden.“
    „Und Gold.“
    Poynets stellte seine Kiste ab und öffnete sie. Er bemühte sich dabei, möglichst zuversichtlich auszusehen, und das gelang ihm recht gut. Der Halbkreis bärtiger Ratsherren, die ihm gegenübersaßen, starrte ihn neugierig und etwas bösartig an. Unter ihnen war auch Pherl, der Favorit des Großmeisters, der auch jetzt unmittelbar neben seinem Herrn saß. Poynets hatte ihn schon einmal getroffen und ihn gleich richtig eingeschätzt. Pherl war sein erster Feind und mußte folglich auch sein erstes Opfer werden.
    Draußen vor dem Versammlungsraum harrte eine kleine Armee der Dinge, die da kommen würden. Poynets war völlig von seinemSchiff isoliert, er hatte keine Waffen außer seinem Bestechungsgeschenk, und Gorov saß immer noch im Gefängnis.
    Endlich machte er die letzten Einstellungen an der Monstrosität, die er mitgebracht hatte und an der er eine volle Woche gearbeitet hatte. Noch ein kurzes Stoßgebet! Hoffentlich hielt die mit Blei belegte Quarzscheibe die Belastung aus!
    „Das“, sagte Poynets und trat ein paar Schritte zurück, „ist ein kleines Gerät, das ich selbst gebaut habe.“
    „Das sieht man, aber das will ich gar nicht wissen. Ist es eines der Greuel der schwarzen Magie Ihrer Welt?“
    „Es ist atomisch“, gab Poynets bedächtig zu, „aber keiner von Ihnen braucht es zu berühren oder irgend etwas damit tun. Es ist nur für mich, und wenn es ein Greuel ist, dann will ich die Folgen ganz allein auf mich nehmen.“
    Der Großmeister hatte seinen Eisenstab drohend gegen die Maschine erhoben, und seine Lippen bewegten sich, während er Beschwörungsformeln vor sich hin murmelte. Der Ratsherr zu seiner Rechten lehnte sich zu ihm, und sein roter Schnurrbart näherte sich seinem Ohr. Der alte Askonier machte sich verdrießlich frei.
    „Und welche Verbindung besteht zwischen Ihrer gottlosen Maschine und dem Gold, das das Leben Ihres Landsmannes retten soll?“
    „Mit dieser Maschine“, begann Poynets, und seine Hände strichen liebkosend über die Flanken des Apparates, „kann ich aus dem Eisen, das Sie verachten, Gold feinster Qualität machen. Es ist der einzige Apparat, Euer Gnaden, mit dessen Hilfe man Eisen – das häßliche Eisen, Euer Gnaden, das den Stuhl auf dem Sie sitzen und die Wände dieses
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